Viel Kultur auf hohem Niveau
06.08.2024 WohlenKantiforum: Das vielfältige Programm 2024/2025 von September bis Mai steht
Es ist ein bunt gemischter Strauss, der von den Programmverantwortlichen des Kantiforums zusammengestellt wurde. Im neuen Programm werden ab Mitte September die Bereiche Musik, Kabarett und ...
Kantiforum: Das vielfältige Programm 2024/2025 von September bis Mai steht
Es ist ein bunt gemischter Strauss, der von den Programmverantwortlichen des Kantiforums zusammengestellt wurde. Im neuen Programm werden ab Mitte September die Bereiche Musik, Kabarett und Comedy, Theater, Literatur, Spoken Word sowie Politik und Gesellschaft für manches Highlight sorgen.
Daniel Marti
Eines können die Veranstalter des Kantiforums schon jetzt versprechen: Es wird auf höchstem Niveau musiziert. Aber nicht nur das. Es geht im neuen Programm auch um die mentale Gesundheit der Jugend. David Nauer berichtet aktuell über die Kriegslage in der Ukraine. Alt-Bundesrätin Doris Leuthard fachsimpelt zusammen mit Zirkusdirektor Johannes Muntwyler. Patti Basler nimmt Strommangellage, Bildungsdefizite und Steuerschlupflöcher unter die Lupe. Das neue Programm sei nicht «08/15», garantieren die Organisatoren. Das nimmt man ihnen ab.
Start mit Klassik
Den Auftakt macht das Solistenquartett und Klavierduo «Brahms & Wernli» am Freitag, 13. September, 19.30 Uhr. Die Liebesreigen des deutschen Romantikers Johannes Brahms sind Walzerfolgen voller Einfallsreichtum, mit einer überschäumenden Fülle von Melodien. Bewundernswert dabei ist der stetige Wechsel des Ausdrucks vom Ländlerischen bis zum Graziösen, vom zart Träumerischen bis zum Ausgelassenen. Den beiden Tanzzyklen wird Musik für Klavier zu vier Händen des Aargauer Komponisten Werner Wehrli gegenübergestellt mit dessen zwölf Variationen über das Lied «Im Aargäu sind zwöi Liebi».
Dr. Henry Goldmann wird über «Die psychische Gesundheit unserer Jugend» sprechen. Und zwar am Dienstag, 17. September, 19 Uhr. Was sind die häufigsten psychischen Probleme und wie leistet man erste Hilfe? So lauten seine beiden wichtigsten Fragen. Seit Corona sei die Sorge um die psychische Befindlichkeit der Jugendlichen in den Medien allgegenwärtig. In seinem Referat spannt der Psychologe, Coach und Buchautor Goldmann den Bogen von der aktuellsten nationalen Gesundheitsbefragung über die am häufigsten anzutreffenden psychischen Störungen bis zu den Möglichkeiten, solche Probleme beim einzelnen Jugendlichen zu erkennen.
Renato Kaiser und Reeto von Gunten
Danach wird es am Donnerstag, 26. September, etwas lockerer mit Comedy und Kabarett. Renato Kaiser hat ein neues Kind in diese Welt gesetzt. Und das ohne jede Aussicht auf einen Kitaplatz? Aber er widmet sich auch anderen Themen. Zwei Beispiele: «Der Meeresspiegel steigt, die Stimmung sinkt und wir suchen Wasser auf dem Mars. Wir fahren zu viel Auto, also erfinden wir Autos, die selber fahren.»
Auch Reeto von Gunten passt mit seinem Programm «Originaal» bestens in den Bereich Comedy. Am Dienstag, 29. Oktober, 20 Uhr, erzählt er in einer einzigartigen Mischung aus Lesung, Diaabend und Improvisationskomik, weshalb Originalität nicht von innen, sondern von aussen kommt und weshalb sie für den Alltag so wichtig ist. Reeto von Gunten ist Autor, Spoken-Word-Künstler und Radiomoderator bei SRF3.
Die ehemalige Bundesrätin und der Monti-Chef
«Lieber Robert». So beginnt mancher Brief, den Clara Schumann an ihren Gatten schrieb. «Lieber Robert» heisst aber auch das hochromantische Konzert von Eva Noth, Walter Siegel und Pavel Yeletskiy. Am Donnerstag, 28. November, im Kantiforum.
