Grosses Herz für Samtpfoten
10.02.2023 Besenbüren, Haustiere, Region Wohlen, Region Bremgarten, Region Oberfreiamt, Region Unterfreiamt, Wohlen«Haustiere»: Sandra Fritschi führt in Besenbüren «Pinta’s Katzenpfötli-Pension»
Katzen sind ihre Leidenschaft. Sandra Fritschi bietet in ihrer Pension nicht nur Hauskatzen mit oder ohne Beeinträchtigung ein Feriendomizil, ...
«Haustiere»: Sandra Fritschi führt in Besenbüren «Pinta’s Katzenpfötli-Pension»
Katzen sind ihre Leidenschaft. Sandra Fritschi bietet in ihrer Pension nicht nur Hauskatzen mit oder ohne Beeinträchtigung ein Feriendomizil, sondern kümmert sich auch um heimatlose Katzen und nimmt Verzichtstiere bei sich auf.
Sabrina Salm
«Achtung beim Eintreten. Hinter der Tür ist die kleine Kimana. Sie will immer gleich hinausstürmen. Doch sie kann noch nicht die Treppen hinunter, da sie gelähmt ist», erzählt Sandra Fritschi beim Besuch in ihrer Katzenpension. Kimana, indianisch für Schmetterling, ist eine Verzichtskatze. Sie wurde bei «Pinta’s Katzenpfötli-Pension» abgegeben, weil die Vorbesitzer nicht mit einer körperlich beeinträchtigen Katze zurechtkamen. «Den Leuten mache ich keinen Vorwurf dafür. Es können nicht alle mit dem umgehen. Entweder es ist einem gegeben oder nicht», sagt Fritschi und erklärt, dass handicapierte Katzen nun mal viel mehr Aufmerksamkeit benötigen und die Pflege eines höheren Aufwands bedarf. «Mich faszinieren sie, da sie richtige Überlebenskünstler sind. Sie nehmen ihre Situation so an, wie sie ist, und machen das Beste daraus.» So ist sie auch zuversichtlich, dass das junge Kätzchen Kimana irgendwann mal lernt, auch Treppen zu benutzen.
Aktiv im Tierschutz
Für Verzichtskatzen, ob beeinträchtigt oder nicht, sucht die eidgenössisch diplomierte Tierpflegerin ein neues Zuhause. «Dabei muss es für beide Seiten, also für die eventuellen neuen Besitzer wie auch für das Tier, stimmig sein», betont Sandra Fritschi. Deshalb verlangt sie einige Besuchstermine sowie auch ein Probewohnen. «Falls es nicht klappt, nehme ich die Katzen wieder bei mir auf.»
Seit über 20 Jahren setzt sich Fritschi für heimatlose Katzen, Bauernhof katzen und Katzen mit Beeinträchtigung ein. Auf Eigeninitiative geht sie auf Bauernhöfe, um mit den Landwirten zu sprechen und gegebenenfalls die Katze zum Tierarzt zu bringen, um sie kastrieren zu lassen. Auch Streuner, die oftmals ausgesetzt wurden, füttert sie und lässt sie tierärztlich untersuchen. Die heimatlosen Katzen führen ein Leben ausserhalb der Gesellschaft. «Viele denken, im Ausland sei es schlimm mit ausgesetzten Katzen. Doch in der Schweiz ist es nicht viel besser. Es wird einfach besser vertuscht.»
Kita für Katzen
Das Tier steht bei ihr im Mittelpunkt. Sie möchte den «Schätzis», wie Fritschi ihre Gäste auf Zeit liebevoll nennt, einfach einen schönen Aufenthalt bei ihr bieten. Neben den Samtpfoten, die auf der Suche nach einem «Für-immer-Zuhause» sind, bietet sie auch Ferienplätze an. Vom Veterinäramt des Kantons Aargau wurde ihre Katzenpension kontrolliert und bewilligt. «Eigentlich dürfte ich bis zu 24 Katzen bei mir aufnehmen. Doch ich halte die Gruppe bewusst klein. So kann ich mich intensiver um sie kümmern und sie erhalten die Aufmerksamkeit, die sie verdienen.» In ihrem Katzenreich macht Fritschi alles alleine. Sie nimmt sich Zeit für die Vierbeiner, spielt und beschäftigt sich mit ihnen. «Es ist so, als ob man sein Kind in der Kita abgibt», lacht sie.
«Unsere Katze fühlt sich bei dir wie zu Hause und kommt gerne zu dir in die Ferien», sei das schönste Feedback ihrer Kunden. Dank ihrem Fachwissen kann sie auch diejenigen Katzen betreuen, die eine extra medizinische Pflege brauchen. «Da es Ferienplätze für beeinträchtigte Tiere kaum gibt, habe ich auch Kunden aus der ganzen Schweiz. Die Nachfrage nach einer geeigneten Ferienbetreuung für Stubentiger ist gross», erzählt Sandra Fritschi. Besonders zur Ferienzeit muss man schnell sein, um noch einen Platz für seine Katze zu erhalten.
Beim Besuch in «Pinta’s Katzenpfötli-Pension» wird schnell klar: Hier sind die Katzen in guter Obhut. «Ich lebe für diese Tiere und ich hoffe, dass ich ihnen noch sehr lange meine Zeit und mein Herz schenken darf.»