Gesang und Geselligkeit
28.05.2024 Benzenschwil, Region OberfreiamtGelungener Sängertag Freiamt Hasenberg in Benzenschwil
Der Männerchor Benzenschwil und seine Gäste haben dem Publikum ein abwechslungsreiches Festwochenende beschert, mit überzeugenden Vorträgen und gemütlichem Geniessen.
...Gelungener Sängertag Freiamt Hasenberg in Benzenschwil
Der Männerchor Benzenschwil und seine Gäste haben dem Publikum ein abwechslungsreiches Festwochenende beschert, mit überzeugenden Vorträgen und gemütlichem Geniessen.
Thomas Stöckli
Die Mehrzweckhalle Benzenschwil ist bis auf den letzten Platz gefüllt, als die letzten Gastformationen ihre Gesangsvorträge präsentieren. Der Kinderchor Klosterspatzen lässt sich von der imposanten Szenerie nicht beeindrucken. Mit «Losed all» und vor allem mit dem «Singenden Känguru» – samt Hüpf-Choreografie – sichert sich der Gesangs-Nachwuchs die Gunst des Publikums im Nu und bereitet den Boden für die zweite Formation, mit der seine Leiterin Theres Meienberg antritt, den Jugendchor CantuSonus. Seine Darbietung von «Killing me softly» geht unter die Haut und wird mit viel Applaus gewürdigt.
Mit Jubel gewürdigt
Zum Schluss wird es eng auf der Bühne. Mit fast 40 Sängern ist der Männerchor Hitzkirch angereist. Mit «Der frohe Wandersmann» beweist die Truppe um Dirigent Christov Rolla ihre gesanglichen Qualitäten in konventionellem Chorgesang. Doch dann zeigt die Formation auf, was sie unverwechselbar macht und für den prestigeträchtigen letzten Slot des Programms prädestiniert hat. Es sind kreativ arrangierte Hits, aufgemotzt mit eingängigen deutschen Texten. So geht es im Rhythm-and-Blues-Song «Stand by me» um den Lindenberg und Stimmen werden zu Perkussionsinstrumenten. Aus «Hit me baby one more time» von Britney Spears wird «Hau mi, Meitschi, nomol um» und «Hundsverlochete» ist nichts anderes als die Neuinterpretation des «Status Quo»-Hits «Rockin’ all over the world». Die mitreissende Vorführung wird mit Jubel gewürdigt.
Eröffnet hat das Programm der Vorträge der organisierende Männerchor Benzenschwil gleich selbst. Das Publikum im Saal lauschte ab 12 Uhr gebannt und in der Stille konnten die Sänger auf der Bühne beim ersten Stück «Mein Herz ist fröhlich alle Zeit» die ganze Bandbreite der Dynamik ausschöpfen. Mal tönte es ganz leicht von der Bühne, dann kam wieder die geballte Chorkraft. Und zu «Im Krug zum grünen Brunnen», einem Zusammenschnitt von Liedern übers Fröhlichsein bei einem Glas Wein, klatschten die zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer rhythmisch mit. Moderator Toni Bieler würdigte den Mut, dieses Stück gewählt zu haben. Die Sänger aus Benzenschwil hatten die anspruchsvollen Übergänge allerdings im Griff, was ihnen «Bravo!»-Rufe und anhaltenden Applaus bescherte.
Aristauer bringen «Kaktus» mit
Eingängige Melodien, das bot anschliessend auch der Männerchor Aristau. Auf das traditionelle Heimweh-Lied «Das Elternhaus» folgten nämlich der «Kleine grüne Kaktus», mit dem die Comedian Harmonists Kultstatus erlangt haben. Der Männerchor Sins, der in einem Jahr zum kantonalen Gesangsfest einladen wird, stimmte nachdenklich-melancholischere Klänge an. Erst mit «Ein Lied zieht hinaus in die Welt», komponiert und getextet von Jack White und Fred Jay. «Wie soll das noch alles weitergehen?», heisst es da im Liedtext und der Chor blieb die Antwort nicht schuldig: «Wir müssen einer dem andern viel mehr zur Seite stehen.» Mit «D Wält wär voll Blueme» aus der Feder von Peter Reber ging es in ähnlichem Stil weiter.
Zu den zehn Verbandschören, die sich auf der Bühne mit dem Bergpanorama im Hintergrund und unter dekorativ-bunten Violinschlüsseln präsentierten, gehörte auch der Männerchor Buttwil. Er sang unter anderem von der «Liebe der Matrosen», der Männerchor Beinwil/Freiamt von der «Kleinen Kneipe» und der gemischte Chor Remetschwil wagte sich trotz Mangel an Männerstimmen an die Elvis-Schnulze «Love me tender».
Vorfreude aufs Kantonale in Sins
«Es ist gewaltig, was wir heute erlebt haben!», würdigte Verbandspräsident Markus Wiederkehr im Anschluss die Leistung der Gesangsvereine, aber auch jene der Organisatoren um OK-Präsident Paul Huwiler. Für einen so kleinen Verein ist es schliesslich eine Herausforderung, solch einen Anlass zu stemmen. Der Männerchor durfte denn auch auf die Unterstützung anderer Dorfvereine zählen, allen voran der Trachtenverein und der Jodlerclub. Lobende Worte fand Wiederkehr zudem für den Gesangsnachwuchs aus Muri unter der Leitung von Theres Meienberg: «Ihre Leistung war begeisternd.» Und Rainer Heggli, Gemeindeammann von Merenschwand, würdigte in seiner Grussbotschaft die verbindende Wirkung der Gesangsvereine, deren Engagement den Mitgliedern wie den Zuhörenden gleichermassen Freude bereite.
«Wenn gesungen wird, scheint die Sonne», heisst es nicht zufällig. Das sommerlich-sonnige Wetter veranlasst einige Chöre, das Einsingen aus den dafür vorgesehenen Schulzimmern ins Freie zu verlegen. Entsprechend hielt das Strahlen in den Gesichtern, welches OK-Präsident Paul Huwiler schon beim Empfang am Morgen feststellen durfte, auch den ganzen Tag an. Noch lange nach dem Bankett sass man auf den Festbänken vor dem Feuerwehrlokal zusammen, bei Wein und Gesang, wie es sich gehört. Am Sonntag liess der Gesangsverein seinen Grossanlass dann bei einer Gesangsmesse, einem Frühschoppenkonzert und einem Oldtimertreffen gemütlich ausklingen. Die Vorfreude aufs nächstjährige Kantonale in Sins ist geweckt. Am 24. und 25. Mai sind dann Liedvorträge in der Kirche und im neuen Kulturgebäude vorgesehen.