Zwei Varianten vorgestellt
16.08.2025 Fischbach-Göslikon, Schule, Region BremgartenMehr Schulraum nötig
Zwei Varianten gezeigt
Seit vielen Jahren ist der Gemeinderat von Fischbach-Göslikon immer wieder daran, neuen Schulraum zu planen. Nun scheint es vorwärtszugehen. Am Dienstagabend stellte er zwei Varianten vor. Beide ...
Mehr Schulraum nötig
Zwei Varianten gezeigt
Seit vielen Jahren ist der Gemeinderat von Fischbach-Göslikon immer wieder daran, neuen Schulraum zu planen. Nun scheint es vorwärtszugehen. Am Dienstagabend stellte er zwei Varianten vor. Beide werden inklusive der Planungs- und Baukosten für die ausserordentliche Gemeindeversammlung vom Dienstag, 23. September, traktandiert. In beiden Varianten soll das Schulhaus Löhrli abgerissen werden. In der Variante 1 gibt es auf dem heutigen Fussballplatz eine Einfachturnhalle mit Schulhaus und das Schulhaus Lohren wird total saniert. Die Variante 2 sieht eine Doppelturnhalle mit Schulraum auf dem Platz des Löhrli vor. --rwi
Gemeinderat präsentierte seine Visionen zur Schulraumplanung
Der Handlungsbedarf in Fischbach-Göslikon ist dringend: Wegen steigenden Schülerzahlen benötigt die Gemeinde mehr Schulraum und mindestens eine zusätzliche Turnhalle. Am Dienstagabend stellte der Gemeinderat zwei Varianten für die Schulraumplanung vor. Über diese wird am 23. September abgestimmt.
Roger Wetli
«Wir brauchen kein zweites Gemeindehaus, sondern ein Schulhaus», betonte Frau Gemeindeammann und Leiterin Ressort Schulraumplanung Renate Ballmer. «Es soll funktional und bezahlbar sein.» Sie schaute zurück: «Das Schulhaus Lohren wurde einst gebaut, als in unserer Gemeinde 500 Personen wohnten. Dies mit der Absicht, dass es 50 Jahre stehen bleibe. Daran möchten wir uns auch heute mit rund 1900 Einwohnern orientieren.»
Zwei unterschiedliche Ansätze
Ballmer hatte zusammen mit einem Gremium verschiedene Varianten geprüft und stellte am Dienstagabend zwei Möglichkeiten für eine Schulhauserweiterung vor. Die Variante 1 kostet total zirka 14,9 Millionen Franken. Mit ihr wird das Schulhaus Lohren für 4,1 Millionen Franken total saniert und auf dem heutigen Fussballplatz ein neues Schulhaus mit Einfachturnhalle für rund 10,8 Millionen Franken gebaut. Der Fussballplatz kommt auf die Parzelle des Schulhauses Löhrli. «Dieses ist zwar neuer als das Schulhaus Lohren, die Bausubstanz stellte sich bei einer Prüfung aber als deutlich schlechter heraus», so Ballmer.
Die Variante 2 ist mit total zirka 17 Millionen Franken etwas teurer, macht die Gemeinde dafür künftig etwas flexibler. Sie beinhaltet für rund 13 Millionen Franken ebenfalls ein Schulhaus auf dem heutigen Fussplatzplatz und eine Doppelturnhalle inklusive Küche und Galerie am Standort des Löhrli. Die neuen Schulhausgebäude würden in dieser Variante so gebaut, dass sie bei Bedarf später aufgestockt oder seitlich erweitert werden könnten. «In der Variante 2 würden wir zirka in zehn Jahren den Schulraumbedarf nochmals prüfen und schauen, ob wir das neue Schulhaus erweitern oder das Lohren total sanieren sollen. Dafür rechnen wir nochmals mit Kosten von 4 bis 6 Millionen Franken nach 2035», so Ballmer.
