Und dann kommt der grosse Knall
19.09.2023 Rudolfstetten, MutschellenHauptübung der Feuerwehr Rudolfstetten-Friedlisberg
Die Feuerwehr Rudolfstetten-Friedlisberg absolvierte am vergangenen Samstag ihre alljährliche Hauptübung. Mit einem Postenlauf wurden dem Publikum vielfältige Einblicke in die Tätigkeit der ...
Hauptübung der Feuerwehr Rudolfstetten-Friedlisberg
Die Feuerwehr Rudolfstetten-Friedlisberg absolvierte am vergangenen Samstag ihre alljährliche Hauptübung. Mit einem Postenlauf wurden dem Publikum vielfältige Einblicke in die Tätigkeit der Freiwilligen Ortsfeuerwehr ermöglicht.
Die Gemeinde Rudolfstetten-Friedlisberg verfügt mit ihren rund 4500 Einwohnern über eine eigenständige Feuerwehr mit einem beachtlichen Bestand von 80 Männern und Frauen. Für die Mobilität stehen vier Fahrzeuge bereit mit dem nötigen technischen Equipment. Gut geregelt ist zudem die Zusammenarbeit mit den anderen Feuerwehren in der Region Mutschellen und der Stützpunktfeuerwehr Dietikon.
Über das ganze Jahr werden die Mitglieder weiter geschult. Die Ortsfeuerwehr ist auf Freiwilligkeit aufgebaut. Sie verdient den Respekt der ganzen Bevölkerung.
Das Pfadiheim brennt
Kommandant Felix Hüsser begrüsst mit grosser Freude das zahlreich anwesende Publikum. Zuerst startet die Verkehrsabteilung. Sie demonstriert die Regelung des Strassenverkehrs im wechselseitigen Einbahnsystem bei einem Brandeinsatz. Aus Sicherheitsgründen verfolgen die Zuschauer die Vorführung aus der Distanz hinter den Bahngleisen der parallel zur Hauptstrasse verlaufenden BDB-Verbindung. Das Herzstück der Übung ist ein in Brand geratenes Haus mit Verletzten, welche zu retten sind. Die Feuerwehr ist alarmiert und rückt an. Ein klassisches Feuerwehrszenario wird sichtbar. Nach einer ersten Analyse wird in aller Eile die Kommandostruktur auf dem Schadensplatz eingerichtet. Dann geht es Schlag auf Schlag: Der Atemschutz rückt an, die Löschtruppe installiert den Wassereinsatz und dann werden die vier Verletzten aus dem Haus gerettet; zwei davon aus dem 2. Stock, sogar spektakulär über eine Leiter. Die Erstversorgung der Verletzten erfolgt im bereits eingerichteten Verwundetennest.
Die Sanität fest in Frauenhand
Hier wird die medizinische Triage vorgenommen und über das weitere Vorgehen entschieden. Die Verwundeten werden auch – wo nötig – in ihrer misslichen Situation unterstützt. Es verwundert nicht, dass hier vorwiegend die Frauen der Feuerwehr eingesetzt werden. Stellvertretend für ihre Kolleginnen meint Nicole Schnyder: «Ich will ganz einfach den Menschen in Not helfen.» Als kleines «Dankeschön» an die Kinder konnten sich diese zum Abschluss selber aktiv als kleine Feuerwehrleute betätigen. Sie durften mit Unterstützung eines Feuerwehrmanns mit einem Strahlrohr einen Fussball in ein kleines Tor hineinbefördern sowie mit einem Feuerlöscher ein simuliertes Feuer löschen. Freude und Spass der Kinder waren riesengross.
Zur Warnung an Jung und Alt wurden die Gefährlichkeit und die verheerende Wirkung demonstriert, welche eine kleine Campinggas-Kartusche verursacht, wenn diese in Brand geraten sollte. Mit einem grossen, alle Anwesenden erschreckenden Knall explodierte die brennende Kartusche.
Abschiede und Beförderungen
Zum Abschluss der Hauptübung konnten zwei langjährige Feuerwehrmänner geehrt werden. Zum einen Robert Inhelder, 31 Dienstjahre, genannt «Röbi oder Bappe», und zum anderen Josef Brem, 28 Dienstjahre, genannt «Jusi», Leiter der heutigen Hauptübung. Die beiden Geehrten wurden nach der Zeremonie standesgemäss und wie üblich mit einem Oldtimer-Feuerwehrfahrzeug auf eine Ehrenrunde geschickt. Auf die Frage nach ihren Gefühlen zum heutigen Abschied meint Josef Brem: «Ich fühle mich immer noch im Modus»; und Röbi Inhelder ergänzt: «Ich geniesse ganz einfach die heutige Übung.»
Für den Kommandanten Felix Hüsser zählt die Beförderung zu einer der schönsten Aufgaben, die ein Kommandant haben kann. In diesem Jahr konnten neun Personen befördert werden, unter anderem Thomas Pfäffli zum Oberleutnant und neuen Vize-Kommandanten ab 2024. Mit dem offiziellen Dank an alle Teilnehmer des zuständigen Gemeinderats Reto Bissiger endete die erfolgreiche Übung. Sehr zufrieden mit den erbrachten Leistungen zeigte sich auch der Kommandant Felix Hüsser: «Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft und stolz auf ihre Leistung.» --aha