Unter Druck Topleistung erbracht
03.10.2025 Region Unterfreiamt, Gewerbe, Jugend, ArbeitSilbermedaillen an den SwissSkills für Natascha Albrecht und Rahel Rauch
Eine kommt aus Dottikon, die andere aus dem benachbarten Dintikon. Eine arbeitet als Malerin, eine als Fachfrau Betreuung, Und für beide gab es an den Berufsmeisterschaften in Bern jeweils ...
Silbermedaillen an den SwissSkills für Natascha Albrecht und Rahel Rauch
Eine kommt aus Dottikon, die andere aus dem benachbarten Dintikon. Eine arbeitet als Malerin, eine als Fachfrau Betreuung, Und für beide gab es an den Berufsmeisterschaften in Bern jeweils Silber.
Chregi Hansen
1021 junge Berufstalente kämpften in Bern während vier Tagen um den Titel. Nun stehen die neuen Schweizer Meisterinnen und Meister fest. Und zwei der Medaillen gehen an junge Frauen aus Dottikon und Dintikon. Natascha Albrecht schrammte bei den Malern nur knapp am Sieg vorbei, Rahel Rauch aus Dintikon holte sich bei den «FaBes» Silber.
Für sie passt das. «Da ich bereits bei den kantonalen Vorausscheidungen den zweiten Platz erreicht habe und auch mit einer Abschlussnote von 5,8 die Zweitbeste im Kanton Aargau war, fühlte sich der zweite Platz an den SwissSkills fast schon ein bisschen vorherbestimmt an», lacht sie. Für sie ist die Medaille eine Anerkennung für ihr Engagement, das sie in den Beruf steckt. «Ich bin stolz darauf, in einem Bereich ausgezeichnet worden zu sein, der mir täglich Freude schenkt.»
Jeder Tag ist wieder anders
Sie hat sich für den Beruf Fachperson Betreuung entschieden, weil sie hier Menschen mit einer Beeinträchtigung im Alltag begleiten und individuell fördern kann. «Besonders fasziniert mich, dass jeder Mensch mit seinen eigenen Stärken, Bedürfnissen und Wünschen im Mittelpunkt steht. Die enge Zusammenarbeit empfinde ich als sehr bereichernd. Und ich schätze die Abwechslung im Alltag, da jeder Tag neue Situationen und Chancen bringt.»
Die Teilnahme an den SwissSkills war für die Dintikerin eine Gelegenheit zu zeigen, wie sehr ihr der Beruf am Herzen liegt. «Der Wettbewerb hat mir ermöglicht, über mich hinauszuwachsen, Neues zu lernen, meine Fachkompetenzen und gleichzeitig meine Leidenschaft für die Arbeit mit Menschen in den Vordergrund zu stellen», sagt sie. Sie musste dabei ihr Wissen und ihre Fähigkeiten in unterschiedlichen Situationen zeigen. Von der Durchführung eines Ausflugs über ein Eintrittsgespräch bis hin zu fachlichen Reflexionen. «Die grösste Herausforderung war es, vor Publikum und Experten meine Überlegungen klar und strukturiert zu präsentieren, da man dabei sehr gefordert ist und konzentriert bleiben muss», erzählt sie.
Studium begonnen
Ihrem Beruf bleibt Rahel Rauch treu. Seit September ist sie in der Stiftung Faro in Windisch tätig und absolviert parallel dazu das Studium der Sozialen Arbeit in Bern. «Ich freue mich darauf, weitere theoretische und fachliche Ansätze kennenzulernen, die mich in meiner Laufbahn in der sozialen Branche bereichern und weiterbringen werden», meint Rauch.
Auch Natascha Albrecht aus Dottikon bleibt der Branche erhalten und bildet sich parallel weiter. Sie arbeitet weiterhin bei der Maler Bieri AG in Scherz, wo sie auch ihre Lehre absolviert hat und ist hier zusätzlich auch als Berufsbildnerin für die Lernenden zuständig. Ende Oktober startet sie dann eine Weiterbildung als Baustellenleiterin. «Ich habe mich für diesen Beruf entschieden, weil ich gerne handwerklich arbeite und meine Kreativität entfalte. Es ist immer wieder schön, am Ende zu sehen, was man vollbracht hat. Das ist es, was mich motiviert», erzählt sie.
Eigentlich war sie sich unsicher, ob sie an den SwissSkills teilnehmen soll. Doch die Familie und ihr Betrieb haben sie zum Mitmachen motiviert. «Das Arbeiten während des Wettbewerbs war anstrengend und nervenaufreibend, aber auch mit viel Emotion verbunden. Die grösste Herausforderung war auf jeden Fall die Zeit, welche die Teilnehmer durch den ganzen Wettbewerb begleitete», erzählt sie rückblickend. Fordernd war vor allem die Speed-Aufgabe, bei der sie eine Abklebetechnik, welche im Voraus nicht bekannt war, so schnell wie möglich an der Wand verwirklichen musste. «Dank den Erfahrungen in dieser Woche habe ich viel Neues dazugelernt. Und zudem einen tollen Zusammenhalt mit allen anderen tollen Kandidaten erlebt. Es war eine sehr schöne Erfahrung, und ich bin sehr froh, diese gewagt zu haben», sagt sie.
Sprung aufs Podium kam überraschend
Mitmachen ist das Eine. Aber am Schluss gab es sogar eine Silbermedaille. Für die junge Frau aus Dottikon kam das überraschend. «Als ich mit allen anderen Kandidaten in der Arena sass und wir darauf warteten, welche drei von uns hinter die Bühne gerufen werden, habe ich überhaupt nicht damit gerechnet, dass ich zu diesen gehöre», berichtet sie. Umso grösser ist jetzt der Stolz. «Durch die ganze Woche habe ich das Bestmögliche gegeben und natürlich gehofft, auf das Podest zu kommen. Die Freude ist riesig, eine Silbermedaille bekommen zu haben, und ich bin dankbar, dass ich auf dem Podest stehen durfte», sagt sie.