Das gute Image weiter gestärkt
26.09.2025 Wohlen, Arbeit, JugendBerufe Wohlen+: 420 junge Menschen konnten während zwei Tagen 1425 Besichtigungen vornehmen
Ein glücklicher Chef Thomas Leitch. 420 zufriedene Schülerinnen und Schüler aus Wohlen, Villmergen und Niederwil. Und 63 Unternehmen, die eine perfekte ...
Berufe Wohlen+: 420 junge Menschen konnten während zwei Tagen 1425 Besichtigungen vornehmen
Ein glücklicher Chef Thomas Leitch. 420 zufriedene Schülerinnen und Schüler aus Wohlen, Villmergen und Niederwil. Und 63 Unternehmen, die eine perfekte Plattform geboten haben. Das ist Berufe Wohlen+. Die Infotage sind wertvoller denn je.
Daniel Marti
«Deine Brücke zur Berufswelt». So werden die Berufsinfotage Berufe Wohlen+ auch bezeichnet. Treffend natürlich. Wie wertvoll diese beiden Tage für die Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler sind, war erneut bei der Abschlussveranstaltung in der Aula des Berufsbildungszentrums spürbar. Nur zufriedene und glückliche Menschen. Die Vertretungen der beteiligten Firmen, das Organisationsteam und stellvertretend vier Schülerinnen der Bezirksschule betonten, wie wichtig die Plattform inzwischen ist.
Was von Ruth Salzmann vor zehn Jahren im Alleingang ins Leben gerufen wurde und einen wahren Steigerungslauf hingelegt hat, wurde nun zu einem Verein fortgesetzt. Thomas Leitch, ehemaliger SP-Grossrat, amtet als Präsident. Er konnte Lucia Marjanovic, Angie Meyer und Werner Brunner dazu gewinnen. Rolf Mettier, Guido Burkard und Jenny Hugi machten vom ehemaligen Team weiter. Diese Besetzung zeigt, dass Berufe Wohlen+ immer weiter entwickelt werden konnte. Und mit Leitch ist eine Persönlichkeit am Ruder, die betreffend Berufswahl ein Experte ist. 35 Jahre lang war der Wohler an der Kreisschule Mutschellen als Klassenlehrer an der Sekundarschule tätig. In dieser Zeit begleitete er elf Klassen bei der Berufswahl.
«Die Allermeisten machen es gut»
Er engagiere sich gerne für das «grossartige Projekt der Berufsinformationstage», so Leitch weiter. «Im Aargau machen 80 Prozent der Jugendlichen eine Lehre, umso wichtiger ist eine sorgfältige Berufswahl.» Und Berufe Wohlen+ sei ein wichtiger Schritt im Berufswahlprozess.
Vereinspräsident Leitch hofft zudem, dass die 63 beteiligten Firmen und Institutionen nur gute Erfahrungen gemacht haben mit den jungen Leuten. 420 Schülerinnen und Schüler aus Wohlen, Villmergen und Niederwil holten sich wichtige Informationen in den Betrieben ab. Jugendliche der zweiten Oberstufe können laut Leitch eine Herausforderung für Lehrpersonen sein. «Dennoch bin ich überzeugt, dass die Allermeisten es gut machen.»
Und viele Jugendliche würden sich spätestens während der Lehre «grossartig entwickeln, weil sie nun den Sinn und die Verantwortung für sich selbst sehen». Dabei steuern die Unternehmungen einen wichtigen Anteil bei. Leitch ist auch absolut überzeugt vom dualen Bildungssystem. Praktische Erfahrungen im Betrieb und theoretischer Unterricht in der Berufsschule sind eine ideale Kombination. Auch dabei sind die Unternehmen natürlich ein wesentlicher Eckpfeiler.
