Vorerst auf vier Jahre beschränken
11.11.2025 Berikon, MutschellenDirk Lange bringt Gegenvorschlag zur Stellenprozenterhöhung
Am Donnerstagabend wird an der «Gmeind» in Berikon über eine Erhöhung der Stellenprozente auf der Gemeindeverwaltung um 100 Prozent abgestimmt. Dirk Lange reicht dazu einen Gegenvorschlag ...
Dirk Lange bringt Gegenvorschlag zur Stellenprozenterhöhung
Am Donnerstagabend wird an der «Gmeind» in Berikon über eine Erhöhung der Stellenprozente auf der Gemeindeverwaltung um 100 Prozent abgestimmt. Dirk Lange reicht dazu einen Gegenvorschlag ein.
«In der aktuellen Situation und mit Rückblick auf das vergangene Jahr mit dem Verwaltungsleiter sehe ich einen Fortschritt für die Gemeinde», erklärt FDP-Ortsparteimitglied Dirk Lange. Er betont, dass sein Gegenvorschlag nicht von der FDP-Ortspartei, sondern von ihm persönlich in Abstimmung mit Parteimitgliedern, aber auch Nichtmitgliedern kommt. Sein Änderungsvorschlag wird folgender sein: Erhöhung Stellenplan um eine Stelle (60%) zur Umsetzung des Verwaltungsleitermodells, befristet auf vorerst vier Jahre (kommende Legislatur), mit jährlicher Überprüfung des Erfolgs.
Dirk Lange erklärt, dass er in vielen Gesprächen den Eindruck gewonnen hat, dass die durch den Gemeinderat vorgeschlagene Pensumserhöhung von 100 Prozent keine Mehrheit finden könnte. Um das in der Einladung zur Gemeindeversammlung unter «Was passiert bei Ablehnung des vorliegenden Antrags» beschriebene Szenario zu vermeiden, schlägt er einen Kompromiss in Form einer weiteren Teilzeitstelle vor. «Damit würde sich die Summe der Stellenprozente für die Rolle Gemeindeschreiber von aktuell 60 Prozent auf 120 Prozent erhöhen. Möglicherweise könnten diese zusätzlichen Stellenprozente aus anderen, zurzeit nicht genutzten oder besetzten Stellen herangezogen werden», erklärt er.
Risiken bei Ablehnung und Annahme
In seinem Gegenvorschlag sieht Lange verschiedene Vorteile: Höhere Wahrscheinlichkeit der Zustimmung an der Gemeindeversammlung und damit Verhinderung des vorzeitigen Abbruchs des Projekts Verwaltungsleitermodell. Zum einen sei eine sanftere Migration zu einem Verwaltungsleitermodell zu erreichen. Weiter sieht er eine Entlastung des aktuellen Verwaltungsleiters um 60 bis 70 Prozent zur Weiterentwicklung und Optimierung der Verwaltung und deren Prozesse. Ausserdem seien bei Einsatz von zwei 60-Prozent-Ressourcen beide mindestens an einem Tag gemeinsam im Einsatz und sollten nach der Einarbeitungszeit in der Lage sein, sich ohne grossen Aufwand durch den Verwaltungsleiter selbstständig zu führen.
Als Nachteil seines Gegenvorschlages nennt Dirk Lange, dass der Verwaltungsleiter weiterhin von Aufgaben der Gemeindeschreiber absorbiert werde, jedoch in deutlich geringerem Masse als aktuell. Allerdings würde er auch bei einer 100-Prozent-Stelle für die Gemeindeschreiberei Führungsaufgaben in diesem Bereich wahrnehmen müssen. Zudem müsse eine weitere Teilzeit-Kraft eingearbeitet werden.
Dirk Lange sieht als Risiko, dass bei einer Ablehnung der Stellenprozenterhöhung das Verwaltungsleitermodell enden wird und sich die Gemeinde nicht weiterentwickelt. Als Risiko bei einer Zustimmung nennt er, dass wenn sich nicht die erwarteten Resultate einstellen, die Gemeinde auf den Kosten für dieses Projekt ohne nennenswerten oder nur geringen Mehrwert sitzen bleibt. Zur Vermeidung dieses Risikos schlägt er eine mindestens jährliche Erfolgskontrolle vor. «So kann die Gemeindeversammlung frühzeitig Entwicklungen erkennen und reagieren.»
Er teilt die Ansicht des Gemeinderates, dass das deutliche Resultat des Referendums 2024 teils nicht optimal war. «Allerdings sollten wir nicht unterschätzen, dass Unterstützer des Referendums auch das Verwaltungsleitermodell prinzipiell ablehnen. Bei diesen Bürgern wird auch dieser Kompromissvorschlag keine Zustimmung finden», erklärt er. Aus der Dokumentation des Gemeinderates und auch generell sei seit einem Jahr spürbar, dass sich beim Thema Gemeindeverwaltung und vor allem -führung Erfolge eingestellt haben. «Ich setze mich daher dafür ein, dieses Modell fortzuführen», schliesst er. --red
