Wassertarife an Kosten anpassen
07.11.2025 Kelleramt, RottenschwilEinwohnergemeindeversammlung in Rottenschwil am Mittwoch, 12. November
Die Stimmberechtigten von Rottenschwil befinden an der anstehenden «Gmeind» unter anderem über neue Erschliessungsreglemente.
...Einwohnergemeindeversammlung in Rottenschwil am Mittwoch, 12. November
Die Stimmberechtigten von Rottenschwil befinden an der anstehenden «Gmeind» unter anderem über neue Erschliessungsreglemente.
Thomas Stöckli
«Das Vermögen reicht nicht mehr für die zukünftigen Investitionen», sagt Peter Huber, der im Gemeinderat Rottenschwil unter anderem für die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung zuständig ist. Seine Aussage bezieht sich allerdings nur aufs Frischwasser. Da stehen bis 2031 Investitionen von insgesamt 2 Millionen Franken an. Dieses und nächstes Jahr etwa in den Leitungsersatz Reservoir bis Kreisel (219 000 Franken), und ab 2027 sprengen 500 000 Franken zusätzliche Ausgaben in die Sicherstellung der Wasserversorgung den bisherigen Rahmen deutlich. «Langfristig müssen diese Kosten über die Wassergebühren finanziert werden», stellt Huber klar. Eine Quersubventionierung sei nicht möglich.
Tiefe Abwasserkosten – noch
Bezüglich Abwasser steht mit dem notwendigen ARA-Ausbau – ob in der ARA Kelleramt oder mit einem Anschluss an Bremgarten – zwar ebenfalls eine grosse Investition bevor. Diese dürfte allerdings erst 2035 ein Thema werden. Bis dahin halten sich die Kosten in Grenzen. Für die Jahre 2026 bis 2029 sieht das Investitionsprogramm moderate jährliche Auslagen von 200 000 bis 311 000 Franken vor, insgesamt unter einer Million Franken.
Das neue Erschliessungsfinanzierungsreglement, das zur Abstimmung kommt, soll per Anfang 2026 nebst der Anlagenfinanzierung und Gebührenerhebung auch den technischen Inhalt des Wasser- und des Abwasserreglements den heutigen Anforderungen und den gesetzlichen Vorgaben anpassen. Weiter regelt es die Gebühren für die Inanspruchnahme der Strassen und die Kostenabwälzung für Grobund Feinerschliessung an die Grundeigentümer.
Tendenziell günstiger
Was kommt nun konkret auf die Einwohnerinnen und Einwohner zu? Für den Kubikmeter Leitungswasser wird ihnen ab 2026 statt 90 Rappen ein Franken verrechnet. Die an den Wasserbezug gekoppelte Abwassergebühr soll gleichzeitig um 80 Rappen gesenkt werden (von Fr. 2.90 auf 2.10). Insgesamt sinkt damit die Gebühr, die sie pro Kubikmeter Wasser zu entrichten haben, um 70 Rappen, von 3.80 auf 3.10 Franken. Dazu kommen Grundgebühren von 70 Franken pro Wohnung fürs Frischwasser und 65 Franken für die Abwasserbeseitigung. Im Gegenzug fällt für Letztere die Minimalgebühr von 100 Franken weg.
Peter Huber rechnet die Auswirkungen anhand von zwei «Musterfamilien» vor: Ein Zwei- bis Drei-Personen-Haushalt im Mehrfamilienhaus muss demnach jährlich knapp 78 Franken mehr fürs Frischwasser bezahlen, dafür 59 Franken weniger fürs Abwasser.
Es resultiert eine Verschlechterung von 18.50 Franken. Bei vier Personen im Einfamilienhaus stehen die Mehrkosten von 51 Franken fürs Trinkwasser den Minderkosten von 103 Franken bei der Abwasserbeseitigung gegenüber, was zu einer Entlastung um 52 Franken führt. Der Preisüberwacher habe den vorliegenden Tarifen zugestimmt, teilt der Gemeinderat mit.
Verkehrsberuhigung für Werd
Gemeindeammann Daniel Moor bietet dem Dutzend Interessierter, die zur Informationsveranstaltung in den Mehrzweckraum des Schulhauses gekommen sind, einen Überblick über das Investitionsprogramm der Gemeinde. Es sieht bis 2029 jährliche Ausgaben von 200 000 bis 563 000 Franken vor. Insgesamt sind es bis 2029 rund 1,93 Millionen Franken, darunter die Brückensanierung Werd für 445 000 Franken, die Kindergarten-Erweiterung für 248 000 und drei Strassensanierungen für gut 800 000 Franken. Wobei der Grossteil für den Innerortsabschnitt der K358 durchs Dorf noch nicht in die Planungsspanne fällt. Hier rechnet der Gemeinderat mit insgesamt knapp 3 Millionen Franken.
Apropos Strassen: Bezüglich Verkehrsberuhigung in und um Werd ist der Gemeinderat aktiv geworden. Neue Signalisationspläne sehen Tempo 30 (bisher: 40) im Weiler Werd vor und für die Ausserortsbereiche gegen Rottenschwil, die Mohrentalstrasse, Oberlunkhofen und Jonen Tempo 60 – in Zusammenarbeit mit der jeweils betroffenen Gemeinde. Aufgrund einer Anregung aus der Bevölkerung sei man auf Jonen zugegangen und dort auf offene Ohren gestossen, berichtet Daniel Moor. Entsprechend wurden zwei weitere Strassen in den Perimeter aufgenommen. «Wir erhoffen uns durch diese Massnahmen etwas weniger Verkehr», so der Gemeindeammann.
Die Traktanden
Die Einwohnergemeindeversammlung findet am Mittwoch, 12. November, um 20 Uhr im Mehrzweckraum des Schulhauses statt. Traktandiert sind folgende Geschäfte: 1. Protokoll. – 2. Erschliessungsreglemente, a) Wasser; b) Abwasser; c) Strassen; d) Erschliessungsfinanzierung. – 3. Verpflichtungskredit für die Vorprojektierung Ausbau ARA Bremgarten und Anschluss des Abwasserverbands Kelleramt. – 4. Budget mit einem Aufwandüberschuss von 95 960 Franken bei gleichbleibendem Steuerfuss von 99 Prozent. – 5. Verschiedenes und Umfrage.
Die Ortsbürgergemeindeversammlung findet vorgängig um 19.30 Uhr statt, mit folgenden Traktanden: 1. Protokoll. – 2. Budget mit Aufwandüberschuss von 26 730 Franken. – 3. Verschiedenes und Umfrage.

