Viel mehr als «nur» Aktuar
14.03.2025 Beinwil/Freiamt, Region OberfreiamtMark Döbeli prägte die Ringerstaffel Freiamt während 13 Jahren im Vorstand mit
Sein Abgang bescherte dem Präsidenten Nicola Küng schlaflose Nächte. Vieles hat Mark Döbeli in den letzten Jahren für die Ringerstaffel Freiamt ...
Mark Döbeli prägte die Ringerstaffel Freiamt während 13 Jahren im Vorstand mit
Sein Abgang bescherte dem Präsidenten Nicola Küng schlaflose Nächte. Vieles hat Mark Döbeli in den letzten Jahren für die Ringerstaffel Freiamt geleistet. Aktuar, Sponsoring, Webseite, EDV-Infrastruktur: Für all diese Bereiche war er zuständig. Döbeli, neu Ehrenmitglied, sagt: «Es reizte mich, etwas zu bewirken im Verein.»
Annemarie Keusch
Er bezeichnet sich selber als Vollblut-Sportler. Was Sport ist, interessiert ihn. Auch Ringen, als er damals zum ersten Mal an einem Kampf in Muri dabei war. «Aber ich hatte mit dieser Sportart kaum etwas am Hut», sagt er. Stattdessen ist Mark Döbeli dem Tennis verfallen. War jahrelang Junioren-Obmann beim Tennisclub Mellingen, ist selber begeisterter Aktiv-Spieler und sitzt beim Tennisclub Muri in der Spielkommission und organisiert die Freiämter Meisterschaften. «Tennis ist mein Sport», sagt er. Das war damals noch viel deutlicher, als es heute ist. Tennis ist es immer noch, Ringen aber auch. Denn Ringen fasziniert ihn längst nicht mehr nur, weil es attraktiv zu schauen ist. «Ich bin Fan. Mein Herz schlägt für diesen Verein», sagt Döbeli heute.
Dazwischen liegt ein Engagement von 13 Jahren im Vorstand der Ringerstaffel Freiamt. Über private Kontakte kam Döbeli damals zufällig in die Bachmattenhalle. Und er arbeitet seit fast drei Jahrzehnten bei der Robatech. «Natürlich hört man da immer wieder etwas von diesen Ringern», meint er. Die Bindung wurde immer enger, vor allem auch durch Pascal Strebel (Döbelis und Strebels Frau sind Zwillinge). Als er für den Vorstand angefragt wurde, sagte der mittlerweile 50-Jährige zu. «Eines ergab das andere», kommentiert er rückblickend.
Der Älteste und der Dienstälteste
Als Aktuar wurde Döbeli angefragt. «Ich habe diese Aufgabe total unterschätzt», gibt er zu. Auch weil es nicht nur darum ging, Protokolle zu schreiben und Korrespondenzen zu machen. Sondern Döbeli war gleichzeitig zuständig für das Sponsoring, die Webseite und die EDV-Infrastruktur des Vereins. Eine umfassende Aufgabe, auch weil der Verein damals noch über keine digitale Datenbank verfügte. Döbeli führte diese ein – Mitgliederverwaltung, Sponsoring, Buchhaltung, alles läuft mittlerweile über diese Datenbank. «Es ist genau das, was mich damals reizte. Hier konnte ich etwas bewegen, etwas bewirken», sagt er. Und dabei genoss er, der seit Kindsbeinen an IT-affin ist, grosse Freiheiten. «Der Verein hat mir immer vertraut, meine Arbeit wertgeschätzt. Auch darum habe ich gerne so lange mitgearbeitet und so viel Zeit investiert.»
Diese Zeit ist nun aber vorbei. An der GV vor wenigen Tagen wurde Döbeli verabschiedet. «Ich bin der Dienstälteste im Vorstand, auch der Älteste», begründet Döbeli. Und nachdem er über Jahre viel bewirken und verändern konnte, wurde es in den letzten Jahren ein wenig zum Selbstläufer. Ilona Hausherr, bereits im Vorstand, übernimmt den Bereich Sponsoring, Nadia Kirsten das Aktuariat. Natürlich wurde Döbeli nach diesem langjährigen und intensiven Engagement zum Ehrenmitglied ernannt. Mit ihm auch Pius Strebel, der OK-Präsident zweier Schweizer Meisterschaften war, und Ady Zurfluh, der 13 Jahre als Kampfrichter amtete. «Eine Ehre», sagt Mark Döbeli. Dass Präsident Nicola Küng in seiner Laudatio meinte, dass Döbelis Rücktritt ihm eine schlaflose Nacht beschert habe, berührt ihn. «Aber es geht immer weiter.» Zwar ohne Döbeli im Vorstand, aber nicht ohne Döbeli, der sich für den Verein einsetzt. Die EDV-Infrastruktur liegt nach wie vor bei ihm, Admin-Aufgaben ebenfalls. «Auch hier versuche ich ein Team aufzubauen, damit das Wissen weitergeht», sagt er. Doch Döbeli betont: «Ich werde immer für diesen Verein da sein.» Sein Herz schlage für die Ringerstaffel Freiamt, darum habe er all die Jahre alles für den Verein gegeben, «eben nicht auf, sondern neben der Matte».
Vock neu im Vorstand, Bucher 500er-Club-Präsident
Döbeli ist ein Vereinsmensch, wie er im Buche steht. Tritt er bei den Ringern zurück, übernimmt er eine zusätzliche Aufgabe beim Tennis-Club. Mit einem anderen Mitglied ist er für die Infrastruktur und den Unterhalt zuständig. Menschen wie ihn wünschen sich alle Vereine. «Warum ich das mache? Weil ich selber von Vereinsstrukturen profitiert habe, als ich jung war, und nun etwas zurückgeben will.» Und weil es ihm Spass macht. Dennoch versucht er, das Gleichgewicht etwas anzupassen – von stressigem Job als After-Sale-Koordinator für Schweizer Kunden bei der Robatech, von seinen Hobbies, vom Familienleben mit Frau und Hund. «Schliesslich werde ich nicht jünger», sagt er und lacht. Anzutreffen wird er an Ringer-Kämpfen ganz sicher weiterhin sein. «Hoffentlich bald nicht mehr immer als EDV-Verantwortlicher, sondern einfach wieder als Fan.»
Die Ehrungen nahmen dank drei neuen Ehrenmitgliedern einen grossen Teil der GV der Ringerstaffel Freiamt ein. Zudem gab es auch neben dem Rücktritt aus dem Vorstand personelle Veränderungen. Hermann Baggenstos gab sein Amt als Präsident des 500er-Clubs ab. Seine Nachfolge tritt Ralf Bucher an. Nicht nur Nadia Kirsten wurde neu in den Vorstand gewählt, sondern auch Randy Vock, der Nachfolger von Pascal Strebel, der unter dem Jahr Chef-Trainer wurde, und sein Ressort Leistungssport übernimmt.