Stefan Sprenger, Redaktor.
«Schweizerinnen verlieren 1:7 gegen U15-Bubis des FC Luzern». So lautet eine Schlagzeile in dieser Woche. Das alte, toxische Klischee wird damit untermauert, dass Frauen nicht wissen, wie man Fussball spielt. ...
Stefan Sprenger, Redaktor.
«Schweizerinnen verlieren 1:7 gegen U15-Bubis des FC Luzern». So lautet eine Schlagzeile in dieser Woche. Das alte, toxische Klischee wird damit untermauert, dass Frauen nicht wissen, wie man Fussball spielt. Die hämischen Sprüche und die Hasskommentare in den sozialen Medien setzen dem Ganzen die Krone auf.
In keiner anderen Sportart wird die weibliche Leistung so heftig diffamiert wie im Fussball. Die Vorurteile riesig. Das Niveau der Kommentare niedrig. Es ist peinlich, wenn Männer den Frauen den Fussball absprechen wollen – nur weil das Spieltempo langsamer und die Schüsse schwächer sind. Woher diese negativen Emotionen? Es wird doch niemand gezwungen, ein Fan des Frauenfussballs zu sein. Man könnte sich einfach freuen, dass die Schweiz Gastgeberin des grössten Frauensport-Events in Europa ist. 570 000 Tickets sind verkauft, eine halbe Milliarde Menschen in 190 Ländern sehen am TV zu. Auf dem Platz gibt es Tore und Emotionen. Gigantisch. Mittendrin zwei Nati-Spielerinnen aus dem Freiamt. Also ich werde mir die Spiele der Schweizer Nati an dieser EM ansehen – mit Freude.