Positives Image ist wichtig
Und das Freiamt mit einem vielfältigen Mix an Unternehmungen hat viel zu bieten. Dies verdeutlichte Claudia Heger mit ihrem Referat. Sie ist Leiterin Wirtschaftsförderung Bünztal. Der Regionalplanungsverband (Repla) Unteres Bünztal ist Trägerin der Wirtschaftsförderung Bünztal. Wichtig sind laut Heger die wirtschaftlichen Standortfaktoren. Dazu zählen die Qualifikation der Arbeitskräfte und der Verkehr. «Die Anbindung ist immer wieder wichtig», betont sie. Es brauche aber auch Flächen und Immobilien, damit sich die Region entwickeln könne. Eine wesentliche Rollen bei den harten Faktoren spielen das Netzwerk, und die steuerlichen Abgaben.
Weiche Faktoren, laut Claudia Heger ebenso wichtig, sind das positive Image und die Ausstrahlung. Die Region Bünztal sei diesbezüglich gut aufgestellt, «es gilt aber auch Herausforderungen zu meistern». Die Wirtschaft und die Betriebe der Region «müssen am Puls bleiben, stets gilt es Lösungen zu suchen». Beispielsweise bei der Digitalisierung, beim Fachkräftemangel und beim lebenslangen Lernen.
Die Wirtschaftsförderung Bünztal umfasst elf Gemeinden. Ein Vorteil sei die zentrale Lage und die gute Erreichbarkeit. «Gut, das sagen inzwischen alle, aber das Bünztal liegt tatsächlich zentral», so Heger. In unmittelbarer Nähe sind die Zentren Basel, Luzern, Zug, Zürich. Deshalb dürfe man von einem «interessanten Einzugsgebiet» sprechen. Wobei Wohlen und Villmergen den Mittelpunkt der Wirtschaftsförderung Bünztal bilden.
Das Gebiet, das Claudia Heger betreut, hat rund 2800 Firmen. In diesen werden aktuell rund 1080 Lernende ausgebildet, jährlich sind 330 neue Eintritte in eine Lehre zu verzeichnen. Die KV-Lehre ist dabei immer noch führend, wobei die Handwerkerberufe aufholen. Claudia Heger findet zudem Berufe Wohlen+ «extrem wichtig. Das ist eine super Sache, und wir sind dankbar und froh, darauf zählen zu dürfen.» Die Berufsinfotage tragen dazu bei, das «Image weiter zu stärken». Dies gilt auch für das Netzwerk innerhalb der Firmen.
Die Fachkräfte von morgen
Fasziniert von Berufe Wohlen+ ist auch Adrian Duss, Mitinhaber und Mitglied der Geschäftsleitung der KIP/Planora AG mit Standorten in Aarau, Muri und Wohlen. Rund 60 Mitarbeitende zählt das Unternehmen, 13 davon sind Lernende. Warum KIP/Planora Plätze für Lernende anbietet, hat für Adrian Duss drei Gründe. «Das duale Bildungssystem ist ein grosses Erfolgsmodell», sagte er bei seinem Referat. Die jungen Menschen müssen dabei auch rasch Verantwortung übernehmen.
«Und die Lehrlinge sind unsere Fachkräfte von morgen», so Duss. Es sei ein Bestreben der KIP/Planora AG, dass die Ausgebildeten dann weiter im eigenen Betrieb beschäftigt werden. Adrian Duss sind zudem die Begriffe Team, Kultur, Spirit wichtig. «Und vor allem der Spirit der jungen Menschen bereichert unseren Arbeitsalltag.»
Für ihn ist es zur Selbstverständlichkeit geworden, dass er Lernende anstellt und dass er sich bei Berufe Wohlen+ beteiligt. In kompakter Form könne ein Blick in verschiedene Berufe erfolgen, lautet ein Urteil von einem seiner Lehrlinge, der über Berufe Wohlen+ bei der KIP/Planora gelandet und dort geblieben ist. Der Entscheid für die Lehre sei für sein Leben prägend gewesen.
Genau solche Eindrücke konnten Zoé Angstmann, Vivienne Scholz, Alessandra D’Amato und Teodora Alimpic nur bestätigen. Sie sprachen am Apéro stellvertretend für die 1425 Besichtigungen während zwei Tagen. Die vier Bezlerinnen erzählten von ihren Erlebnissen. «Wir hätten uns die Berufsinfotage nicht besser vorstellen können», sagten alle vier.