Vom Fussball zum Padel
11.08.2023 Villmergen, Region UnterfreiamtIn Villmergen eröffnet am 20. August die neue Sporthalle – Die Betreiber sind allesamt bekannte Grössen im Fussball
Schon seit rund zwei Monaten betreibt «Padel & Sports» in Villmergen eine neue Sporthalle. Nun ist die offizielle ...
In Villmergen eröffnet am 20. August die neue Sporthalle – Die Betreiber sind allesamt bekannte Grössen im Fussball
Schon seit rund zwei Monaten betreibt «Padel & Sports» in Villmergen eine neue Sporthalle. Nun ist die offizielle Eröffnung. Die Köpfe hinter diesem Projekt sind allesamt bekannte Gesichter aus dem Fussball.
Stefan Sprenger
August 2013. Er schiesst zwei Tore gegen Spartak Moskau. Der Dottiker Goran Karanovic ballerte damit den FC St. Gallen fast im Alleingang in die Europa League. Tage später erzielt er drei Tore in der Super League. Heute – genau 10 Jahre später – ist der Fussball nur noch Nebensache.
Ex-Profi Winter ist Initiant
Der 35-Jährige, der beim FC Wohlen seine Karriere lancierte, schaut in der neuen Sporthalle in Villmergen zu, wie seine beiden kleinen Kinder herumrennen. «Das Schönste», meint er – und meint damit die Zeit mit den Kindern. Nach seiner Zeit als Profifussballer hat er sich selbstständig gemacht mit mehreren Unternehmen – er ist auch Spielerberater.
Ein Projekt, das ihm besondere Freude bereitet, ist die neue Sporthalle in Villmergen. Hier im Industriegebiet an der Durisolstrasse gibt es seit einigen Wochen fünf Padel-Courts, zwei Mini-Fussballfelder und ein Unihockeyfeld. Die Initiative kam vom früheren Nationalspieler Adrian Winter. Der Zürcher ist ebenfalls Ex-Profifussballer (Luzern, Zürich, St. Gallen) und betreibt in Rüti im Kanton Zürich bereits eine Halle, die Padel-Tennis anbietet. Er kriegte dann mit, dass die Halle in Villmergen zu haben ist, und suchte nach Leuten aus dem Freiamt, die für dieses Projekt offen sind.
Praktisch alles selbst gebaut
Fündig wurde er in Fussballkreisen. Nebst Karanovic (Dottikon) ist auch der letztjährige FC-Mutschellen-Trainer Jérôme Thiesson (37) dabei. Der Ex-Profi ist aktuell als Trainer bei Red Star Zürich (U16) tätig und wohnt auf dem Mutschellen. Die dritte Person im Bunde ist Serena Forgione (29) aus Wohlen. Auch sie kennt man bestens. Sie war früher Geschäftsstellenleiterin beim FC Wohlen und ist heute Leiterin «Ticketing und Hospitality» beim Grasshopper Club Zürich – und im Vorstand des FC Muri.
Initiant und Investor Winter und die drei Betreiber Karanovic, Thiesson und Forgione haben sich zusammengetan und erst mal ein Konzept entwickelt, eine Machbarkeitsstudie. Die Halle wurde früher für Tennis genutzt und war zuletzt eine Lagerhalle. Sie eignet sich perfekt für ihr Vorhaben. Sie mieteten die Halle, gründeten eine AG (Verwaltungsratspräsident ist Rolf Hauser) – und begannen mit dem Umbau in eine Sporthalle. «Die Zeit war anstrengend und intensiv. Aber alle haben mitangepackt und es war viel Pioniergeist zu spüren. Wir haben praktisch alles selbst aufgebaut», erklärt Forgione. Dieses «Miteinander» sei sehr beeindruckend für alle gewesen.
Vor wenigen Wochen feierte man «Soft Opening». Die fünf Padel-Courts wurden dabei bereits rege genutzt. Man habe dabei auch immer wieder mit den Besuchern geredet und Feedback eingeholt, um so weitere Anpassungen zu machen, wenn es nötig war. Am letzten (verregneten) Sonntag sei man fast den ganzen Tag ausgebucht gewesen. «Das zeigt, dass ein Bedürfnis vorhanden ist. Die Leute sind neugierig und finden es positiv, dass es jetzt in der Region eine solche Halle gibt, die zu sportlichen Aktivitäten einlädt», so Forgione. Es sei «sehr gut angelaufen».
Der Padel-Sport (ein Mix aus Squash und Tennis) erlebt einen Boom. Im Baregg, in Reinach oder in Rothenburg kann man den Sport ausüben. In Rothenburg sind es Fussballer des FC Sarmenstorf, die die Halle betreiben. Und jetzt hat auch das Freiamt die erste Padel-Halle. Am Sonntag, 20. August (von 9 bis 16 Uhr), wird offiziell eröffnet. Mit Nachwuchsturnieren auf dem Mini-Fussballfeld, mit Padel-Turnier für Beginner und Fortgeschrittene und mit Padel-Probetraining. Karanovic strahlt über beide Ohren und sagt: «Sport. Freiamt. Wir bieten Menschen die Möglichkeit, sich zu bewegen, Spass zu haben, etwas für die Gesundheit zu tun. Dazu soll es auch ein Treffpunkt für sportbegeisterte Menschen sein. Das macht schon stolz, dass wir so etwas anbieten können.»
«Unbedingt Padel ausprobieren»
Jener Treffpunkt soll das kleine Bistro sein. Dort gibt es Pizza oder Piadinas zum Essen – und dort kann man nach dem Schwitzen beim Sport sein Bierchen geniessen und Live-Sport im TV anschauen. Die drei Betreiber können mittlerweile auf ein grosses Team zählen, das mithilft. Nach der Eröffnung am 20. August wird man auch auf Schulen und Vereine zugehen, um auch dort das Interesse zu wecken – und vielleicht Neukunden zu gewinnen. «Padel-Sport boomt und hat trotzdem noch viel Potenzial», meint Karanovic, der in der Halle auch Trainingsstunden als Fussballcoach anbieten wird (wie auch Jérôme Thiesson). Dazu gibt es auch professionelle Padel-Lehrer, die man buchen kann. Die Padel-Plätze kosten pro Stunde 66 Franken (abends) und 52Franken (untertags). «Wer diesen Sport noch nie ausprobiert hat, soll es unbedingt versuchen und sich selbst ein Urteil bilden», so Karanovic, der begeistert ist vom Padel-Sport. Die Halle in Villmergen hat ein Detail, das keine andere Padel-Halle in der Schweiz zu bieten hat und das sie besonders macht. «Man kann das Dach öffnen», so Karanovic.