Spass steht im Vordergrund
14.07.2023 MuriGrasshopper Club Zürich organisiert erstmals ein Kids-Camp in Muri
Sie jagen dem Ball hinterher, scheinbar ohne müde zu werden. Und das eine ganze Woche lang. Das Kids-Camp des Grasshopper Clubs Zürich begeistert die Kinder. Zumal auch zwei Spieler der ...
Grasshopper Club Zürich organisiert erstmals ein Kids-Camp in Muri
Sie jagen dem Ball hinterher, scheinbar ohne müde zu werden. Und das eine ganze Woche lang. Das Kids-Camp des Grasshopper Clubs Zürich begeistert die Kinder. Zumal auch zwei Spieler der ersten Mannschaft zu Gast waren und mit Fragen regelrecht gelöchert wurden.
Annemarie Keusch
Es sind solch herrliche Fragen, wie sie nur Kinder stellen können. «Wie oft habt ihr schon gewonnen?» Robin Kalem und Elmin Rastoder lachen. Sie gehören zum Kader der ersten Mannschaft des Grasshopper Clubs Zürich, sind die Stars an diesem Nachmittag auf der Sportanlage Brühl in Muri. «So oft, das können wir gar nicht zählen», sagt Robin Kalem. Die nächste Hand schnellt in die Höhe. «Wie oft habt ihr schon verloren?» Gelächter, gleiche Antwort. «Beides gehört zum Fussball dazu», sagt Elmin Rastoder.
Wie lange sie schon bei GC spielen, welcher ihr berühmtester Gegenspieler war, ob es schwierig sei, in der Super League zu spielen, ob sie schon ein Fallrückzieher-Goal geschossen haben. Die Fragen der Kinder sind vielfältig. Sie wollen alles wissen. «Ronaldo oder Messi?», fragt einer und lacht schelmisch. Dass sie bei dieser Frage nur verlieren können, merken die beiden Profi-Fussballer schnell und enthalten sich der Antwort. «Muri oder Wohlen?» «Kein Kommentar.» Und als sie gefragt werden, ob sie lieber beim FC Zürich oder beim FC Basel spielen würden, wird es ganz schwierig. «Wenn ich mich entscheiden müsste, dann Basel», meint Robin Kalem. «Warum gehst du dann nicht zum FC Basel?» «Weil ich lieber bei GC spiele.»
Im Dorfverein angefangen
Elmin Rastoder und Robin Kalem sind Beispiele dafür, dass es klappen kann. Rastoder hat in einem kleinen Verein angefangen, wie Muri es ist. Kalem ist seit früher Kindheit bei GC. «Daran glauben, dass man es schaffen kann, und Spass haben», gibt Rastoder den Kindern mit auf den Weg. Dann könne es allenfalls für eine Profikarriere reichen. «Viel Leidenschaft und Bereitschaft, für den Fussball auf anderes zu verzichten», ergänzt Robin Kalem.
Ob eines der knapp 50 Kinder, die am einwöchigen Kids-Camp teilnehmen, dereinst einen Profivertrag wird unterschreiben können, ist aktuell sekundär. «Der Spass steht im Vordergrund», sagt Ilmi Mamudoski, Leiter des Camps. Natürlich werden Athletik und Technik trainiert. «Die Kinder sollen möglichst viel mitnehmen, vor allem aber eine gute Zeit erleben», sagt er. Und sie sollen sehen, dass es reichen kann, direkten Kontakt zu Profis haben, neue Trainingseinheiten kennenlernen, andere Trainer, andere Kinder. «Der soziale Aspekt ist uns wichtig», sagt Mamudoski.
Tolle Infrastruktur
Erstmals findet ein Kids-Camp des GCZ in Muri statt. «Wir pflegen gerne unsere Kontakte zu anderen Vereinen», erklärt der Camp-Leiter. Bis zu zehn solcher Camps organisiere der Club jährlich. «Hier in Muri ist alles top», sagt Mamudoski. Schon vorher sei der FC Muri bekannt gewesen für einen bestens gepflegten Rasen. «Nun bringt der Kunstrasen noch bessere Infrastruktur mit sich.»
Auf der Flasche unterschreiben, auf dem Trikot, auf dem Ball, auf den Torhüterhandschuhen. «Spieler der ersten Mannschaft zu motivieren, an solchen Anlässen teilzunehmen, das ist nicht schwierig. Sie wissen um ihre Vorbildfunktion.» Da spielt es keine Rolle, dass sich nicht alle die Namen der beiden Profis merken können. «Wer isch das überhaupt gsi?», fragt ein kleiner Junge den anderen. Lieber, als sich die Namen zu merken, rennen sie dem Ball hinterher.