Weihnachtlicher Tausendsassa
09.01.2024 Beinwil/Freiamt, Region Wohlen, Region Bremgarten, Region Oberfreiamt, Region UnterfreiamtUnterhalter mit Tiefgang
Kopf des Monats: Franky Weber, Bremgarten
Seine Chlausgeschichten, die er seit einem Vierteljahrhundert für die Kinder Bremgartens schreibt, hat Franky Weber erstmals als Buch veröffentlicht. Nur eines von ...
Unterhalter mit Tiefgang
Kopf des Monats: Franky Weber, Bremgarten
Seine Chlausgeschichten, die er seit einem Vierteljahrhundert für die Kinder Bremgartens schreibt, hat Franky Weber erstmals als Buch veröffentlicht. Nur eines von zahlreichen Projekten und Engagements.
«Ganz oder gar nicht» – was Franky Weber anpackt, hat Hand und Fuss. Und ist im Zweifelsfalle eher «Ganz» als «Gar nicht». Ob als Guggenmusiker, Speaker beim Christchindli-Märt, Marronimann am Markt der Vielfalt, Autor, Schauspieler, Zauberkünstler, Glöckner vom Spittelturm und vieles mehr – der 48-Jährige ist aus dem öffentlichen Leben Bremgartens kaum mehr wegzudenken. Doch auch hinter den Kulissen wirkt er an zahlreichen Fronten.
Der Dezember ist für Weber, der seit einem Vierteljahrhundert als Oberchlaus Bremgartens fungiert und als solcher schon Generationen von Kindern glücklich machte, besonders intensiv. Dieses Jahr kam zu all den Ämtern und Funktionen auch noch die Veröffentlichung seines ersten Buches. Die Redaktion hat Franky Weber zum Kopf des Monats Dezember gewählt. Drei Weggefährtinnen würdigen zu diesem Anlass Wesen und Wirken des Tausendsassas. --huy
Franky Weber macht viel fürs Städtli – und ganz besonders viel im Monat Dezember. Er ist unser Kopf des Monats.
Der Ur-Bremgarter Franky Weber hat viele Gesichter. Besonders in der Adventszeit ist er im Städtli omnipräsent. Als Oberchlaus beschenkt er die Kinder jedes Jahr mit einer neuen Geschichte. Dieses Jahr erschien eine Auswahl davon als Buch.
Marco Huwyler
Ob als Speaker des Christchindli-Märts, Darsteller im Umesinge-Weihnachtsspiel, Samichlaus in Haushalten mit Kindern, der Kirche und Altersheimen – oder auch als Autor in den Neujahrsblättern. Besonders im Dezember begegnete man Franky Weber in Bremgarten an allen Ecken und Enden. «Es ist einfach sein Wesen», sagt Heidi Ehrensperger. «Franky ist sehr aktiv und hilft allen gerne. Übrigens auch still und leise, für Dinge, für die es keinen Applaus gibt. Eben hat er alle Gläser der GV der Schodoler Gesellschaft abgewaschen», lächelt sie.
Nickerchen als Jungschauspieler
Ehrensperger kennt Weber «seit Ewigkeiten». Sie erinnert sich mit Vergnügen an den kleinen Franky, wie er als 8-Jähriger bereits bei einer Eigeninszenierung des Kellertheaters mitwirkte. «Ein so herziger Bub – wenn er lange Pause hatte zwischen seinen Auftritten, dann hat er auch mal hinter der Bühne geschlafen», lacht sie. «Doch wenn er dann dran war und geweckt wurde, war er sofort wieder voll da und hat wunderbar gespielt.»
All die Jahre lang ist Ehrensperger mit Franky Weber immer wieder bei Projekten und Anlässen in Berührung gekommen und hat seinen Werdegang beobachtet und begleitet. «An ihm fasziniert hat mich immer diese blühende und sprühende Fantasie. Er ist der geborene Geschichtenerfinder und -erzähler. Hat Assoziationen, bei denen man nur staunen kann.» Ob als «Glöckner vom Spittelturm» als Kolumnist in der «Städtli-Zytig», in der Schreibwerkstatt der Volkshochschule oder als Bremgarter Oberchlaus – in dessen Funktion er für die Bremgarter Kinder seit über 25 Jahren jedes Jahr eine neue Geschichte schreibt, die von allen Chläusen vorgetragen wird. «Frankys Wirken als Autor ist ungemein vielseitig», weiss Ehrensperger. «Oft ist es lustig. Es kann aber auch sehr nachdenklich und berührend sein.»
