Weltweit traurige Realität
31.10.2024 Region Unterfreiamt, SarmenstorfWanderausstellung «Weltweit verfolgte Christen» noch bis Sonntag in Sarmenstorf
Die weltweite Christenverfolgung bereitet dem Sarmenstorfer Pfarrer Ambrose Olowo Sorgen. Während einer Woche sensibilisiert die unter dem Patronat des Hilfswerks «Kirche ...
Wanderausstellung «Weltweit verfolgte Christen» noch bis Sonntag in Sarmenstorf
Die weltweite Christenverfolgung bereitet dem Sarmenstorfer Pfarrer Ambrose Olowo Sorgen. Während einer Woche sensibilisiert die unter dem Patronat des Hilfswerks «Kirche in Not» (ACN) stehende Wanderausstellung in der Pfarrkirche Sarmenstorf zu diesem Thema.
Weltweit rechnet man derzeit mit rund 350 Millionen verfolgter Christen. Unzähligen von ihnen droht der Tod, weshalb ihnen nichts als die Flucht bleibt. Pfarrer Ambrose Olowo stimmt diese Situation sehr nachdenklich, betrifft diese Entwicklung doch alle fünf Kontinente. Von der systematischen Diskriminierung haben vor allem in der noch freien Welt viele Menschen gar keine Ahnung, was den afrikanischen Priester mit echter Sorge erfüllt. Deshalb war es ihm ein Anliegen, die informative Wanderausstellung nach Sarmenstorf zu holen. «Die Menschen sollen auf das Schicksal der Verfolgten aufmerksam gemacht und für deren Schicksal sensibilisiert werden, so der Seelsorger.
Innerhalb der Pfarrkirche sind in einem Rundgang mehrere Plakate angebracht, welche über verschiedene Länder und Weltregionen informieren, wo und auf welche Weisen Christen benachteiligt, verfolgt, misshandelt oder gar umgebracht werden. Die eindrücklichen Informationen stammen aus zahlreichen Ländern, so unter anderem aus Ägypten, Irak, Indien, Saudi-Arabien, Pakistan, Nigeria, Nordkorea, China, Syrien, Venezuela und weiteren. Die einzelnen Stationen der Wanderausstellung sind bildlich dokumentiert, enthalten Tatsachenberichte und können durchaus auch als Klageschrift gegen das Unrecht verstanden werden, welches Andersgläubigen angetan wird. Betroffen sind auch zahlreiche Muslime, welche mit den Christen im Frieden leben wollen.
Bewundernswerter Mut
Obschon die Christen in vielen Ländern und Regionen der Welt ein hartes Leben führen müssen, geben die Priester und Ordensleute, welche sich für die Menschenrechte und für die Caritas aufopfernd einsetzen, nicht auf. Mit bewundernswertem Mut gilt ihr Engagement den Rechtlosen und den Notleidenden. Oft riskieren Kirchenvertreter bei ihren Einsätzen zugunsten leidender Menschen ihr eigenes Leben. Mancherorts braucht es heute ein starkes Bekenntnis zum christlichen Glauben. Dennoch ist die Überzeugung vieler Gläubigen noch immer stärker als die Angst vor den oft verheerenden Gefahren des Terrors. Dies, obschon durchschnittlich alle fünf Minuten auf der Welt ein Christ wegen Zugehörigkeit zu seiner Konfession ermordet wird.
«Bei Christenverfolgung darf man nicht schweigen»
Im offenen Gespräch mit Pfarrer Ambrose Olowo sprach er auch über die Situation in seinem Heimatland Nigeria. Er erinnert sich daran, dass im bevölkerungsreichsten Land auf dem afrikanischen Kontinent vor bald 25 Jahren die Menschen bedenkenlos christliche Kirchen und Gottesdienste besuchen konnten. Heute werden die Gläubigen vielerorts in Nigeria von Boko Haram und anderen Terroristen bedroht. «Wir hatten damals den religiösen Frieden in Nigeria», so Pfarrer Olowo. Heute ist die Ausübung christlicher Glaubenspraktiken vielerorts nur noch unter Lebensgefahr möglich. «Bei Christenverfolgung darf man nicht schweigen», so das klare Bekenntnis des in der Region Sarmenstorf gut verwurzelten afrikanischen Priesters.
An die christlichen Wurzeln erinnern
Der Sarmenstorfer Pfarrer sieht die Kirche in Europa, insbesondere auch in der Schweiz, noch in der Freiheit, dessen man sich oft zu wenig bewusst ist. «Wir können in Frieden zusammenkommen und miteinander Gottesdienste feiern, ohne deswegen bedrängt oder verfolgt zu werden.» Mancherorts ist dies aber nicht selbstverständlich. Es gilt aber für alle, wachsam zu bleiben, dass dieser Zustand erhalten bleibt. Es ist Pflicht der Eltern, ihre Nachkommen an die christlichen Wurzeln zu erinnern, damit diese von der jungen Generation dereinst auch weitergetragen werden können.
Die informative Wanderausstellung in der Pfarrkirche Sarmenstorf dauert bis zum 3. November und ist für jedermann zugänglich. Am Schluss des Rundgangs in der Kirche orientiert eine Videoaufzeichnung über Aktuelles. Die Wanderausstellung «Verfolgte Christen weltweit» nimmt Bezug auf einen traurigen Abschnitt aktuellen Weltgeschehens, vor dem man die Augen nicht verschliessen darf. --tre