Einweihung des neuen Dorf brunnen in Villmergen
Bei Grabungen im Himmelrych kam ein 10 Tonnen schwerer Findling zum Vorschein. Er eignet sich ideal, um den alten Dorfbrunnen zu ersetzen. In einer kleinen Feier wurde er nun eingeweiht.
Chregi ...
Einweihung des neuen Dorf brunnen in Villmergen
Bei Grabungen im Himmelrych kam ein 10 Tonnen schwerer Findling zum Vorschein. Er eignet sich ideal, um den alten Dorfbrunnen zu ersetzen. In einer kleinen Feier wurde er nun eingeweiht.
Chregi Hansen
Mit dem Neubau des Coop Villmergen im Jahr 2008 ergab sich die Chance für die Gestaltung eines Dorfplatzes. Seither plätscherte hier Wasser aus einem modernen Brunnen. Zuletzt allerdings nicht mehr. Wegen des hohen Wasserverbrauchs hat die Gemeinde darauf verzichtet, den Brunnen wieder in Betrieb zu nehmen. Rund 30 Liter pro Minute – dieser Verbrauch erschien in Zeiten des Wassermangels als zu hoch. Schon zuvor musste er wegen Problemen immer mal wieder abgestellt werden.
Einst vom Gletscher ins Tal getragen
Jetzt haben die Villmerger wieder einen Dorfbrunnen. In einer kleinen, aber feinen Feier wurde er im Beisein der Bevölkerung eingeweiht. Und der neue Brunnen erhielt von allen Seiten viel Lob. Statt der modernen Säulen schmückt nun ein alter Findling den Platz, aus dem das Wasser in geringer Menge über mehrere Ebenen nach unten fliesst. Gefunden wurde der gewaltige Stein bei Aushubarbeiten im Himmelrych. Peter Liechti, Leiter des Werkhofs, erkannte sofort, dass dieser 10 Tonnen schwere Brocken sich als Brunnen eignet. Seine Idee stiess beim Gemeinderat auf Zustimmung.
Der Findling, ein Gotthardgneis, wurde in der Eiszeit vom Gletscher nach Villmergen getragen. «Dieser Stein hat eine lange Reise hinter sich und fand im Himmelrych seine letzte Ruhe. Nun darf er auf unserem Dorfplatz die Menschen erfreuen. Hier soll er nun auch bleiben», erklärte Ammann Ueli Lütolf bei der Einweihung. In Dottikon erhielt der gewaltige Brocken vom Steinmetz die nötigen Rinnen und Becken, in den letzten Tagen wurde er nun an seinem neuen Standort installiert und der alte Brunnen abgebaut. Die Gemeinde nutzte gleichzeitig die Möglichkeit, an diesem Standort einen Wasseranschluss zu installieren. Dieser steht nun allen Vereinen bei Anlässen auf dem Platz zur Verfügung. Damit konnte die Gemeinde einen lange gehegten Wunsch erfüllen.
Spender gefunden
Die Freude über das Schmuckstück ist gross. Dies umso mehr, als der Brunnen einen Spender fand. Irene und Silvan Jancic von der Firma Jazzlab haben die Kosten dafür übernommen. Es sei eine spontane Idee gewesen, erklären die beiden Villmerger. Am fertigen Brunnen haben sie selbst sehr grosse Freude. «Er ist wirklich wunderschön gewesen», sagt Irene Jancic, während ihr Mann stolz über denn Stein streichelt. Für ihre grosszügige Geste konnte das Paar ganz viele Gratulationen entgegennehmen. Und weil beide Musikfans sind, durfte diese bei der Einweihung nicht fehlen. Die Dixie Crew der Musikgesellschaft umrahmte die kleine Feier mit ihren Klängen. Und es dauerte auch nicht lange, bis die ersten Kinder den Stein erkletterten. Und das Spiel mit dem Wasser genossen. Bevor wieder wie derzeit meistens das grosse Nass aus dem Himmel folgte.