Urvertrauen als beste Basis
09.05.2023 WohlenEinblick beim Circus Monti: Sehr gut besuchte Aktion von Wohler Anzeiger, Bremgarter Bezirks-Anzeiger und Der Freiämter
Der Circus Monti ist ein Phänomen. Dank Mut, Optimismus und Urvertrauen haben die Muntwylers ihren Zirkus nicht nur gegründet, sondern ...
Einblick beim Circus Monti: Sehr gut besuchte Aktion von Wohler Anzeiger, Bremgarter Bezirks-Anzeiger und Der Freiämter
Der Circus Monti ist ein Phänomen. Dank Mut, Optimismus und Urvertrauen haben die Muntwylers ihren Zirkus nicht nur gegründet, sondern auch weiterentwickelt. Nun gaben die Montis Einblick ins Unternehmen.
Daniel Marti
«Zum Glück kann man Zirkus nicht streamen. Zirkus muss man spüren und geniessen.» Dies sagt Johannes Muntwyler, Direktor des Circus Monti. Und mit solchen Sätzen fesselte er das Publikum und die Veranstalter anlässlich des Aktiv-Anlasses der Freiämter Regionalzeitungen AG.
Mit vier bis sechs Anlässen pro Jahr ermöglicht der Verlag der Freiämter Regionalzeitungen AG interessante Einblicke in Unternehmen, in die Politik oder auch in die Welt der Kultur. Verleger Martin Nietlispach freute sich nun, dass über 140 Personen so den Circus Monti im Winterquartier in Wohlen besuchten. «Das sind Einblicke, die wir sonst nicht erleben dürfen.» Für Nietlispach ein Genuss.
Start mit Mut und Optimismus
Und dass die Stippvisite bei den Montis zum Erlebnis wurde, dafür sorgte die Monti-Crew. Eine Führung durch die Hallen des Unternehmens zeigte, wie vielfältig der Circus Monti aufgestellt ist. Wagen-Park und Lager der Zelte gehören ebenso dazu wie eine Werkstatt oder die Trainingsräume für die Artistinnen und Artisten. Der Monti ist eben nicht «nur» ein Zirkus der besonderen Art.
Neben der Führung erzählte Monti-Direktor Johannes Muntwyler von den Anfängen, und sein Sohn Mario Muntwyler führte die grossen und kleinen Besucherinnen und Besucher in die Geheimnisse der Jonglage ein. Nächstes Jahr feiert der Circus Monti sein 40-Jahr-Jubiläum. Die vergangenen vier Jahrzehnte seien rasend schnell verstrichen, «und es ist ganz viel passiert», so Johannes Muntwyler. Begonnen hat alles allerdings schon früher. Im Jahr 1977. Da offenbarte Seniorchef Guido Muntwyler seine grosse Liebe zur Zirkuswelt. «Er liebte Clowns über alles.» Und dass er als Primarschullehrer dermassen für die Zirkuswelt schwärmte, habe «für Wirbel im Dorf gesorgt, im Positiven und Negativen». Erst recht, als sich die gesamte Familie Muntwyler mit dem Zirkus Olympia auf die Tournee verabschiedete. «Für einen Lehrer gehört sich das nicht, dass er in einem Zirkus den Clown gibt», gab Johannes Muntwyler Einblicke in die damalige Stimmung.
Im Jahr 1984 gingen die Montis dann mit dem Zirkus Medrano auf Tour. «Der Vater war totaler Optimist, die Mutter war sehr vorsichtig.» Und die Trennung im Herbst 1984 war programmiert. «Dann machen wir halt einen eigenen Zirkus», hat Guido Muntwyler damals entschieden. «Und keiner hat gefragt: Können wir das überhaupt?», so Johannes Muntwyler. Mit Urvertrauen sind die Montis am 12.März 1985 in die erste Saison gestartet. «Das war ganz schön mutig und mit viel Optimismus. Und wenn wir gewusst hätten, was alles auf uns zukommt ...?»
Die ersten Probleme tauchten nach der Premiere in Wohlen auf. Zwei Tage später musste die Zeltanlage in Hägglingen für die nächsten Aufführungen wieder stehen. Nur weil fünfzehn Personen die Nächte durchgearbeitet haben, schafften es die Montis pünktlich, trotz Schneefall. Pünktlich begann die Vorstellung. Und so sollte es 40 Jahre lang bleiben.
Mit Zuversicht in die Zukunft
Es gab viele Hochs und auch das eine oder andere Tief in den letzten vier Jahrzehnten. «Wichtig ist, dass man dem Publikum Sorge trägt.» Bis ins Jahr 2013 gaben die Montis pro Jahr rund 100 Gastspiele. Und da entschied sich die Familie für einen Strategiewechsel. «Wir sind ja keine Baufirma und auch keine Transportfirma», so Johannes Muntwyler in bester Entertainer-Manier. Die Tour wurde verkleinert und reduziert: Während vier Monaten wurden von da zehn Gastspielorte angefahren. «Das war ein wichtiger und richtiger Entscheid.»
So hat sich der Circus Monti über die 40 Jahre entwickelt, zu einem beeindruckenden und vielfältigen Unternehmen. Mittlerweile gehören neben der Tour auch Monti’s Variété und Montis Kulturtage zum fixen Jahresprogramm. Dem Circus Monti geht es wahrlich gut. «Und hoffentlich bleibt das in den nächsten 20, 30 Jahren so», betont Johannes Muntwyler noch. Seine drei Söhne arbeiten mit im Unternehmen. «Und sie geben alles, damit es gut weitergeht.»
Jonglieren als Ausgleich
Einer aus diesem Trio ist Mario Muntwyler. Er gab dem Publikum Einblick in seinen Werdegang beim Circus Monti und als Jonglier-Experte. Schon als Primarschüler ist er auf der Tournee stets dabei gewesen. Das Debüt in der Manege gab er als Sechsjähriger. Im Jahr 2003 durfte er seinen Bruder Tobias und seinen Vater bei einer Diabolo-Nummer unterstützen, und im Jahr 2004 seinen Onkel Nick. «Ich bin Schritt für Schritt auf die Bühne gekommen.» Und dort mit dem Herzen geblieben.
Seit 2017 ist Mario Muntwyler eine fixe Kraft in der Organisation und im Büro. Die Jonglage betreibt er aber immer noch. «Sie ist mein Hobby, und ich betreibe sie als Ausgleich und zum Abschalten», sagte er, zeigte sein Können und versetzte die Besucherinnen und Besucher ins Staunen – so wie früher in der Manege.