Schulraumreserven beinahe ausgeschöpft
Wie dringend der Bedarf an zusätzlichem Schulraum ist, erklärte Pascal Stahl, Gemeinderat und Ressortverantwortlicher Schule: «Wir sprachen vor zehn Jahren bereits über eine mögliche Schulraumerweiterung. Damals besuchten rund 110 Schüler unsere Schule, heute sind es 176, wobei die Zahl im vergangenen Schuljahr noch bei 159 lag.» Nehme man nur die bereits in Fischbach-Göslikon lebenden Kleinkinder, brauche es ab 2026 eine dritte Kindergartenklasse. «Es ist schwierig, abzuschätzen, wie viele noch aufgrund der Bautätigkeiten zu uns ziehen werden. Zudem gibt es Einfamilienhausquartiere, in denen die älteren Besitzer ihre Häuser bald an Familien verkaufen könnten», schaute Stahl voraus. «In den bestehenden Schulhäusern rücken wir immer enger zusammen. Die letzten Reserven sind beinahe ausgeschöpft.»
Stahl erklärte, dass die bisherigen Planungen und Gesamtausgaben von 200 000 Franken zwar zu keinem Resultat geführt hatten, die Unterlagen aber in die neuen Überlegungen einbezogen wurden. «Sie waren deshalb nicht vergebens.»
An der Infoveranstaltung stand Architekt Daniel Lischer von «as zwöi architektur» in Schöftland Red und Antwort. Er betonte: «Es geht bei beiden Varianten nicht um Luxusbauten. Wir sehen Holzelementbauten mit Betonfundamenten vor.»
Strasse aufheben
Während der Diskussionsrunde stellte niemand die aktuelle Schulraumplanung grundsätzlich infrage. Die Voten richteten sich auf Detailfragen und generelle Anmerkungen. So wurde der Wunsch vorgebracht, die Variante 2 näher an das Schulhaus Lohren zu rücken und es teilweise auf die Strasse dazwischen zu bauen. Diese könnte ohne Probleme aufgehoben werden. «Die Parzelle hinter dem Lohren ist der einzige Platz im Dorf, auf dem draussen grössere Feste durchgeführt werden können. Dieser würde mit der Variante 2 kleiner. Verschiebt man das neue Gebäude aber etwas, würde das viel bringen», war der Votant überzeugt. Architekt Daniel Lischer versprach, dieses Anliegen zu prüfen. Renate Ballmer bestätigte, dass es diese Strasse nicht braucht und die Landwirtschaft darauf kein Fahr- und Wegrecht hat.
«Bisher besitzt unser Dorf keine fixe Bühne. Die jetzige muss jeweils in der Turnhalle aufgebaut werden. Habt ihr abgeklärt, was eine fixe Bühne in der Doppelturnhalle der 2. Variante kosten würde?», wollte Guido Siegenthaler, Präsident des Turnvereins, wissen. Daniel Lischer schaute diese Zahlen im Verlauf der Diskussion nach: «Inklusive Technik kostet diese Bühne zusätzliche 850 000 Franken.»
Jemand anderes wollte wissen, ob in den Totalkostenschätzungen wirklich alles drin ist. Dies wurde von den Verantwortlichen bestätigt. Ein Votant fragte nach der Meinung der Finanzkommission zu den beiden Varianten. Fiko-Präsident Rudolph Koch nahm Stellung: «Während der bisherigen neuen Planungsphase wurden die Finanzen nicht aus dem Auge gelassen. Es gab eine gewisse Disziplin. Aufgrund der Schulraumerweiterung wird die Netto-Pro-Kopf-Verschuldung der Gemeinde zwar nach oben schnellen, sie geht später aber wieder zurück.» Es seien jetzt zwei seriöse Varianten. «Es wird wohl nicht mehr günstiger. Und machen muss man es.»
Variante 2 als klarer Favorit
Die Pläne für beide Varianten waren vor Ort aufgehängt. Als Stimmungstest wurden gelbe Punkte verteilt, welche die Anwesenden bei ihrer Wunschvariante aufkleben konnten. Dabei zeigte sich die Variante 2 als klarer Favorit. Welche tatsächlich weiter verfolgt wird, entscheiden die Stimmberechtigten an der ausserordentlichen Gemeindeversammlung am Dienstag, 23. September. Dort werden die Verpflichtungskredite für die Planung und den Bau traktandiert.