Unvergessliches Abenteuer
23.05.2023 Region Bremgarten, Zufikon1885 Läuferinnen und Läufer haben die Herausforderung Rigimarsch angenommen
Nach dreijährigem Unterbruch konnte die 30. Ausgabe des Rigimarschs stattfinden. Organisiert wird der Anlass jeweils vom Verein Rigi 91 aus Zufikon. Das OK zeigt sich mit dem ...
1885 Läuferinnen und Läufer haben die Herausforderung Rigimarsch angenommen
Nach dreijährigem Unterbruch konnte die 30. Ausgabe des Rigimarschs stattfinden. Organisiert wird der Anlass jeweils vom Verein Rigi 91 aus Zufikon. Das OK zeigt sich mit dem Jubiläumsmarsch zufrieden.
Sabrina Salm
Sie haben sich durchgebissen und nicht aufgegeben. Am Ziel auf der Rigi, der Königin der Berge, angekommen, wurden sie dann für die Strapazen mit einem herrlichen Sonnenaufgang belohnt. «Es war hart, aber das Ende hat uns für alles entschädigt», sagt Laura Meienberg am nächsten Morgen, nachdem sie und ihre Wanderkolleginnen Michèle Kaufmann und Alexandra Füglistaller die Rückreise ins Freiamt angetreten haben. Müde, aber glücklich seien sie. Die Rudolfstetterinnen haben es geschafft und konnten bei ihrer ersten Teilnahme am Rigimarsch wertvolle Erfahrungen sammeln.
Gestartet wurde am Mittwochabend vor Auffahrt. «Über seine Grenzen gehen», «ein neues Abenteuer erleben» sind wohl die meisten Antworten auf die Fragen, warum man die 65 Leistungskilometer auf sich nimmt. Barbara Weymann aus Sarmenstorf bestreitet den Marsch zum ersten Mal. «Spass haben und Zusammenhalt fördern», ist ihre Motivation. In ihrem Vierer-Trüppchen ist mit Claude Jaquet ein erfahrener Läufer dabei. «Ich mache öfters solche Volksmärsche. Aber der Rigimarsch ist etwas Besonderes, weil man in der Nacht läuft», sagt Jaquet.
OK muss sich wiederfinden
Beim ersten öffentlichen Marsch im Jahr 1991 beteiligten sich 110 Marschhungrige. Heute ist die Teilnehmerzahl aus logistischen Gründen auf 2000 beschränkt. Die vom Zufiker Verein Rigi 91 organisierte Wanderung ist nicht ohne: Sie führt von Bremgarten entlang der Reuss nach Rigi Kulm. Zwar müssen die Wanderer den Marsch selber unter die Füsse nehmen, doch werden ihnen verschiedene Serviceleistungen angeboten, wie Verpflegungsstände oder Rücktransport. Rund 200 Helferinnen und Helfer sind insgesamt 1400 Stunden für den Rigimarsch im Einsatz. Einsatzplaner und Gründungsmitglied Daniel Flück hat die Koordination der Helfer im Griff. «Wir haben viele neue Helfende und auch im OK hat es einige Wechsel gegeben. Wir mussten uns für diese Durchführung zuerst wieder finden», meint Flück. Die Automatismen funktionierten daher nicht einwandfrei wie beim letzten Rigimarsch 2019.
Der guten Stimmung tat das keinen Abbruch. Die Leute haben nach dem Rigimarsch regelrecht «planget» und das Interesse ist ungebrochen. Nach drei Tagen waren die Plätze vergeben. Daniel Flück weiss: «Der Rigimarsch wird von den Teilnehmenden sehr geschätzt.» Die Frühlingswanderung hat sich national einen Namen gemacht. Auch im Ausland kennt man sie. «So konnten wir auch Teilnehmer aus Dänemark begrüssen.» Gar ein Reisecar aus Deutschland mit 45 Läufern komme seit Jahren ins Freiamt, um am Nachtmarsch teilzunehmen.
Wenn die Rigi ruft, wird marschiert
Das Teilnehmerfeld reicht von «Wiederholungstätern» bis zu Neulingen. Die Beweggründe sind vielfältig und spiegeln die Individualität der Teilnehmenden. «Uns ruft die Rigi», lacht der 73-jährige Hans Huber aus Umikon, der schon mehrmals die Wanderung mitgemacht hat. Seine Begleiterin Barbara Matter versucht nun zum vierten Mal, das Ziel zu erreichen. Damit sie es auf die Rigi schafft, gibt Huber Tipps: «Seinen eigenen Tritt finden und sich nicht mit der Masse messen.» Der Weg ist das Ziel, finden Pascale Rymann und Chiara Leimgruber aus Fischbach-Göslikon. Die beiden Mittzwanziger nehmen gerne neue Herausforderungen an und wandern gerne, daher sind sie für den gut zwölfstündigen Marsch vorbereitet. «Ausserdem haben wir uns schon lange nicht mehr gesehen und so haben wir genügend Gesprächsstoff, um uns abzulenken», meinen sie motiviert.
Positives Fazit
Das Fazit des Vereins Rigi 91 ist positiv. «Wir sind zufrieden. Es gab keine Unfälle und alle sind gesund wieder heimgekehrt», sagt OK-Präsident Toni Dubach. Natürlich gebe es noch Optimierungen, die gemacht werden können. «Nach drei Jahren Unterbruch ist die diesjährige Durchführung wie ein Neustart», gibt Dubach zu bedenken. Der gebürtige Luzerner hat selbst als Helfer beim Event angefangen und ist nun schon seit über zehn Jahren OK-Präsident. Schmunzelnd gibt er zu, dass er selber noch nie am Rigimarsch mitgepilgert ist. «Ich ziehe meinen Hut von den Teilnehmern. Insbesonderen vor denen, die es voll durchziehen und es bis auf die Rigi schaffen.» Wer es diesmal nicht geschafft hat oder die Rigi auch einmal erklimmen will, kann dies im nächsten Jahr versuchen. Die Anmeldung ist ab dem 3. Januar 2024 geöffnet.