Zusammenschluss folgt
18.06.2024 Bünzen, Region OberfreiamtARA Chlostermatte in Bünzen: 40-Jahr-Jubiläum mit Tag der offenen Tür
Die Anlage Chlostermatte ist laut Alex Meier, Präsident der ARA Bünzen, gut im Schuss. Dies bestätigten auch Besucher der kantonalen Behörde.
Den Tag ...
ARA Chlostermatte in Bünzen: 40-Jahr-Jubiläum mit Tag der offenen Tür
Die Anlage Chlostermatte ist laut Alex Meier, Präsident der ARA Bünzen, gut im Schuss. Dies bestätigten auch Besucher der kantonalen Behörde.
Den Tag der offenen Tür zum 40-Jahr-Jubiläum nahmen die Kommission und der Klärmeister Ruedi Birrer zum Anlass, der interessierten Bevölkerung aufzuzeigen, was mit dem Abwasser der Gemeinde passiert und was dort ankommt, was nicht unbedingt dorthin gehört. So war eine Sammlung von Gegenständen, die Klärmeister Ruedi Birrer herausgefischt hatte, zu sehen. Nebst Gebissen, Bürsten, Kämmen gab es auch Bälle und vieles mehr. Nach dem Mittag sei jeweils zu sehen, was gekocht, dann nicht gegessen und unsachgemäss entsorgt wurde.
Auf dem Rundgang durch die Anlage ging es vorbei an Rechen, der mechanischen Reinigung, aus der rund 50 Tonnen Feststoffe pro Jahr entnommen werden, wie Sand, Öl oder Klärschlamm. Weiter ging es auf dem Rundgang zu den Posten chemische Reinigung und biologische Reinigung.
Zusammenschluss zeichnet sich ab
Im Juni 2014 wurde im Kanton Aargau das Konzept Abwasserreinigung beschrieben. Ziel davon war, eine Optimierung der Kläranlagen im Aargau hinsichtlich Umwelt und Wirtschaftlichkeit zu erzielen. Im Jahr 2016 wurde die Machbarkeitsstudie Bünztal publiziert. Sie prüfte die Anschlüsse der ARA Chlostermatte an die ARA Muri sowie an die ARA Blettler (Wohlen/ Anglikon).
Aufgrund der hohen Betriebskosten zeigte es sich, dass ein längerfristiger Weiterbetrieb der ARA Chlostermatte nicht sinnvoll sei. «Mittel- bis langfristig ist ein Zusammenschluss logisch», so Meier weiter.
Nach reiflicher Prüfung wurde die Variante des Anschlusses an die ARA Blettler favorisiert und 2018 mit einer Absichtserklärung für einen künftigen Zusammenschluss in die Wege geleitet. Die Anforderungen an das gereinigte Abwasser werden seitens Bund ständig verschärft. Dies hinsichtlich Elimination von Mikroverunreinigungen, Rückgewinnung von Phosphor aus dem Klärschlamm und der Reduktion des Stickstoffanteils im gereinigten Abwasser.
Im kantonalen Richtplan ist bereits vermerkt, dass ARAs an ökologisch sensiblen Gewässern mittelfristig aufzuheben sind. Da die kleine Bünz unter ein solches Gewässer fällt, ist bereits kommuniziert, dass ein zukünftiger Ausbau der Anlage nicht bewilligt wird. «Wenn man vom Bund und vom Kanton gezwungen wird, erhält man Zuschüsse. Diese sind in der Höhe von drei Vierteln der Kosten. Dies ist für uns, bei einem Aufwand von neun Millionen Franken, von Interesse», so der Präsident der ARA Bünzen.
Wo ein Geschäft nachhaltig wird
«Kompotoi und Aurin sind die Stichworte zum stillen Örtchen, die noch nicht so bekannt sind.» Dies möchte Richard Gähwiler, ehemaliger Präsident der ARA Bünzen, mit seinen Ausführungen ändern.
Beim Kompotoi handelt es sich um eine ökologische Richtung, ohne Chemie. Diese verfolgte ein Team des «Startup-Netzwerks Bodensee» vor rund 15 Jahren mit ihrem System einer Komposttoilette, bei welcher der natürliche Kreislauf der Nährstoffe aufrechterhalten wird. Kompotoi wurde 2021 mit einem «Swiss Excellence Product Award» für seine Nachhaltigkeit und Innovationen ausgezeichnet.
Aurin ist ein flüssiger Stickstoff-Recycling-Dünger, welcher sich für Blumen und Gemüse eignet. Es ist ein weiterer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit bezüglich der Entsorgung beziehungsweise Aufarbeitung der menschlichen Ausscheidungen. Dabei wird der abgeleitete Urin in Tanks gesammelt. Daraus wird wertvoller Stickstoffdünger (Aurin) für Blumen und Gemüse erzeugt.
Besucher sensibilisieren
Die über den ganzen Tag verstreut eintreffenden Besucher wurden sowohl auf dem Rundgang wie an den verschiedenen Posten mit vielen spannenden Informationen versorgt. Dazu konnten sie ihr Glück im Wettbewerb und am Glücksrad versuchen und den spendierten Imbiss in der Festwirtschaft geniessen. --vaw