Ein Highlight gibt es dann kurz vor Weihnachten am Sonntag, 15. Dezember, 10.30 Uhr. Ein Gespräch mit Doris Leuthard und Johannes Muntwyler. Der «Kanti-Talk» wird von Annelis Schröter-Meier moderiert. Die ehemalige Bundesrätin und der Zirkusdirektor begegnen sich. Im persönlichen Gespräch erzählen sie von ihrem Werdegang zur Magistratin und zum Oberhaupt des Circus Monti. In ungezwungenem Rahmen erhält man Einblick in ihr Schaffen und ihre Leidenschaft – nicht nur für Politik und Manege.
Ausnahmekönner Mak Grgic
Anfang Jahr 2025 (7. Januar) geht es mit Musik weiter. Und wie. Der zweifach für den Grammy nominierte Gitarrist Mak Grgic, von der «New York Times» als «begabter Gitarrist» bezeichnet, ist weltweit bekannt für sein Repertoire. Von der ethnischen Musik seiner Heimat, des Balkans, bis hin zu extremer Avantgarde und mikrotonaler Musik. Seine Stücke sind gezeichnet von Neugier, Fantasie und grenzenloser Energie. Lustig und satirisch wird es mit Patti Basler und Philippe Kuhn. Ihr Programm «L¨cke» ist am Donnerstag, 23. Januar, 20 Uhr, zu bestaunen. Strommangellage, Fachkräftemangel, Bildungsdefizite, Steuerschlupflöcher werden thematisiert. Überall gibt es Lücken. In diese Bresche springen Patti Basler und Philippe Kuhn humoristisch, poetisch und musikalisch. Oder satirisch, scharf und auch mal böse.
Covid und Ukraine-Krieg
Um einiges ernster wird es am Freitag, 14. Februar, mit Bastian Maria: «Daumen hoch – per Anhalter nach Fernost» heisst das Programm. Es ist März 2020, als Bastian Maria und seine Frau Viviane auf eine Reise nach Japan aufbrechen wollen. «Wir sind startklar», dachten die beiden. Doch dann kam Covid-19. «Daumen hoch» ist ein 120-Minuten-Livevortrag über eine etwas andere Abenteuerreise während der Pandemie.
«Leben im Krieg – Bericht aus der Ukraine». So heisst der Titel des Vortrags von David Nauer. Den Dienstag, 18. März, 19.30 Uhr, sollte man sich also vormerken. SRF-Fernsehkorrespondent David Nauer reist regelmässig in die Ukraine, auch an die Front. Wie viel ziviles Leben ist noch möglich? Was sagen die Soldaten, die teilweise schon seit Jahren kämpfen? Und: Gibt es Aussichten auf einen Frieden? David Nauer beantwortet in seinem Vortrag etliche Fragen, er zeigt Bilder und Videos von seinen Reportagereisen.
Humoristische Abwechslung gibt es am Donnerstag, 27. März, mit Judith Bach mit ihrem Solostück «Endlich – ein Stück für immer». Die Berlinerin singt, philosophiert und verspielt sich gut und gern am Klavier. Auch Lara Stoll kommt aus dem Bereich Kabarett und Comedy. Ihr «Neues Programm» ist ein «ungestümes, wieherndes Tryout, ein literarisches Ausspucken mal wie ein Vulkan, mal wie ein stotternder Rasensprenger». Einen tiefromantischen Kammermusikabend versprechen dagegen Judith Flury, Andreas Müller und Andreas Müller-Crepon. Titel: «Aus alten Märchen winkt es», am Sonntag, 4. Mai. Eine Märchenstunde der besonderen Art.
Auch zwei Heimspiele
«Sind wir nicht alle wie alle, allein schon, weil wir alle nicht sein wollen wie alle?», fragt Olivia El Sayed in ihrem Programm «0814 – leben am Durchschnitt» am Donnerstag, 22. Mai. Nur: Wer will denn schon Durchschnitt sein? Die Autorin liest, erzählt und bebildert, alles basierend auf ihren scharfen Beobachtungen.
Im neuen Programm des Kantiforums gibt es auch zwei Heimspiele. Der Kantichor tritt mit «Licht und Schatten» im März in der katholischen Kirche auf. Und das Ensemble der Kanti bündelt seine Kräfte zum musikalischen Höhepunkt des Schuljahres am Sonntag, 25. Mai. Das Konzert ist das Ergebnis der grossen Arbeit, der Energie und der Freude, die während des Jahres von den Schülerinnen und Schülern ins Musizieren investiert werden.