Wahren Boom ausgelöst
19.08.2025 Region Unterfreiamt, DottikonEinweihung der neuen Pétanque-Anlage in Dottikon
Am 3. Februar wurde in Dottikon der Pétanque-Club gegründet. Inzwischen zählt er bereits 55 Mitglieder. Nach der Einweihung am Samstag sind es vielleicht noch mehr, denn die neue Anlage und das grosse ...
Einweihung der neuen Pétanque-Anlage in Dottikon
Am 3. Februar wurde in Dottikon der Pétanque-Club gegründet. Inzwischen zählt er bereits 55 Mitglieder. Nach der Einweihung am Samstag sind es vielleicht noch mehr, denn die neue Anlage und das grosse Engagement des Vorstands beeindrucken.
Chregi Hansen
In Dottikon wird schon seit Langem Pétanque gespielt. Eine grössere Gruppe auf drei Plätzen im Risi, eine kleinere auf einem selbst gebauten Platz beim Tennisclub. Weil immer mehr Leute zum Spielen kamen, musste eine neue Lösung her. Die beiden Gruppen taten sich zusammen und gründeten am 3. Februar den Pétanque-Club Dottikon. Erstes Ziel des neuen Vereins: der Bau einer eigenen Anlage.
Ursprünglich sollte diese einst im Risi gebaut werden. Schon vor zwei Jahren gab es ein entsprechendes Projekt. Doch ein Anwohner wehrte sich dagegen. «Im Nachhinein war das vielleicht gar ein Glücksfall», erklärt Gemeinderat Laurenz Meier. Denn nun mussten sich die Initianten und die Gemeinde auf die Suche nach einem neuen Standort machen. Und wurden auf der Tennisanlage fündig. «Hier lassen sich Synergien nutzen, können sich die beiden Vereine gegenseitig unterstützen», ist Meier überzeugt, der selber Mitglied des Tennisclubs ist.
Die Nachbarvereine zeigen sich beeindruckt
Direkt neben dem Clubhaus der Tennisspieler ist eine wunderbare Anlage mit sieben Spielfeldern entstanden. Auch die Umgebung mit den schönen Sitzbänken vermag die Gäste der Einweihungsfeier zu überzeugen. «Ich kenne viele Anlagen. Aber diese hier ist wirklich beeindruckend», sagt denn auch Andreas Weber, Mitglied des Vorstands des Pétanque Clubs «Chly Paris», der die besten Grüsse aus Wohlen überbringt. Noch mehr staunt er über den Grossaufmarsch in Dottikon und die bereits hohe Zahl der Mitglieder. «Es ist schön, dass so viele Menschen hier spielen wollen. Pétanque ist mehr als ein Sport, es ist eine Lebensphilosophie», betont Weber. Dazu gehört auch das gemütliche Zusammensein während und nach dem Spiel – passend dazu überreicht er Präsident Jean-Claude Hofstetter eine Flasche Pastis – Frankreich lässt grüssen.
Mit dabei ist an diesem speziellen Tag auch Patrick Peretti. Das Ehrenmitglied der benachbarten Pétanque-Freunde Tägerig ist in der Schweiz eine Koryphäe in dieser Sportart, sowohl im Verband (Ehrenpräsident des Deutschschweizer Pétanqueverbandes) wie auch als Trainer der Junioren-Nationalmannschaft. Auch er freut sich darüber, dass Pétanque in der Schweiz immer mehr Anhänger findet. Dabei gehe es nicht nur um das Sportliche, sondern auch um den Zusammenhalt und das Gemeinschaftliche. «Man trifft sich abends, um die Kugeln zu werfen und sich zu unterhalten. In Frankreich gehört Pétanque zum Lebensstil, in dieser Beziehung hat die Schweiz noch einiges zu lernen», sagt er. Sportlich gesehen hole die Schweiz aber auf, konnte einige internationale Titel feiern. Das Schöne an diesem Sport sei, dass man überall spielen kann, auf jedem Platz und jedem Weg. Aber natürlich sei es schön, wenn man über eine solche Anlage wie in Dottikon verfüge.
Gegenseitig Rücksicht nehmen
Dass die Gemeinde über einen solchen Ort verfügt, ist keine Selbstverständlichkeit, sondern das Resultat des grossen Engagements der Initianten. «Viele kommen mit einer Idee zum Gemeinderat und fragen nach Geld. Wenn es dann um die Umsetzung geht, fehlt es an Unterstützung. Hier war das ganz anders. Darum unterstützten wir das Vorhaben gern», sagt Gemeinderat Laurenz Meier. Der Gemeinderat sehe den Bau der Anlage auf dem Areal des Tennisclubs als Win-win-Situation. Möglich war dies aber nur dank dem Einverständnis der Tennisspieler. «An der GV wurde das Thema sehr intensiv diskutiert», erinnert sich Meier. Letztlich aber sagt der TC Dottikon deutlich Ja zum Projekt. Dafür gab es spontan Applaus an der Einweihung.
Umgekehrt wollen die Pétanque-Spieler Rücksicht nehmen auf den Tennisbetrieb. So war es dem Verein ein grosses Anliegen, dass die Bauarbeiten bis Ende April abgeschlossen sind, damit die Interclub-Saison nicht beeinträchtigt wird. Das wurde dank dem grossen Engagement aller Beteiligten geschafft, am 28. April, etwas mehr als zwei Monate nach der Vereinsgründung, konnte erstmals auf den neuen Plätzen gespielt werden. Den reibungslosen und schnellen Bauablauf verdankt der Club Projektverfasser und Bauleiter Daniel Fischer, selber Vorstandsmitglied, sowie der Bauunternehmung Karl Gisi AG. Die Umgebungsgestaltung lag in den Händen von as raum+design gmbh in Wohlen. Auch die Unterstützung durch den Gemeinderat trug viel zur schnellen Realisierung bei. «Auch der Vorstand hat viel geleistet. Schön, wenn man solche Leute zur Seite hat», betont der Präsident.
Stolz ist der Verein auch darüber, dass die Anlage mit Kosten von 70 000 Franken komplett finanziert werden konnte. Dies dank vielen grösseren und kleineren Spendern. Zudem legten verschiedene Clubmitglieder selber Hand an und verlegten Gehwegplatten, erneuerten den Kinderspielplatz und gestalteten die Umgebung.
Schnuppertage geplant
«Jetzt ist alles bezahlt, aber wir haben kein Geld mehr in der Kasse. Auch den Apéro mussten wir sponsern lassen», erklärt Präsident Hofstetter lachend. Der grosse Einsatz hat sich gelohnt, die neue Anlage erfreut sich grosser Beliebtheit. An den beiden Clubspieltagen Dienstag und Freitag sind regelmässig 10 bis gegen 20 Spielerinnen und Spieler anzutreffen. Am 28. August findet für die weniger geübten Clubmitglieder ein Einsteigerkurs statt. Und für Samstagvormittag, 13. September und 25. Oktober, sind Schnupperhalbtage für die Bevölkerung geplant. Gut möglich, dass die Mitgliederzahl von 55 noch mehr ansteigt.