Überleben in der Natur
01.09.2023 Region Unterfreiamt, UezwilUezwiler Paar Pasquale Elmiger und Francesca Gmür beim neuen Outdoor-Format «SRF bi de Lüt – Abenteuer Wildnis»
«SRF bi de Lüt» schickt zwei Schweizer Familien und ein Paar in das Abenteuer ihres Lebens. Mit dabei sind auch ...
Uezwiler Paar Pasquale Elmiger und Francesca Gmür beim neuen Outdoor-Format «SRF bi de Lüt – Abenteuer Wildnis»
«SRF bi de Lüt» schickt zwei Schweizer Familien und ein Paar in das Abenteuer ihres Lebens. Mit dabei sind auch Francesca Gmür und Pasquale Elmiger aus Uezwil. Heute Freitag ist die erste von fünf Folgen zu sehen. «Man braucht nicht viel, um glücklich zu sein», so die Erkenntnis nach den acht Tagen.
Chregi Hansen
Das neue SRF-Format «Abenteuer Wildnis» nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine Reise in die Schweizer Wildnis. Zwei Familien und ein Paar begeben sich auf eine Reise zurück zu den Wurzeln und wollen beweisen, dass sie es schaffen, sich während acht Tagen in der Natur durchzuschlagen. Mit nur wenigen Hilfsmitteln ausgestattet, müssen sie sich grundlegende Techniken aneignen, um in der Natur zu bestehen: Unterkünfte bauen, Feuerstellen errichten oder die Wasserversorgung sicherstellen. Am achten Tag erwartet die Teams eine anspruchsvolle Schluss-Challenge, bei der sie um einen Preis kämpfen.
Verteilt auf drei abgelegene Orte in der Schweiz erleben die Teilnehmer das «Abenteuer Wildnis». Mit dabei das junge Paar Pasquale Elmiger und Francesca Gmür aus Uezwil, das es ins Napfbergland in den Emmentaler Alpen verschlägt. Der 35-jährige Elmiger stammt aus Luzern. Er ist sportbegeistert (Fitness, Kraftsport, Stand-up-Paddeln, Wandern, Biken) und liebt es, in der Natur zu sein. Die 25-jährige Francesca Gmür kommt aus Zürich und arbeitet als Fachfrau Gesundheit und ist ebenfalls gerne sportlich unterwegs. Zudem verbindet sie eine Leidenschaft für das Kochen und Backen. Das Paar ist seit vier Jahren zusammen und wohnt seit diesem Jahr in Uezwil.
Aus Spass wurde Ernst
Dass sie bei dieser Challenge dabei sind, ist kein Zufall. «Wir wollten schon lange mal so ein Abenteuer erleben. Per Zufall sah ich die Werbung und sagte im Spass zu meiner Partnerin: ‹Komm, da melden wir uns an.› Wir füllten den langen Fragebogen aus, dachten aber nicht im Traum daran, dass wir ausgewählt werden», erzählt Elmiger. Doch aus Spass wurde schnell Ernst. Das Freiämter Paar kam in die engere Auswahl und wurde nach einem Casting bei sich zu Hause ausgewählt.
Das Leben in der Natur ist für sie keine neue Erfahrung. «Wir gehen oft campen», erklärt Gmür. «Was wir aber noch nicht kannten: über mehrere Tage ohne Hilfsmittel und minimaler Nahrung unterwegs zu sein.» Aus diesem Grund haben sie sich auch auf die Sendung vorbereitet. «Ich schaute Videos von Survival Guides und las auch ein Survival-Buch, welches ich von meiner Schwester und meinem Schwager bekam», erzählt Elmiger. Dabei wurde ihm bewusst, dass das Mitmachen kein Spaziergang wird. «Ich hatte grossen Respekt vor der unberechenbaren Natur. Ohne Hilfsmittel kann es sehr unangenehm werden. Auch hatte ich Angst davor, mental nicht stark genug zu sein», gibt er zu.
Kalte Nächte als Herausforderung
Seine Partnerin teilte den Respekt. «Meine grösste Angst war tatsächlich der Wald selbst. So sehr ich ihn auch mag, wirkt er auf mich oft sehr unheimlich, vor allem nachts im Dunkeln, wenn man zusätzlich noch die unheimlichen Geräusche der Tierwelt hört», sagt sie. Und trotzdem. «Wir freuten uns auf ein Abenteuer. Was erleben wir, was lernen wir? Am meisten freuten wir uns aber auf die Freiheit und die Verbundenheit mit der Natur», sagt Francesca Gmür.
Die acht Tage selber haben sie dann aber genossen. «Die Ruhe in der Natur fernab der Zivilisation, abgeschottet zu sein von der Welt und dem heutigen stressigen Alltag, hat uns sehr gefallen. Wir sind dann mal weg und nicht erreichbar. Wir lieben die Freiheit», sagt Elmiger. Und Gmür ergänzt: «Wir konnten das innere Kind wieder einmal freilassen: Im Wald herumtoben, eine Hütte aufbauen und im Dreck herumwühlen.» Einzig die langen und teilweise kalten Nächte waren kein Vergnügen.
Mit wenig zufrieden sein
Und was nehmen sie mit aus diesem Abenteuer? Die wichtigste Erkenntnis: Man braucht nicht viel, um glücklich zu sein. «Das Wichtigste sind die Nahrung, ein Platz zum Schlafen und Liebe und Gesundheit. Mehr braucht es nicht», sagt Gmür. Man lernt wieder zu schätzen, was man hat, und sieht, in was für einem Luxus die Menschen heute eigentlich leben. Mit einer Heizung, einem weichen Bett, einer Küche mit einem Kühlschrank voller Nahrungsmittel, ein Badezimmer mit warmem Wasser und einer Toilette. Mit Handy und Spielkonsole. «Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft, die es trotz allem nicht schafft, glücklich und vor allem, dankbar zu sein. Es muss immer alles schneller, besser und fortgeschrittener sein. Dabei wird eines vergessen: zu leben. Das Leben aber spielt im Hier und Jetzt», ist Elmiger überzeugt.
Ab heute zu sehen an jedem Freitag
Dabei will er sich nicht über andere stellen. «Auch wir leben im Luxus und lassen es uns gut gehen», gibt er zu. Es sei aber wichtig zu wissen, dass man das Glück nicht in den materiellen Dingen suchen soll, denn das Leben hat so viel mehr zu bieten.
Und warum sollen die Menschen nun die neue Sendung schauen? «Neben den wunderschönen Aufnahmen der Natur kann man in dieser Sendung auch vieles lernen, sei es über das Überleben in der Natur oder über das Leben selbst», sagen die beiden. Es werde aufregend, emotional und es gibt auch viel zu lachen, «denn ein paar Patzer gab es da schon», geben sie zu.
SRF 1 strahlt «Abenteuer Wildnis» in fünf Folgen jeweils am Freitag um 20.05 Uhr aus. Die erste heute, 1. September, dann wöchentlich bis zum 29. September. Man darf gespannt sein, was die drei Gruppen alles erlebt haben. Neben dem Uezwiler Paar im Napf stellen sich im Maggiatal Silvia und Martin Bieri aus Engelberg mit ihrem Sohn Aaron und dessen Freund Sven der Challenge. Und im Walliser Goms im Kanton Wallis behauptet sich ein Drei-Generationen-Gespann aus dem Kanton Solothurn in der Wildnis: Vater Serge Kasper mit seinem zehnjährigen Sohn Nick, Grossvater Walter Jeker ist auch mit dabei. Wer sich nun am besten schlägt, kann man an den folgenden fünf Freitagen erleben.