Zum Wohle aller
24.05.2024 WohlenGesellschaftsversammlung der Aargauischen Gemeinnützigen Gesellschaft im Chappelehof
Gemeinnützige Vereine sind auf jeden Fall ein Gewinn für jede Gemeinde. Peter «Pitsch» Isler steht als Präsident gleich zwei Organisationen vor: der ...
Gesellschaftsversammlung der Aargauischen Gemeinnützigen Gesellschaft im Chappelehof
Gemeinnützige Vereine sind auf jeden Fall ein Gewinn für jede Gemeinde. Peter «Pitsch» Isler steht als Präsident gleich zwei Organisationen vor: der Aargauischen Gemeinnützigen Gesellschaft und dem Gemeinnützigen Ortsverein Wohlen.
Monica Rast
Abwechselnd wird die Gesellschaftsversammlung der Aargauischen Gemeinnützigen Gesellschaft (AGG) an den unterschiedlichen Standorten der Mitgliedsgesellschaften abgehalten. Für Präsident Peter «Pitsch» Isler wurde es zu einem doppelten Heimspiel. Die Dachorganisation war am Mittwochabend im Kultur- und Begegnungszentrum Chappelehof zu Gast. Diese unterstützte den gemeinnützigen Verein St. Leonhard mit 15 000 Franken bei der Sanierung. «Da war es passend, dass wir für die Versammlung nach Wohlen kamen», erklärt Isler. «Der Verein St. Leonard ist ein Paradebeispiel für gemeinnütziges Engagement.»
Der Gemeinnützige Ortsverein Wohlen, bei dem Isler seit Jahren das Präsidium führt, war für die Organisation der Versammlung zuständig und der Verein Leo war für Apéro und Nachtessen verantwortlich.
Unter dem Dach der AGG wurden Bezirksgesellschaften wie der Gemeinnützige Ortsverein Wohlen gegründet, die zwar ähnliche Ziele verfolgten, aber individuell und mit verschiedenen Schwerpunkten gemeinnützig tätig waren und immer noch sind. Die AGG hat in ihren Sitzungen 39 Gesuche behandelt. 24 Anfragen wurden bewilligt.
Gemeinnützige Vereine stärken die Gesellschaft
Rund 71 000 Franken an Unterstützungsgeldern gab die AGG für Projekte von Schulen und Stiftungen aus. Sieben Gesuche über 5350 Franken sind dem Projekt «Mehr Bewegung für Kinder» belastet worden. «Dem Projekt konnte auch das Virus nichts anhaben und es entwickelt sich weiter», informiert Isler, «auch dank dem grossen Engagement von Iris Bichsel und Silvia Glauser.» Iris Bichsel, Vizepräsidentin der AGG, begleitet das Projekt «Kinder in Bewegung» von Beginn an und Silvia Glauser gibt Tipps für unterschiedliches Bewegungsmaterial. Das dazugehörige Buch «Mut zum freien Spiel» wurde ebenfalls durch die AGG unterstütz. Die Dachorganisation hat einige Bücher eingekauft, um sie in Kitas zu verteilen. «Wir hoffen, dass so möglichst viele davon profitieren können», meint Iris Bichsel über das wertvolle Buch für Kinder. Das Projekt sorgt seit 12 Jahren für mehr Bewegung und wird auch in Zukunft bewegend unterwegs sein. Als Gemeindeammann hat Arsène Perroud viel mit gemeinnützigen Vereinen zu tun und lobt ihr Engagement. «Vor allem im Sozialen, bei der Jugend und im Sport wird die Unterstützung in Zukunft immer mehr zum Thema werden.» Aus Erfahrung weiss er, wir wichtig solche Vereine für Gemeinden sind.
Abschied mit Wehmut
2008 wurde Hélène Klemm in den Vorstand der AGG gewählt. Nun wurde sie gebührend verabschiedet. «Wir werden deine sachlichen und wohlüberlegten Diskussionsbeiträge vermissen», meint Pitsch Isler. Auch Hélène Klemm war der Wehmut beim Abschied anzumerken. «Ich werde die gute Zusammenarbeit und die guten Gesuche vermissen.» Mit Max Frey tritt ebenfalls ein langjähriges Mitglied zurück. Zum letzten Mal in seiner Funktion als Revisor verlas er den Bericht. «Ich habe gerne in der Gesellschaft mit dem historischen Hintergrund mitgewirkt.»
Präsident Pitsch Isler und seine Vorstandsmitglieder stellten sich zur Wiederwahl. Die Abgänge konnten mit Peter Kuhn als neues Vorstandsmitglied und Rudolf Vogt als neuer Revisor besetzt werden.
Zum Schluss lag dem Präsidenten noch eine Frage auf der Zunge. Er wollte von Paul Huwiler, Präsident des Vereins St. Leonhard, wissen, ob der Chappelehof wirklich ein Schnäppchen war. «Jedenfalls muss ich den Gründungsvätern ein Kränzchen für die Vision vom Chappelehof winden.» Für den Verein St. Leonhard ist die Sanierung auf jeden Fall ein Kraftakt. Schnäppchen hin oder her.
Stillung von Ortsbedürfnissen
Tätigkeitskreis des Gemeinnützigen Ortsvereins Wohlen
Zum 200-Jahr-Jubiläum Aargauische Gemeinnützige Gesellschaft und ihre Bezirksgesellschaften erschien 2011 das Buch «Zur Wohlfahrt des Ganzen und zum Segen des Einzelnen». Dabei wird auch der Gemeinnützige Ortsverein Wohlen (GOW) auf fünf Seiten erwähnt.
Der Gemeinnützige Ortverein Wohlen kann dabei auf über 130 Jahre gemeinnützige Arbeit zurückblicken. Die lokale Institution wurde 1891 gegründet und schon im ersten Jahr wurde eine Geld- und Kleidersammlung für den grossen Brandfall in Meiringen ins Leben gerufen. Eine zweite Gabensammlung gab es für die Brandgeschädigten im Bündnerland. Doch der Hauptzweck der Vereinstätigkeit war und ist die Förderung lokaler Angelegenheiten.
Besitzer von Kindergärten
So wurde im Winter 1892 eine Eisbahn angelegt, Nistkästen aufgehängt, eine Verbesserung der Wasserversorgung angestrebt, Schulbäder und Duschen realisiert. Die Friedhofhallenfrage beschäftigte den Verein einige Jahre. Schliesslich kam 1902 eine solche Halle mit Kapelle zustande. Kulturpflege und Ortsbild waren weitere Punkte, die den GOW beschäftigten. So geht auch die Wettersäule beim Gemeindehaus auf das Konto des Vereins und der Bau eines Kindergartens. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist heute – wohl weit herum einmalig – die Vermietung von Kindergärten an die Gemeinde Wohlen und damit der Unterhalt dieser vereinseigenen Liegenschaften. Auch der Kinderhort Peter Dreifuss an der Oberen Farnbühlstrasse ist ein «Kind» des GOW und wurde 1974 auf Initiative des italienischen Missionars Don Silvano Francola gegründet. Im Eigentum des Ortsvereins sind ferner zwei Landstücke an den Aussichtspunkten Rebebänkli und Alpenzeiger. Seit 2002 ist Pitsch Isler Präsident des Gemeinnützigen Ortsvereins Wohlen, der mit seinem Engagement Bedürfnisse in Wohlen abdeckt. --mo