Seven als fleissiger Helfer
17.02.2023 WohlenDas Aargauer Rote Kreuz verteilt Spendenartikel
Die über Weihnachten gesammelten Lebensmittel und Hygieneartikel wurden mit prominenter Beteiligung verpackt und verteilt.
Der Musiker Seven verbrachte viel Zeit in der «Bleichi». Nun kam eine ...
Das Aargauer Rote Kreuz verteilt Spendenartikel
Die über Weihnachten gesammelten Lebensmittel und Hygieneartikel wurden mit prominenter Beteiligung verpackt und verteilt.
Der Musiker Seven verbrachte viel Zeit in der «Bleichi». Nun kam eine weitere Erinnerung an dieses Lokal hinzu: Der Sänger aus Wohlen half mit, die Warenspenden mit Rotkreuz-Helfern für die jeweiligen Anfragen zu sortieren und einzupacken.
Bei der Aktion «2x Weihnachten» profitieren rund 5000 armutsbetroffene Familien und Einzelpersonen von täglichen Bedarfsartikeln. --mo
Seven packt mit an
Der Wohler Sänger sortiert mit Freiwilligen die Warenspende von «2-mal Weihnachten» für Armutsbetroffene
In diesen Tagen werden durch das Aargauer Rote Kreuz Grundbedarfsmittel an rund 5000 Aargauerinnen und Aargauer verteilt. In der «Bleichi» von Helfern sortiert, unter ihnen der Musiker Seven, wurden die Pakete anschliessend durch den Zivilschutz ausgetragen.
Monica Rast
Zahlreiche Schachteln und Pakete wurden Anfang Woche von der Zentralstelle in Bern in die «Bleichi» angeliefert und stapelten sich nun fein säuberlich aufgeteilt in Teigwaren, Hygieneartikel, Seifen, Konserven, Kaffee oder Backzutaten. Rund 14 Tonnen an Bedarfsartikeln füllten den Raum. 25 freiwillige Helfer des Roten Kreuzes sortierten während zwei Tagen nach den Bestelllisten das angelieferte Material. Unter ihnen auch ein prominentes Gesicht. Jan Dettwyler, besser bekannt als Seven, half fleissig mit, die zahlreichen Listen abzuarbeiten. Er sei es gewohnt anzupacken, erklärte er immer wieder. «Bevor ich als Musiker durchstartete, war ich noch selbst für mein Equipment verantwortlich», erinnert er sich lachend an seine Auftritte in der «Bleichi».
Die Anfrage zur Mithilfe kam von Sonja Geissmann, Leiterin Marketing und Kommunikation. «Seven ist sehr präsent in Wohlen und daher passt es sehr gut», meint sie. Der Sänger brauchte nicht lange, um zu überlegen. «Der Weihnachtsgedanke steht nicht nur für Familie und Freunde, sondern auch für Dankbarkeit und Mitgefühl.» So war es für ihn eine Selbstverständlichkeit, extra für «2mal Weihnachten» anzureisen, um mit anzupacken. «Mit der Bleichi verbinde ich schöne Erinnerungen aus meiner Anfangszeit als Musiker, deshalb ist es umso spezieller, bei einer solch schönen Aktion dabei sein zu dürfen», meint Seven und fügt augenzwinkernd hinzu, dass er die Gelegenheit auch gleich nutzt, das Essen seiner Mutter zu geniessen, die nur um die Ecke der «Bleichi» wohnt.
Unter dem Motto «Gemeinsam verpacken wir Glück» sammelte die Schweizer Bevölkerung über die Weihnachtstage haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel und Onlinepakete für die armutsbetroffenen Menschen in der Schweiz. Zu den Trägerorganisationen von «2-mal Weihnachten» gehören das Schweizerische Rote Kreuz, Coop, die Schweizerische Post und SRG SSR. An der diesjährigen Aktion wurden schweizweit 54 000 Post- und Onlinepakete gesammelt. Dies entspricht rund 360 Tonnen an Grundbedarfsartikeln. Zwei Tonnen mehr als im letzten Jahr.
Das Aargauer Rote Kreuz fragte soziale Einrichtungen wie die Lungenliga Aargau, Kindes- und Erwachsenenschutzdienste und Gemeinden an, was für Spendenartikel in welcher Menge sie für armutsbetroffene Menschen in ihrem Verantwortungsbereich benötigen. 65 soziale Institutionen und Gemeinden im Kanton haben dieses Jahr eine Wunschliste abgegeben. Aufgrund dieser Bestellungen sortierten Rotkreuz-Freiwillige die Warenspenden in der «Bleichi» in Wohlen. Trotz der kaum vorstellbaren Menge an Material konnten nicht alle Wünsche berücksichtigt werden. Und so kam es schon mal vor, dass eine Gemeinde anstelle der zwölf Kilogram Teigwaren nur zehn Kilogramm erhielt.
Es gibt viele Gründe für Armut
Die Gründe, warum jemand in die Armut abrutschen kann, sind vielseitig. Arbeitslosigkeit im Alter, Krankheit, Unfall, Scheidung sind nur einige davon. Sie müssen als Einzelperson mit weniger als 2300 Franken pro Monat auskommen. Da bleibt für Freizeitaktivitäten nichts mehr übrig. «Die soziale Integration betrifft auch das Finanzielle», weiss Regula Kiechle, Geschäftsführerin Schweizerisches Rotes Kreuz Kanton Aargau, nur zu gut. Eine junge Mutter schrieb ihr und bedankte sich für die Spende. Dank dieser wurde das Budget entlastet und sie konnte sich mit ihren Kindern einen Hallenbad-Besuch leisten.
Annette Ebert, Leiterin Rotkreuz-Regionalstelle Freiamt, koordinierte die Aktion in diesem Jahr zum ersten Mal. Sie ist froh, dass alles so gut klappte. «Es ist eine Freude, wie viele freiwillige Helfer sich für diese Aktion einsetzten», meint sie glücklich. «Wir alle wissen, wie sehr sich die Menschen über die Pakete freuen.» Die säuberlich verpackten Pakete wurden nach Zielort gelagert und wurden gestern durch den Zivilschutz an die sozialen Institutionen und Gemeinden ausgetragen.