Viele halten sich noch bedeckt
10.01.2025 Region UnterfreiamtIm Herbst finden in der Region die Gesamterneuerungswahlen statt
Ende 2025 endet die aktuelle Amtsperiode. Im Herbst werden darum in allen Gemeinden die Weichen gestellt für die neue Regierung. Viel wird davon abhängen, wer von den aktuellen Mitgliedern des ...
Im Herbst finden in der Region die Gesamterneuerungswahlen statt
Ende 2025 endet die aktuelle Amtsperiode. Im Herbst werden darum in allen Gemeinden die Weichen gestellt für die neue Regierung. Viel wird davon abhängen, wer von den aktuellen Mitgliedern des Gemeinderates weitermachen wird. Die meisten halten sich noch bedeckt.
Chregi Hansen
Wahltag ist Zahltag, heisst es doch so schön. Die Redensart soll deutlich machen, dass der Tag der Wahlen die Gelegenheit ist, die Amtsinhaber für ihre gute Politik zu belohnen und für schlechte Politik abzustrafen. Wobei: Ganz so einfach ist dies nicht. Denn an vielen Orten ist man schon froh, wenn es genug Interessenten für ein solches Amt gibt. Der Job als Gemeinderat oder Gemeinderätin ist mit viel Aufwand verbunden. Geld und Lob gibt es Gegenzug nur wenig.
Und trotzdem sind die Wahlen im Herbst von grosser Bedeutung. Denn hier wird das Team zusammengestellt, das in den kommenden vier Jahren über die Geschicke der Gemeinde bestimmt. Gewählt wird erst im September. Und trotzdem interessiert das Thema schon jetzt. Denn wer mit einer Kandidatur liebäugelt, der oder die möchte meistens gerne wissen, wer von den Bisherigen wieder antritt. Denn dies ist mitentscheidend für die Wahlchancen. In einigen Gemeinden hat sich der Gemeinderat mit dieser Frage schon befasst, wie eine Umfrage zeigt. Andere wollen das Thema erst im Frühling angehen.
In Villmergen treten alle Bisherigen wieder an
Klarheit gibt es beispielsweise bereits in Villmergen. «Es ist kein Geheimnis, dass alle Mitglieder des Gemeinderates nochmals und mit vollster Motivation kandidieren werden», sagt Gemeindeammann Ueli Lütolf auf Anfrage. Aktuell besteht das Gremium aus Ueli Lütolf, Renato Sanvido, René Schmidli, Daniel Füglistaller und Fabian Lupp. Man harmoniere gut, und alle wollen ihre Projekte fortführen. Für ihn selbst werde es mit Sicherheit die letzte Amtsperiode sein, fügt Lütolf an. Er ist seit über 30 Jahren als Gemeinderat tätig – erst in Hilfikon, seit 2010 jetzt in Villmergen.
Alle fünf Bisherigen kandidieren also wieder. Das weckt Erinnerungen. Die gleiche Situation gab es schon vor vier Jahren. Und führte damals zu Unmut in der Bevölkerung. Es brauche einen steten Wandel im Gemeinderat, war zu hören. Letztlich meldeten sich drei neue Kandidaten zur Wahl an. Gewählt wurden schliesslich vier Bisherige und ein Neuer (Daniel Füglistaler). Im Laufe der Amtsperiode kam zudem Fabian Lupp neu dazu. Damit ist die Situation nicht ganz zu vergleichen mit derjenigen vor vier Jahren. Zu Diskussionen dürfte sie trotzdem führen.
Ein Rücktritt in Niederwil
Ebenfalls schon Klarheit besteht in Niederwil. An der letzten «Gmeind» konnte Ammann Norbert Ender bereits bekannt geben, dass vier Mitglieder wieder antreten. Neben ihm sind dies Daniel Pietsch, Martina Balmer und Lukas Vock, der erst dieses Jahr nachgerückt ist. Vizeammann Cornelia Stutz hat sich hingegen entschlossen, am Ende der Amtsperiode zurückzutreten. Ender ist gespannt, wer allenfalls kandidieren wird. «Die Ortsparteien haben an Bedeutung verloren. Es wird nicht einfach, alle Sitze im Rat und in den Kommissionen zu besetzen», sagt er.
Büttikon muss einen neuen Ammann suchen
In anderen Gemeinden ist man noch nicht so weit. «Das Thema wurde im Gemeinderat zwar schon einmal besprochen. Erste Priorität hat aber die Einarbeitung und Begleitung der neuen Gemeinderätin und zu begleiten», so Ammann Giancarlo Silvestri. Ab 1. Januar wird Désirée Widmer-Hübscher das Gremium verstärken, das nach dem Rücktritt von Vizeammann Silvia Koch Vollenweider seit dem Herbst nur aus vier Personen bestand. Eines kann der Gemeindeammann aber jetzt schon verraten. «Ich selbst werde im Herbst nicht mehr antreten», sagt Silvestri. Er ist seit 2014 Gemeinderat und seit 2015 Ammann, Ende Jahr ist nun also Schluss.
Dottikon diskutiert diesen Monat
Im Januar will sich der Gemeinderat Dottikon mit dem Thema beschäftigen, wie Ammann Roland Polentarutti verrät. In den meisten anderen Gemeinden will man hingegen erst im Frühling die Absichten besprechen und dann auch die Bevölkerung informieren. «Wir werden das Thema im April in der Klausur behandeln», erklärt beispielsweise der Hägglinger Gemeindeammann Franz Schaad. Ähnlich klingt es aus Uezwil. Man habe sich im Rat zwar schon einmal über die Wahlen unterhalten, berichtet Ammann Werner Trottmann, aber der definitive Entscheid, wer wieder antritt und wer nicht, der soll am Strategienachmittag im Frühling fallen.
Bis im Frühling wohl überall Klarheit
Terminiert haben die Fahrwanger das Vorgehen. Die Gemeinderatsmitglieder werden sich an der Klausur vom 7. und 8. März definitiv äussern zu ihren Absichten «Aus heutiger Sicht gibt es die Tendenz, dass sich eine Person nicht wieder zur Verfügung stellen wird», verrät Ammann Silvan Zülle aber noch. In Tägerig soll die Frage ebenfalls bis im Frühling geklärt sein, auch hier gibt es bereits einen Wechsel auf Anfang dieses Jahres. «Bis im April oder Mai soll definitiv klar sein, wer weitermacht und wer nicht», so Ammann Thomas Widmer. Und auch sein Sarmenstorfer Amtskollege Meinrad Baur vertröstet auf später. Auch hier werde man sich erst im Frühling damit beschäftigen und dann auch informieren.