Thomas Stöckli, Redaktor.
Das Spital Muri will den Bereich Geburtshilfe per Ende Jahr schliessen. Der Aufschrei der Empörung, den der Entscheid auslöste, ist gut nachvollziehbar. Wer hier selbst das Licht der Welt erblickt oder ...
Thomas Stöckli, Redaktor.
Das Spital Muri will den Bereich Geburtshilfe per Ende Jahr schliessen. Der Aufschrei der Empörung, den der Entscheid auslöste, ist gut nachvollziehbar. Wer hier selbst das Licht der Welt erblickt oder Kinder zur Welt gebracht hat, dürfte sich dem Spital Muri nachhaltig verbunden fühlen. Kein Zweifel: Kaum jemand möchte das Angebot missen. Zuletzt das Spital Muri selbst. Eine Geburtsabteilung ist eine sympathische Visitenkarte, ein Angebot, das Verbindung schafft. Ein Grundbedürfnis für angehende Eltern. So weit die emotionale Seite. Da ist allerdings auch noch eine ökonomische: Das Gesundheitssystem ist so aufgestellt, dass Spitäler ihre Kosten selbst tragen müssen. Defizitäre Bereiche lassen sich kaum kompensieren. Aus dieser Perspektive ist der Entscheid, die Geburtsabteilung zu schliessen, richtig. Es ist ein Vernunftsentscheid, im Sinne einer nachhaltigen medizinischen Grundversorgung. Dass Gebärende künftig auf Einrichtungen ausserhalb des Freiamts ausweichen müssen, ist zwar stossend, aber die logische Folge, wenn Spitäler primär an ihrer ökonomischen Leistungsfähigkeit gemessen werden.