Jubla als Startschuss
Im Vorfeld dieser Weihnacht hat Weber eine Auswahl seiner Chlausgeschichten erstmals als Buch herausgebracht. «Das hat mich sehr gefreut», sagt Denise Huber. Die 38-Jährige kennt Weber ebenfalls seit Kindheitstagen. «Ich habe ihn als Mädchen im Blauring bewundert und zu ihm aufgeschaut. Er war schon damals für alle da und für jeden Spass zu haben», sagt sie über den zehn Jahre älteren Weber, der einst Jungwachtleiter war.
Heute arbeitet Huber als Co-Präsidentin und Schmutzli seit vielen Jahren Seite an Seite mit dem Oberchlaus in der Chlausgesellschaft. Seine Art im Umgang mit Kindern und Senioren fasziniert Huber noch heute. «Er ist so offen, herzlich, innovativ und zuvorkommend. Er kann und macht eigentlich alles. Deshalb ist er auch an so vielen Fronten involviert. Man hat ihn einfach gern dabei.»
Die ideale Ergänzung
Worte, denen Romana Studer natürlich gerne beipflichtet. Sie ist Lebenspartnerin von Franky Weber. Kennengelernt haben sie einander auf dem Massagestuhl. Studer war Patientin des hauptberuf lichen Masseurs, von dem so manche sagen, dass er über magische Hände verfügt. Allerdings stimmt dies kaum, was Gartenarbeiten betrifft. «Ich habe ihm einmal geraten, zur Abgrenzung zum Nachbarsgrundstück ein Hochbeet anzulegen, weil er mir erzählte, dass der Zaun immer umknickte», erinnert sich Studer an ein Gespräch zu Kennenlernzeiten. «Da hat Franky online eines bestellt, konnte es aber nicht zusammenbauen», lacht sie.
Die Landschaftsgärtnerin half ihrem Masseur in der Folge beim Installieren dieses «Zwergli-Särgli», wie die beiden das Hochbeet scherzhaft tauften – mit Verweis auf dessen vergleichsweise winzige Grösse. Eines von vielen Beispielen, bei denen sich Franky und Romana bestens ergänzen. Sie begleitet und unterstützt ihn gerne bei seinen zahlreichen Aktivitäten im Städtli. Durch ihn ist sie beispielsweise Schmutzli geworden. Oder fungierte bei der Lancierung von dessen Buch als Lektorin. «Er ist der Mann, den ich mir immer gewünscht habe», schwärmt Studer. «Vernetzt, sozial, freundlich, offen und ungemein aktiv. Aber dennoch nie oberf lächlich.» Eigenschaften, die Studer auch in Frankys Geschichten immer wieder ausmacht. «Sie sind oft witzig und von einer kindlichen Begeisterung durchsetzt. Aber auch immer mit ganz viel Herz und Tiefgang, sodass man ihre Botschaft aufs Leben adaptieren und auf vielfältige Art und Weise interpretieren kann.»
Einig sind sich alle, die ihn kennen – und das sind im Städtli einige. Franky Weber ist ein richtiger Tausendsassa, den man einfach gernhaben muss. Und hat deshalb die Wahl zum Kopf des Monats mehr als verdient.
Marc Taeschler, Sarmenstorf
Januar: Ende Januar schlossen die Türen des Volg in Bettwil. Ein Dorf mehr, das ohne Laden auskommen muss, dachten sich viele. Nicht aber der Sarmenstorfer Marc Taeschler, der kurzerhand eine Filiale seines «Smaak! fresh» im Bettwiler Chäsihüsli eröffnete.
Michel Simmen, Fischbach-Göslikon
Februar: Vom Kellerkind zum Spitzenteam. So sieht die Wandlung des HC Fischbach-Göslikon aus. Grossen Anteil daran hat Spielertrainer Michel Simmen. Er kam von den Argovia Stars und führte den Verein zum ersten Mal in die Play-offs und dort bis in den Final.
