Zuversicht trotz wenig Punkten
24.11.2023 Fussball, SportFussball, 1. Liga classic: FC Schötz – FC Muri (Samstag, 16 Uhr) – Präsident Michael Stadelmann gibt Auskunft
Schlusslicht Muri reist zum Tabellenführer nach Schötz. Zum Abschluss des Fussballjahres ist die Aufgabe des FC Muri enorm ...
Fussball, 1. Liga classic: FC Schötz – FC Muri (Samstag, 16 Uhr) – Präsident Michael Stadelmann gibt Auskunft
Schlusslicht Muri reist zum Tabellenführer nach Schötz. Zum Abschluss des Fussballjahres ist die Aufgabe des FC Muri enorm schwierig. Der Präsident Michael Stadelmann findet trotzdem positive Worte.
Stefan Sprenger
Ein kurioses und schwieriges Fussballjahr findet für den FC Muri am Samstag ein Ende. Die Freiämter sind im Sommer sportlich aus der 1. Liga classic abgestiegen, konnten dann aber am grünen Tisch den Klassenerhalt feiern. Was in der Vorrunde folgte, waren neun Pleiten. Mit 38 Gegentoren hat Muri die zweitschlechteste Bilanz aller 48 Teams in der 1. Liga classic. Nur Gossau (42 Gegentore) ist schlechter.
Doch in Muri ist man trotzdem gut drauf. «Wir wussten, dass wir eher hinten als vorne mitspielen werden», sagt FC-Muri-Präsident Michael Stadelmann. Natürlich hoffte man auf mehr Punkte als die aktuell zehn Zähler. «Aber die Leistungen waren oftmals besser als das Resultat. Wir haben viele Punkte in den letzten Minuten verspielt. Und die fehlen jetzt», analysiert er. Muri konnte vier Unentschieden erreichen, schaffte im Monat November zwei Siege (3:2 gegen Köniz, 2:1 gegen Dietikon). Am letzten Wochenende vergeigte man eine kleine Siegesserie beim damaligen Schlusslicht in Langenthal. Muri verlor 0:1. «Da haben wir nicht gezeigt, was wir können. Eine verdiente Niederlage», erklärt der Präsident weiter.
Nun geht es gegen Schötz zum Start der Rückrunde und gleichzeitigen Abschluss des Fussballjahres. «Der klare Favorit ist Schötz. Wir haben nichts zu verlieren», sagt Stadelmann. Gegen Teams aus dem vorderen Tabellendrittel hat Muri oft gut ausgesehen, aber keine Punkte geholt. «Eine starke Leistung ist das A und O. Aber Punkte wären natürlich wünschenswert. Auch auswärts beim Leader liegt das drin.»
In Muri bricht keine Panik aus. Der Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt nur drei Punkte. Und die Leistungen stimmen grösstenteils. Der Trainer Luca Ferricchio muss sich keinerlei Sorgen um seinen Job machen. «Ganz und gar nicht. Wir kriegen rundum sehr gute Feedbacks zu Ferricchio. Der Trainer ist überhaupt kein Thema. Er arbeitet gut mit den jungen Spielern, er bringt das Team voran, er ist hart, aber fair. Ich glaube, Ferricchio ist genau der richtige Trainer für dieses Team. Ich vertraue ihm. Und wenn seine Spielphilosophie weiter greift, dann wird das Team noch um einiges besser werden», so Präsident Stadelmann.
Tradition, dass Muri in der Rückrunde aufdreht
Nächste Woche wird man zusammensitzen und die Vorrunde analysieren sowie die Rückrunde planen. Ein Trainingslager soll das Team weiter zusammenschweissen. Dazu hat Muri mit dem Kunstrasen optimale Bedingungen, um sich auf den Start im neuen Jahr vorzubereiten. Da geht es übrigens gleich ans Derby gegen Wohlen zu Beginn (25. Februar, Brühl). «In der Rückrunde holt der FC Muri mehr Punkte als in der Vorrunde. Das ist in unserem Verein schon fast Tradition geworden», sagt Stadelmann. Neuzugänge sind bislang nicht geplant. Das Kader mit rund 25 Spielern ist breit. «Und ich traue diesen Jungs zu, dass sie den Sprung über den Strich und damit den Ligaerhalt schaffen.» Ein Fragezeichen gibt es im Tor. Maksym Parshykov hat nur bis zur Winterpause definitiv zugesagt. «Wie es weitergeht, wissen wir noch nicht. Falls er uns verlässt, müssen wir uns umschauen.»
Zelt weggefegt, Strategieweekend und Jubiläum
Stadelmann ist gut drauf. Beim FC Muri bleibt man ruhig. Und dennoch hat er schlechte Nachrichten. Das Zelt, das jeweils vor der Beiz des FC Muri platziert war, fiel dem Sturm vor wenigen Tagen zum Opfer. Die Stangen sind verbogen, die Blache weggewindet. «Da braucht es vermutlich ein neues Zelt.» Halb so wild.
Stadelmann erwähnt beim Gespräch noch weitere Neuigkeiten. Im Januar wird sich der gesamte Vorstand zwei Tage lang in den Bergen verschanzen. «Ein Strategieweekend», wie er es nennt. «Da wollen wir offene Fragen klären und über die Stossrichtung des FC Muri der Zukunft reden.» Finanziell steht der Verein gut da. «Wir kommen durch», sagt Stadelmann, auch wenn es in Sache Sponsoring immer neue Herausforderungen gibt (was die meisten Vereine zu spüren kriegen). «Wir wollen nicht jammern», sagt er. Ein Traktandum muss der FC Muri bald angehen: Die Garderobensituation auf der Brühl ist prekär. «Das müssen wir unbedingt angehen», sagt Stadelmann. Und bevor er das Gespräch beendet, erwähnt er nebenbei, dass er sich auf dem Weg in die OK-Sitzung des 75-Jahr-Jubiläums befindet. Im Sommer 2025 feiert der FC Muri diesen Geburtstag – und das soll gefeiert werden. Und natürlich ist wünschenswert, dass das «Eis» in der 1. Liga classic spielt. «Das kommt gut. So oder so», sagt Stadelmann.