Wohnungslos ab Februar
08.12.2023 Berikon, MutschellenEnde Januar draussen
Die Kinderkrippe Arche Noah in Berikon sucht dringend zusätzlichen Wohnraum. Der Plan einer Aufstockung auf weitere 23 Plätze scheiterte, weil sich der Vermieter plötzlich nicht mehr meldete. Der neue Ersatzort wird ab Februar ...
Ende Januar draussen
Die Kinderkrippe Arche Noah in Berikon sucht dringend zusätzlichen Wohnraum. Der Plan einer Aufstockung auf weitere 23 Plätze scheiterte, weil sich der Vermieter plötzlich nicht mehr meldete. Der neue Ersatzort wird ab Februar überbaut. Bis dann muss die Kinderkrippe über neuen Wohnraum verfügen oder Angestellte entlassen. --rwi
Kinderkrippe Arche Noah sucht dringend ein neues Zuhause
23 zusätzliche Krippentagesplätze wurden der Kinderkrippe Arche Noah aus Berikon Anfang Jahr bewilligt. Damals waren dauerhaft zusätzliche neue Räumlichkeiten in Aussicht gestellt. Diese konnten aber nie bezogen werden. Jetzt sucht die Krippe eine neue Behausung ab spätestens Anfang Februar.
Roger Wetli
«Aktuell sind die Arbeitsplätze von Angestellten und weiteren Aushilfen gefährdet. Und natürlich die Krippenplätze von Kindern», bedauert Inge Bertsch, Gründerin und Inhaberin der Kinderkrippe Arche Noah. «Finden wir kein neues Zuhause, stehen wir vor einem Scherbenhaufen. Bleiben würde nur die Krippe am ursprünglichen Standort, die wir seit Mai 2010 führen.»
Plötzlich Funkstille
Zu diesem Dilemma kam es, nachdem ein künftiger Vermieter plötzlich nicht mehr mit sich reden liess. «Wir hatten alles mündlich abgemacht und deshalb die Bewilligung für weitere 23 Plätze erhalten», so Bertsch. Moni Noger ist seit Beginn dabei und ehemalige stellvertretende Krippenleiterin: «Wir haben zusätzliches Personal angestellt und Familien für diese Plätze beworben. Zusammen mit dem künftigen Vermieter bauten wir gar die Räumlichkeiten aus. Wir stellten sogar bereits erste Möbel hinein.» Plötzlich herrschte Funkstille. Die Möbel konnten erst nach Androhung der Polizei durch die Kinderkrippe wieder herausgezügelt werden. «Zum Glück fanden wir kurzfristig ganz in der Nähe ein Haus mit frei stehenden Räumen und konnten uns da einrichten», ist Inge Bertsch dankbar. «Dieses Haus hat aber einen Haken. Es weicht ab Februar einer neuen Überbauung.»
Die beiden Verantwortlichen hegten bis Mitte Oktober die Hoffnung, dass es am ersten Standort noch klappen würde. «Dann wurde uns endgültig klar, dass das nichts wird», so Noger. «Wir halten aber bereits seit Sommer Ausschau nach einer neuen Bleibe. Bisher ohne Erfolg. Unsere Verzweif lung wächst. Der Druck, bis Ende Januar noch einen neuen Standort zu finden, ist enorm.» Und Inge Bertsch betont: «Erste Priorität ist, die Krippenplätze der uns anvertrauten Kinder zu erhalten und unsere Betreuerinnen und Betreuer nicht zu verlieren. Denn aktuell verfügen wir über genügend Fachkräfte. Zudem stellten wir für die neuen Plätze zusätzliche Lehrlinge an.»
Nicht anspruchsvoll
Zoé Koch amtet seit August als stellvertretende Kinderkrippenleiterin. Sie weiss, was die Krippe jetzt dringend sucht: «Wir benötigen Räume von gesamthaft mindestens 110 Quadratmetern, besser noch mehr. Ideal wären ein altes Bauernhaus, ein Haus oder eine grössere Wohnung. Aber auch Gewerberäume würden gehen.» Entscheidend seien neben den Aufenthaltsräumen eine Küche und Toiletten. Eine andere Möglichkeit wäre, einen Investor zu finden, der ein Haus kauft oder bereits besitzt und dieses an die Kinderkrippe vermieten würde. «Wir sind nicht anspruchsvoll, was die Ausstattung betrifft. Es darf gerne auch ein altes Gebäude mit intakter Infrastruktur sein. Wir legen beim Einziehen von neuen Böden auch gerne selber Hand an», unterstreicht Zoé Koch. Am liebsten würden sie einen neuen Standort langfristig beziehen, aber auch kurzfristig würde gehen. «Wichtig ist, dass wir kein Eigentum suchen, sondern uns nur eine Miete leisten können», unterstreicht Inge Bertsch.
Die ursprünglichen zusätzlichen Räume befanden sich in Sichtweite des Hauptstandortes der Kinderkrippe. «Das wäre ideal gewesen. Wir suchen aber auch im weiteren Umfeld. Zum Beispiel in Widen, Oberwil-Lieli, Zufikon oder Bremgarten. Und noch lieber wäre uns ein kleines heimeliges altes Haus mit Garten», kommt Zoé Koch ins Träumen. «Wir werden alle Angebote seriös prüfen», verspricht sie. Und Inge Bertsch unterstreicht: «Für den neuen Standort hatten wir alle Möbel, Spielsachen und weitere Einrichtungen bereits eingekauft. Das Personal dafür ist angestellt. Wir haben also alles beisammen und könnten sofort einziehen.»
Kontakt via Website www.kinderkrippe-archenoah.ch.