Den Horizont erweitern
11.02.2025 Region Unterfreiamt, VillmergenVolkshochschule Aarau lädt am 20. Februar zu einem Schnupperbesuch in Villmergen ein
Den Kanton neu entdecken, das ist das Ziel der Organisatoren. Die VHS Aarau lädt jeden Monat in einen anderen Bezirk ein. Das Angebot richtet sich sowohl an Fremde wie auch an ...
Volkshochschule Aarau lädt am 20. Februar zu einem Schnupperbesuch in Villmergen ein
Den Kanton neu entdecken, das ist das Ziel der Organisatoren. Die VHS Aarau lädt jeden Monat in einen anderen Bezirk ein. Das Angebot richtet sich sowohl an Fremde wie auch an jene, die im Ort leben. Am Donnerstag, 20. Februar, steht in Villmergen viel Spannendes auf dem Programm.
Chregi Hansen
Die Premiere ist gelungen. Im Januar lud die Volkshochschule Aarau im Rahmen von «Aspekt Aargau» nach Spreitenbach ein. «Viele denken, dieser Ort hat nichts zu bieten. Aber das stimmt eben nicht», sagt Graziella Jämsä. Die Journalistin organisiert die neue Reihe zusammen mit dem Kulturschaffenden Ulrich Suter, dem Leiter des Seetaler Poesiesommers. Die beiden hatten beruflich schon oft miteinander zu tun, inzwischen leben beide in Schongau. Und haben sozusagen aus der Fremde den Blick in den Kanton Aargau, den sie beide sehr mögen.
Elf Gemeinden in den elf Bezirken des Kantons wollen die beiden dieses Jahr den Menschen näherbringen. Ulrich Suter, Initiant des Projektes, und Graziella Jämsä recherchieren ebenso individuell wie miteinander nach Personen vor Ort. Diese übernehmen eine wichtige Funktion, schliesslich sollen nicht einfach die bekannten Ecken einer Gemeinde beleuchtet werden. Gezeigt werden soll einerseits die historische Entwicklung, aber auch die Besonderheiten der besuchten Gemeinden. Zudem soll der Besuch den Austausch und die Begegnung fördern. «Manche Gemeinden haben sich bei der Auswahl fast aufgedrängt, in anderen mussten wir länger suchen», erklärt Graziella Jämsä.
Alle sind eingeladen
Auch wenn die Programmreihe von der Volkshochschule Aarau angeboten wird, so richtet sie sich nicht nur an Personen aus deren Umfeld. Im Gegenteil. Ziel sei es, sowohl Einheimischen wie auch Zugezogenen, Migranten und auswärtigen Interessierten neue Aspekte der betreffenden Gemeinde näherzubringen. Beim ersten Besuch wurde das Ziel erreicht, die Gruppe bestand je zur Hälfte aus Personen aus der Region Aarau und Leuten aus der Umgebung Spreitenbach. «Mit dabei war beispielsweise eine Frau, die schon länger in Spreitenbach lebt und trotzdem Neues entdeckt hat. Aber auch eine Neuzuzügerin, welche das Angebot nutzte, um ihre neue Gemeinde besser kennenzulernen», berichtet die Journalistin.
Einblicke ins Fotoarchiv und ein Bier aus dem Dorf
Nun folgt also der Schnupperbesuch in Villmergen. Auch hier wartet ein abwechslungsreiches Programm auf die Teilnehmenden. Zuerst erhalten sie im Gemeindehaus durch Oscar Schmidli einen Einblick in das Fotoarchiv der Fotokommission. Danach folgt der Gang auf das Dach des Silos, von wo aus die baulichen Veränderungen des Ortes am besten sichtbar sind. Den Wandel der Zeiten kommentiert hier André Keusch. Nach dem Abstieg folgt der Abstecher in die Braui, wo man Spannendes zur Geschichte des Biers erfährt – Kostprobe natürlich inbegriffen. Und zum Abschluss hält Historiker Josef Kunz einen Vortrag zu den Villmergerkriegen unter dem Titel «Cui bono?», zu Deutsch: Wem nützt es?
Graziella Jämsä ist überzeugt, dass dieses Programm für Einheimische wie Fremde gleichermassen interessant ist. «Natürlich kennen viele, die hier leben, die Geschichte der Villmergerkriege bereits. Aber das Fotoarchiv oder der Blick vom Silo dürfte auch für sie neu sein. Teilnehmenden aus Aarau werden die Kriege hingegen kaum ein Begriff sein, und sie wissen vielleicht auch nicht, dass Villmergen eine so grosse und erfolgreiche Brauerei hat», sagt sie. Zum Glück habe man vor Ort viel tatkräftige Unterstützung erhalten. Besonders erwähnt sie Gemeindeschreiber Josef Würsch. «Ihn kannte ich noch aus seiner Zeit als Gemeindeschreiber in Sarmenstorf. Über ihn kamen wir zu weiteren Ansprechpersonen», so die Journalistin. Auch ein Gang durchs Dorf helfe jeweils, um Ideen für das Programm zu finden. «Da findet man oft Erstaunliches», sagt Jämsä.
Den Kanton neu kennenlernen
Es ist spürbar: Sie brennt für dieses Projekt. Durch ihren Beruf, für den sie schon für verschiedene Regionalzeitungen tätig war, kennt sie einige Gegenden des Kantons gut, andere hingegen fast nicht. «Das Fricktal wird auch für mich beispielsweise Neuland», lacht sie. Zudem ergänzen sich Suter und Jämsä in diesem Projekt bestens, er hat eher den kulturellen Blick auf die Region, sie den journalistischen. Das Schöne an der Programmreihe sei aber, dass es den Teilnehmenden freisteht, alle elf Führungen mitzumachen oder einzelne davon herauszusuchen. Zudem wird immer im Vorfeld eines neuen Schnupperbesuchs auch in der Gegend des Ortes für den Anlass geworben. Angestrebt wird jeweils eine Gruppengrösse von 20 Personen. «Zu gross sollte die Teilnehmerzahl nicht sein. Denn man soll sich auch austauschen können», sagt die Mitorganisatorin.
Später im Jahr zu Besuch im Bezirk Muri
Wie es nach Villmergen weitergeht mit der Reihe, das ist noch offen. Die einzelnen Termine und Orte werden erst nach und nach bekannt gegeben. «Das kann sich immer mal wieder ändern und hängt auch von den Kapazitäten der Ansprechpersonen vor Ort ab», erklärt Graziella Jämsä. Aber klar ist, dass die VHS Aarau mit «Aspekt Aargau» nochmals ins Freiamt zurückkehrt. Im Bezirk Muri geht es dann nach Auw. Das genaue Programm ist jetzt am Entstehen, der Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben. Vorerst aber gilt die Konzentration der Gemeinde Villmergen. «Ich freue mich auf einen spannenden Nachmittag», so die Organisatorin.
«Aspekt Aargau» – Schnupperbesuch in Villmergen: Donnerstag, 20. Februar, 13.30 bis 17 Uhr. Anmeldung: Volkshochschule Aarau, 079 377 15 73 oder aarau@ vhs-aargau.ch. Auch Kurzentschlossene sind willkommen. Treffpunkt direkt im Gemeindehaus.


