Temporäre Lösung
16.12.2022 Rudolfstetten, MutschellenElektro-Fröhli-Laden zieht aus
Seit 75 Jahren betreibt die Familie Fröhli einen Laden am immer gleichen Standort bei der Mutschellen-Kreuzung. Waren es zu Beginn Lebensmittel, setzen die Fröhlis seit 1970 auf Haushalts- und Elektroartikel. Ende Jahr zügelt die ...
Elektro-Fröhli-Laden zieht aus
Seit 75 Jahren betreibt die Familie Fröhli einen Laden am immer gleichen Standort bei der Mutschellen-Kreuzung. Waren es zu Beginn Lebensmittel, setzen die Fröhlis seit 1970 auf Haushalts- und Elektroartikel. Ende Jahr zügelt die Elektro Fröhli AG den Laden ins neue Hochhaus beim Bahnhof Rudolfstetten. Nach zweieinhalb Jahren soll es als «Miele Competence Center» zurück an den alten Standort gehen, wo dann die «Überbauung Mutschellenplatz» fertiggebaut sein wird.
Wegzug nach 75 Jahren
Elektro Fröhli AG verschiebt ihren Haushalts- und Elektroladen für 2,5 Jahre ins Dorf
1957 eröffnete Sonja Fröhli ein Lebensmittelgeschäft an der Mutschellenstrasse 28, vis-à-vis des Bahnhofs Berikon-Widen. 1970 erfolgte der Umbau in einen Haushalts- und Elektroladen. Auf 9. Januar zügelt die Elektro Fröhli AG den Laden und die Büros ins neue Hochhaus beim Bahnhof Rudolfstetten.
Roger Wetli
«In zweieinhalb Jahren möchten wir den Laden wieder am alten Standort, aber in der neuen Liegenschaft, eröffnen», blickt Roland Fröhli voraus. Er leitet die Elektro Fröhli zusammen mit seinem Bruder Thomas Fröhli. Dieser sinniert: «Wenn man genau überlegt, sind die 75 Jahre als Geschäft hier und die 52 Jahre als Haushalts- und Elektroladen beeindruckend. Wie ist nur die Zeit vergangen.» Normalerweise denke er gar nicht daran, weil er ständig mit dem Tagesgeschäft beschäftigt sei. «Die Kunden dagegen reagieren mit Bedauern über den Umzug und den baldigen Abriss dieses Gebäudes», so Thomas Fröhli. «Und vor allem für unsere Eltern wird es wohl ein emotionaler Moment, wenn wir am 31. Dezember die Türen schliessen.»
Ab dann bleibt dem Familienunternehmen eine Woche Zeit, um den Laden zum neuen Standort beim Bahnhof Rudolfstetten zu zügeln. «Wir werden dann zum ersten Mal in der Geschichte unseres Unternehmens alles im gleichen Umfeld haben», freut sich Laura Fröhli, Mitglied der Geschäftsleitung, Tochter von Thomas Fröhli und Personalverantwortliche. «Denn gerade vis-à-vis vom Laden befinden sich auch die Werkstatt und das Lager der Firma. Wir zügeln aber auch die Büros an den neuen Standort, die sich heute im Ladengebäude befinden.» Im neuen Hochhaus beim Bahnhof Rudolfstetten mietet sich die Elektro Fröhli für die nächsten 2,5 Jahre ein.
Diese Zeit nutzt die Elektro Fröhli AG für die Realisierung von zwei grossen Bauprojekten. Am heutigen Ladenstandort entsteht die Überbauung «Mutschellenplatz» und beim jetzigen Lager der Elektro Fröhli AG das «Areal Gemeindehaus Rudolfstetten». Bei beiden besitzt die Firma Landanteile und arbeitet mit anderen Bauherren eng zusammen. «Beim Projekt «Mutschellenplatz» sind Thomas und Roland Fröhli etwa zu einem Fünftel beteiligt. Hier entstehen 50 Wohnungen in den Obergeschossen und Laden und Gewerbe im Erdgeschoss. «Wir helfen mit, diesen zentralen Ort auf dem Mutschellen zu entwickeln und zusammen mit weiteren Parzellenbesitzern etwas Passendes entstehen zu lassen.» Thomas, Roland und Laura Fröhli betonen, dass ihnen der Mutschellen sehr am Herzen liegt und sie hier nicht nur arbeiten, sondern auch wohnen. «Wir sind hier aufgewachsen. Wir fühlen uns sehr mit dem Mutschellen verbunden», so Thomas Fröhli.
Laden als Visitenkarte
Alle drei freuen sich, dass nach zwei bis drei Jahren Unterbruch die Tradition des Haushalts- und Elektroladens am alten Standort weitergeführt werden kann. Wobei es doch ein paar wenige Änderungen geben wird. «Der Ort wird dann wohl Mutschellenplatz 1 anstatt Mutschellenstrasse 28 heissen», weiss Roland Fröhli. «Und den Laden richten wir als Miele Competence Center ein, verkaufen aber auch weiterhin das heutige Gesamtsortiment.» Eine lange Zusammenarbeit verbindet den Familienbetrieb mit der bekannten Haushaltsgeräte-Marke. «Der erste Schweizer Miele-Direktor Wilfried Sunder wohnte im Zufiker Belvédèrequartier. So entstand bereits in den 70er-Jahren durch unsere Mutter der Kontakt zu ihr», so Thomas Fröhli. Heute beschäftigt die Elektro Fröhli AG rund 40 Angestellte in acht Teilbereichen rund um Elektroinstallationen. «Das macht uns weniger anfällig auf Krisen und unabhängiger», ist Laura Fröhli überzeugt. «Der Laden ist eines der Standbeine. Mit ihm verbinden uns viele. Er gilt als Visitenkarte und schafft Kundennähe.»
Die Nachfolge in der Geschäftsleitung haben die beiden Brüder schon jetzt aufgegleist. Laura Fröhli, Alex Rentsch, Kevin Steinmann und Steven von Arx sind bereits Mitglieder der Geschäftsleitung. «Wir investieren in den kommenden Jahren kräftig in die Firma», unterstreicht Thomas Fröhli. «Dies, weil wir an die Zukunft der Firma glauben. Dazu gehört auch der Laden.» Und er weiss: «Unser Vater Gödi Fröhli, der den Betrieb ab 1952 mit unserer Mutter Sonja führte, freut sich bereits auf den Spatenstich im nächsten Jahr. Er wird dann 91 Jahre alt sein.»