Stromleitungen in den Boden
02.09.2025 Region Bremgarten, Künten, Widen, Zufikon, EnergieDie AEW Energie AG möchte zwischen Künten, Widen und Zufikon die Stromversorgung sicherer machen
Bis 16. September liegt auf den Kanzleien von Bremgarten, Eggenwil, Künten, Widen und Zufikon ein Baugesuch der AEW Energie AG auf. Mit diesem sollen im Winter ...
Die AEW Energie AG möchte zwischen Künten, Widen und Zufikon die Stromversorgung sicherer machen
Bis 16. September liegt auf den Kanzleien von Bremgarten, Eggenwil, Künten, Widen und Zufikon ein Baugesuch der AEW Energie AG auf. Mit diesem sollen im Winter 2026/2027 26 Strommasten zurückgebaut und die 16 kV-Leitungen in den Boten verlegt werden.
Roger Wetli
Betroffen von diesem Baugesuch sind alle 26 Masten zwischen der Sulzerstrasse am südlichen Rand von Künten über Eggenwil, hangabwärts der Gyrenfarm in Widen bis zum Heinrüti und über Zufiker Boden nach Bremgarten. Rund 3600 Meter oberirdische Leitungen werden verschwinden. «Damit entlasten wir das Landschaftsbild», erklärt Christian Flury, Teamleiter Leitungsbau der AEW Energie AG. Er präzisiert: «Auf dem Gemeindegebiet von Zufikon besteht aktuell ein Leitungskreuz, von welchem die Zuleitungen in die Gemeinde Widen und das Quartier Itenhard abgehen. Des Weiteren wird auch die AVA (ehemals BDWM) ab dieser Leitung im Gebiet Heinrüti mit Strom versorgt.» Um dieses Freileitungskreuz mit Kabelleitungen abzubilden, werde künftig eine Gebäudestation im Bereich der Überbauung Heinrütirank erstellt.
Neu in den Boden werden allerdings nur Leitungen auf einer Länge von 1600 Metern ab der Eggenwiler Trottengasse in Richtung Süden verlegt. Dies, weil sich auf der restlichen Strecke die Leitungen bereits im Boden befinden. «Der Verlauf der neuen unterirdischen Kabelleitung folgt dabei im Groben dem bestehenden Trassee der Freileitung», so Flory. «Dies kann aber an gewissen Stellen bereits einige Hundert Meter Abstand bedeuten.» Wenn immer möglich würden Kabelleitungen in den Verlauf von bestehenden Strassen oder Wegen verlegt. «Dies garantiert auch eine gute Zugänglichkeit im Störungsfall.»
Eggenwil aktuell von Künten her auf zwei Arten versorgt
Bereits in den Boden verlegt sind die 16-kV-Kabel der Freileitung zwischen Künten und Eggenwil. Diese befinden sich mehrheitlich im Bereich der sanierten Kantonsstrasse. «Wenn immer möglich werden für Verkabelungen Synergien genutzt, wie dies bei der Kantonsstrassensanierung zwischen Künten und Eggenwil der Fall war», gibt Christian Flory Einblick: «Mit der Sanierung des Innerortsteils von Eggenwil konnte zwischen den beiden Gemeinden eine durchgängige Rohranlage geschaffen werden.» Die neue Kabelleitung von Künten her weise einen höheren Kabelquerschnitt und somit eine höhere Energieübertragungsleitung auf, als dies bei der bisherigen Leitung der Fall war. «Dies schaffte die temporäre Situation, dass Eggenwil aktuell über die Freileitung und das Kabel via Künten versorgt wird. Sobald die Lücke zwischen Widen und Eggenwil geschlossen ist, kann die Freileitung zwischen Bremgarten und Künten zurückgebaut werden.»
Sturmschäden vermeiden
Wichtiger Grund für den Rückbau der um 1962 gebauten Leitung ist die Vermeidung von Sturmschäden. Davon betroffen sind besonders Leitungen, die durch Waldgebiete führen. Das ist hier der Fall. «Potenzielle Gefahren in Wäldern sind umfallende Bäume oder herabstürzende Äste. Dem wirken wir entgegen, indem in den sogenannten Niederhaltungszonen regelmässig ausgeholzt wird», so Flory. «Diese Massnahmen schützen aber nicht vollständig davor, dass Bäume aus der zweiten oder dritten Reihe bei einem starken Sturm in die Leitung fallen. In diesem Abschnitt fiel zuletzt im Jahr 2015 ein Baum auf die Leitung.»
Zentrale Versorgungsleitung
Christian Flory weist auf die Bedeutung dieser Stromleitungen hin: «Wie die Bezeichnung ‹Hauptleitung› andeutet, handelt es sich um eine zentrale Versorgungsleitung ab dem Unterwerk Bremgarten. Von ihr gehen diverse Zuleitungen ab, welche Quartiere oder Ortsteile mit Energie versorgen.» Sie trage massgeblich zur Versorgungssicherheit des unteren Reusstals bei. Im vorliegenden Fall würden die Gemeinden zwischen dem westlichen Hang des Rohrdorfer- / Heitersberges und der Reuss mit Energie versorgt. «Die Hauptleitung reicht von Bremgarten über die Gemeinden Zufikon, Widen, Eggenwil nach Künten und endet schliesslich an der Ortsgrenze zwischen Fislisbach und Baden-Rütihof.»
Das Gesuch für dieses Bauprojekt wurde Anfang 2025 beim Eidgenössischen Starkstrominspektorat ESTI eingereicht. Dieses zieht die kantonalen und bundesbehördlichen Fachstellen zur Stellungnahme bei. «Aktuell geht die AEW von einer Erteilung der Bewilligung bis im Herbst 2025 aus», weiss Christian Flory. «Anhand der zu erwartenden Auflagen wird mit einem Baubeginn im Winter 2025 gerechnet, wobei die witterungsbedingten Einflüsse zu berücksichtigen sind. Die Freileitung kann dann im Anschluss zurückgebaut werden. Dies wird voraussichtlich im Winter 2026/2027 erfolgen.»