Fabio Caduff, Wohlen
März: Er hätte sein Haus auch zurückbauen können, doch Fabio Caduff entschied sich ganz anders. Sein Eigenheim soll ein Gebäude der Zukunft sein. Darum setzte er vollumfänglich auf erneuerbare Energien. Für das Heizsystem gab es den Freiämter Holzenergiepreis.
Brigitte Brun Singer / Kirsty Räber, Muri
April: Das bereits breite kulturelle Angebot rund um das Kloster Muri machten Brigitte Brun Singer (l.) und Kirsty Räber noch breiter. Nach zwei Jahren Arbeit feierte die Kinderführung «Von Ita bis Zita» Premiere und macht die Geschichte auch den Kleinsten zugänglich.
Sandy Steinmann, Wohlen
Mai: Es war einer der grossen Coups der Fussballsaison: Die Frauen des FC Wohlen holen sich den Aargauer-Cup-Sieg. Beim 4:1 gegen die Favoritinnen des FC Baden-Wettingen glänzte Stürmerin Sandy Steinmann mit einem Hattrick und trug massgeblich zum Titel bei.
Clay Weber, Bünzen
Juni: Clay Weber hat ein Fahrzeug zur perfekten Abfallbeseitigung, etwa an Open Airs, entwickelt. Eine Pionierarbeit, wobei der Umweltgedanke stets im Fokus steht. Dieser Prozess dauerte mehrere Jahre. Der Bünzer hat sich einen Namen gemacht mit seiner Erfindung.
Beat Brun, Muri
Juli: Es war ein Kantonalschützenfest, das seinesgleichen sucht. Das Aargauer Kantonalschützenfest im Oberfreiamt, das an drei Wochenenden stattfand und rund 10 000 Menschen anlockte, wurde von allen Seiten mit Lob überschüttet. Zugpferd im OK war Beat Brun.
Jessica Kroll, Widen
August: In zig sozialen Projekten ist die 22-jährige Jessica Kroll aus Widen involviert und hat im August die Tierfutterabgabestelle für Menschen in finanziell bescheidenen Verhältnissen eröffnet. Sie tue «gerne Gutes» und habe eine «Engelsgeduld», sagen ihre Weggefährten.
Mäni Baur, Sarmenstorf
September: Knapp ein Jahr dauerte die Vorbereitung, drei Tage die grosse 850-Jahr-Feier in Sarmenstorf. Und in all dieser Zeit gab Gemeindeammann Mäni Baur als OK-Chef Vollgas. Er war omnipräsent – und am Schluss ziemlich erschöpft, aber überglücklich.
Ekaterina Lüscher, Kallern
Oktober: Ekaterina Lüscher aus Kallern schaffte im Oktober die schnellste Runde, die jemals auf der Kartbahn Wohlen gefahren wurde. Sie ist eine enorm ehrgeizige junge Frau. Ihr Leben hat die 16-Jährige voll auf den Motorsport ausgerichtet. Und das äusserst erfolgreich.
Toni Notter, Villmergen
November: Rotary Freiamt hat mit dem Berufsbildungspreis für Lehrlinge eine neue Auszeichnung lanciert. Diese kommt bei allen Beteiligten bestens an. Treibende Kraft ist A nton Notter aus Villmergen. Der 68-Jährige setzte seine eigene Idee perfekt um.
Zwölf Köpfe des Monats
Wer hat etwas Aussergewöhnliches geleistet? Wer ist durch seinen Einsatz, der über das «normale» Mass hinausgeht, aufgefallen? Zum 16. Mal wählte die Redaktion von «Bremgarter Bezirks-Anzeiger», «Wohler Anzeiger» und «Der Freiämter» jeden Monat einen «Kopf des Monats». Die Persönlichkeiten, die so jeden Monat auf den Schild gehoben wurden, sind so vielfältig wie die Region und das Leben an sich. Und sie haben sich nach teils heftigen und ausgiebigen Diskussionen innerhalb des Redaktionsteams gegen oft rund ein Dutzend Nominierte durchgesetzt.