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14.02.2025 Wohlen, LeserbriefeLiebloser Umgang mit Wohlen
Als Teilnehmer der Ortsbürgergemeindeversammlung vom 2. Dezember 2024 fühle ich mich vom Gemeinderat verschaukelt. Es gab intensive Diskussionen über das Bauvorhaben von Stach Investment AG. Für eine ...
Liebloser Umgang mit Wohlen
Als Teilnehmer der Ortsbürgergemeindeversammlung vom 2. Dezember 2024 fühle ich mich vom Gemeinderat verschaukelt. Es gab intensive Diskussionen über das Bauvorhaben von Stach Investment AG. Für eine allfällige Auseinandersetzung mit Stach wurden auf Antrag aus der Versammlung 30 000 Franken ins Budget aufgenommen. Einige Wochen zuvor war die erste Ortsbürgervolksinitiative mit 200 Unterschriften zustande gekommen. Die Ortsbürgergemeinde will bei Dienstbarkeiten wieder mitreden. An der Versammlung wurde der Gemeinderat gewarnt, dass es unsensibel wäre, mit Stach jetzt einen Dienstbarkeitsvertrag abzuschliessen.
All dies hätten klare Zeichen sein müssen, dass sich der Gemeinderat gegenüber Stach für die Ortsbürgergemeinde einsetzt. Gemeindeammann Arsène Perroud sprach von einem «Dilemma» und liess die Versammlung im Ungewissen. Nur zehn Tage später unterzeichnete er für den Gemeinderat mit Stach einen Dienstbarkeitsvertrag. Was vom Gemeinderat dann als grosse Leistung dargestellt wurde, entpuppte sich im Nachhinein für die Ortsbürgergemeinde als schlechtes Geschäft.
Gut ist, dass drei Ortsbürger beim Kanton eine Aufsichtsanzeige eingereicht haben. Ich hoffe, dass dies zu einer Korrektur führt und der Gemeinderat zu- rückgepfiffen wird. Was der Gemeinderat mit Stach abgemacht hat, wertet das ortsbürgerliche Areal Villa Isler ab. Auch vom Ortsbild her wären die zwei Mehrfamilienhäuser ein «Gewürge». Der lieblose Umgang des Gemeinderates mit Wohlen und dem Vermögen der Ortsbürgergemeinde muss gestoppt werden.
Für die Zukunft ist es nötig, dass der Gemeinderat die Anliegen der Einwohnerschaft und der Ortsbürgergemeinde ernst nimmt und nicht einfach über deren Köpfe hinweg entscheidet! Dafür wurden diese Personen vom Volk gewählt.
Marcel Konrad, Wohlen
GLP-Vorstoss und Brockenstube
«Die Engel von der Brockenstube» vom 20. Dezember 2024. Und zu «Diverse Verkäufe prüfen» vom 7. Februar.
Was für eine Bilderbuch-Weihnachtsgeschichte von Daniel Marti. Auch der kürzlich verstorbene Jörg Baumann hat 2016 zum Jubiläum 50 Jahre Brockenstube Wohlen mit dem Titel «Die Brockenstube verschenkte bisher über eine Million Franken» einen lesenswerten Artikel geschrieben.
Ein grossartiges Engagement von 46 Frauen mit ihrer Präsidentin Marianne Tannheimer, die alle ehrenamtlich für die Brockenstube arbeiten. Diese Freiwilligenarbeit verdient unsere grösste Anerkennung und Wertschätzung. Herzli- chen Dank! Den Erlös verschenkt die Brockenstube an die Spitex und Gemeinnützige Institutionen wie das Frauenhaus, Pro Senectute, «Tischlein deck dich» und viele mehr. Seit Bestehen 1966 wurde weit mehr als eine Million Franken verteilt. 2024 waren es 48 500 Franken. Die Brockenstube befindet sich am Bünzweg 5, das Land gehört der Gemeinde, die Gebäulichkeiten dem Verein Gemeinnützige Brockenstube Wohlen.
Die Einwohnerräte Oliver Parvex-Käppeli und Matthias Angst, Grünliberale Partei, stellen in ihrem politischen Vorstoss vom 5. Februar Fragen an den Gemeinderat zum Verkauf gemeindeeigener Liegenschaften. «Welche Pläne hat der Gemeinderat für das rund 1400 m² grosse Grundstück in der Wohnzone am Bünzweg (Parzellennummer 3009)? Ist es korrekt, dass diese Parzelle in der W2-Zone ausschliesslich vom Frauenverein Brocki unentgeltlich gemietet wird? Mit welchem Ertrag könnte die Einwohnergemeinde Wohlen bei einer Veräusserung des Grundstücks am Bünzweg rechnen?» Was die GLP-Spitze mit ihrer Anfrage damit auf den Weg schickt, entbehrt jeden Respekts vor Freiwilligenarbeit und ist ein Hohn gegenüber den 46 «Engeln der Brockenstube»! Was haben diese Einwohnerräte der GLP bei diesem Vorgehen wohl überlegt oder gerechnet? Auf jeden Fall nicht viel, finde ich.
Manfred Breitschmid, Einwohnerrat SVP, Wohlen