Von der Schulbank ins Bundeshaus
30.05.2025 Wohlen, Schule, PolitikKlasse der Bezirksschule beteiligt sich an Polit-Projekt
Die Klasse B3a der Bezirksschule Wohlen nahm kürzlich an «SpielPolitik!» in Bern teil. Und sie führte mit anderen Klassen aus der Schweiz politische Debatten.
Politische Bildung ...
Klasse der Bezirksschule beteiligt sich an Polit-Projekt
Die Klasse B3a der Bezirksschule Wohlen nahm kürzlich an «SpielPolitik!» in Bern teil. Und sie führte mit anderen Klassen aus der Schweiz politische Debatten.
Politische Bildung wird erst seit der Einführung des Lehrplans 21 an Oberstufen unterrichtet. Im Rahmen dieses Fachs hat die Klasse B3a die Chance erhalten, am Projekt «SpielPolitik!» teilzunehmen. Dabei ging es nicht nur darum, eine eigene Initiative zu erfinden, sondern gleich den ganzen Gesetzgebungsprozess aktiv mitzuerleben. Jede teilnehmende Klasse gründete eine Partei und entwarf eine Volksinitiative. Als gewählte Nationalrätinnen und Nationalräte zog die Klasse aus Wohlen zusammen mit Klassen aus Oberdiessbach BE und Balerna TI nach Bern, wo im Bundeshaus die abschliessende Debatte im Nationalratssaal stattfand. Die Schülerinnen und Schüler mussten sich während des ganzen Prozesses mehreren Herausforderungen stellen, unter anderem der Sprachgrenze, die mit Hilfe von professionellen Dolmetschern überwunden wurde.
Debatte im Nationalratssaal
Jede Klasse bereitete sich gründlich auf die Debatte vor. Zunächst musste eine eigene Initiative entwickelt werden. Dafür diskutierten die Schülerinnen und Schüler viel über die Bundesverfassung und entwarfen schliesslich einen Initiativtext. Das nahm viel Zeit in Anspruch. Nachdem auch die Initiativen der anderen Klassen geprüft worden waren, war man bereit für die Reise nach Bern.
Nach einem ersten Kennenlernen aller Klassen im Käfigturm verteilten sich die Schülerinnen und Schüler auf Kommissionen, um sich über die jeweiligen Initiativen auszutauschen. Auch dafür mussten sich die Jugendlichen im Voraus mit passenden Argumenten wappnen, um gute Überzeugungsarbeit leisten zu können. Anschliessend hat man sich in den Fraktionen ein letztes Mal über die Initiativen ausgetauscht, da die anderen Klassen neue Perspektiven in die Diskussion eingebracht hatten. Der Abend wurde genutzt, um fleissig Reden zu schreiben, die am nächsten Tag in der Debatte am Rednerpult gehalten werden sollten.
Das Projekt wurde am zweiten Tag mit der Debatte im Nationalratssaal abgeschlossen. Es wurden Reden gehalten und es kam zu vielen Abstimmungen über Initiativen und Gegenentwürfe.
«Ich fand es sehr interessant, dass wir bei der Debatte mit Greta Gysin eine echte Nationalrätin dabeihatten, die den Bundesrat vertreten hat. Als sie gesprochen hat, hat man sich gleich wie eine echte Nationalrätin gefühlt», sagte Sophie Bacher. Gysin stammt aus dem Kanton Tessin und politisiert für die Grünen.
«So macht Politik Spass»
Aurora Müller berichtete: «Mir hat ausserdem das Reden am Rednerpult extrem gefallen. Am Anfang hatte ich Angst davor und kurz vorher war ich sehr nervös, aber mittlerweile hätte ich mir sogar eine längere Rede gewünscht.» Und Matthias Hehlen, Klassenlehrer der B3a, meinte: «Ich fand es bewegend, zu sehen, wie die Schülerinnen und Schüler am Mikrofon ihre Reden hielten und nicht selten über sich hinauswuchsen. So macht Politik Spass.»
Die Schülerinnen und Schüler aus Wohlen haben gelernt, verschiedene Perspektiven einzunehmen und mit Gleichaltrigen politische Debatten zu führen.
Gleichzeitig wurden die Jugendlichen über die politische Arbeit in Bern aufgeklärt und bestimmt wurde der eine oder die andere inspiriert, diese Tätigkeit als Plan für die Zukunft in Betracht zu ziehen. --zg