Polit-Treffen mit Gastfreundschaft
28.04.2023 WohlenDas besondere Fussballspiel: FC Grossrat Aargau verliert gegen Kantonsrat Zürich im Stadion Niedermatten mit 1:2
Eine knappe Niederlage gegen die Auswahl aus Zürich. Das ist für die Aargauer Polit-Gilde eine unglückliche Prestige-Angelegenheit. ...
Das besondere Fussballspiel: FC Grossrat Aargau verliert gegen Kantonsrat Zürich im Stadion Niedermatten mit 1:2
Eine knappe Niederlage gegen die Auswahl aus Zürich. Das ist für die Aargauer Polit-Gilde eine unglückliche Prestige-Angelegenheit. Trotzdem: Das Fussballspiel der Parlamentarier beider Kantone hat grossen Spass gemacht – auch die Begegnungen beim Nachtessen.
Daniel Marti
Die Politiker des FC Grossrat haben sich beim Heimspiel im Stadion Niedermatten sichtlich wohlgefühlt. Eigentlich hätten sie die Partie nicht verlieren dürfen oder müssen. Letztlich waren die zweimal 30 Minuten doch ziemlich kräfteraubend. Dem einen oder anderen Kicker ging die Luft sichtlich aus. Dies war wohl auch der Grund, warum die Aargauer Parlamentarier die Pausenführung (1:0) nicht über die Distanz brachten und mit 1:2 gegen die Zürcher Kollegen als Verlierer vom Platz mussten. Eine Topchance mit der letzten Aktion hätte eigentlich das gerechte Unentschieden bedeuten müssen, aber der Pfosten verhinderte den Ausgleich.
«Ausgeprägte Gastfreundschaft»
Im Stadion Niedermatten war durchaus der eine oder andere Grossrat oder Kantonsrat zu beobachten, der mit dem Ball am Fuss gepflegt umgehen konnte. Auf Aargauer Seite waren dies Jonas Fricker (Grüne) und Roland Vogt (SVP).
Und mögliche Verstärkungen trafen halt erst in der Pause ein. So beispielsweise Ex-Grossrat und Regierungsrat Jean-Pierre Gallati. Der Landammann aus Wohlen liess sich das Heimspiel nicht entgehen. Ein Besuch Ehrensache. Sportlich betrachtet sei das 1:2 halt sehr schade, erklärte er, ganz Fussballexperte. «Aber das Resultat ist ein Zeichen der ausgeprägten Gastfreundschaft des Kantons Aargau», betonte Jean-Pierre Gallati.
Auch Wohlens Gemeindeammann und Grossrat, Arsène Perroud, begnügte sich mit der Zuschauerrolle. Warum hat es ihm selber nicht in die Mannschaft des FC Grossrat gereicht? «Ich spiele schlicht und einfach zu schlecht Fussball, um auf den verwegenen Gedanken zu kommen, beim FC Grossrat mitspielen zu wollen. Das würde weder der Mannschaft noch mir Spass machen. Und darum geht es beim FC Grossrat ja hauptsächlich», so seine einleuchtende Erklärung.
Trainer Ponte: «Top motiviert und leidenschaftlich»
Mitorganisator, Grossrat und Gemeinderat Roland Vogt ist da schon eher in seinem Element. Allerdings hat er sich von seinem FC Grossrat etwas mehr erhofft. Mit der Leistung des FC Grossrat könne er nicht zufrieden sein. «Nach einer guten ersten Halbzeit sind wir dann in der zweiten Halbzeit etwas eingebrochen und durch Abstimmungsfehler in Rückstand geraten.» Diesen Rückstand habe sein Team nicht mehr gutmachen können, Unvermögen, Pech und die mangelnde Luft spielten laut Vogt eine wesentliche Rolle. «Ein Unentschieden wäre sicher das verdiente Resultat gewesen.» Und Vogt hat bei der Analyse des Trainers Luigi Ponte genau zugehört. «Meine top motivierte und leidenschaftliche Mannschaft hat mir Spass gemacht zum Coachen und ich freue mich schon auf das nächste Spiel», sagte Ponte dem Team. Es brauche noch ein paar Korrekturen. «Die Chancen ausnützen, die Kondition verbessern und weniger Fehlpässe spielen.» Dieser Analyse kann sich Vogt, der Ex-Fussballer, nur anschliessen. Einsichtig nennt man das. Für Wohlens Gemeindeammann Perroud haben «beide Mannschaften eine engagierte Leistung gezeigt». Zudem sei der gesellige Teil nach dem Spiel «unterhaltsam und spannend» gesesen. «Man konnte sich über diverse Themen austauschen. Vor allem auch über Unpolitisches», so Perroud.
Letztlich wurde ja nicht nur gekickt im Stadion Niedermatten. Es gab noch ein Nachspiel, ein gemeinsames Nachtessen. Der FC Wohlen in der Rolle als Gastgeber verwöhnte die beiden Mannschaften und die Gäste mit einem Apéro und einem feinen Nachtessen. Bereits zuvor hatte der FCW mit professioneller Arbeit dafür gesorgt, dass sich beide Mannschaften im Stadion wohlfühlten. «Während dem Essen wurden Freundschaften geschlossen und gute Gespräche geführt», so Roland Vogt. Und ein Rückspiel im Kanton Zürich wird es mit Sicherheit geben.
Nach einer Ansprache beider Teamcaptains sprach der Präsident des FC Wohlen, Mike von Wyl, seinen Dank gegenüber der Gemeinde aus und wies aber auch «auf die grossen Herausforderungen des Vereins» hin. Von Wyl: «Mit der grossen Zunahme an Spielerinnen und Spielern stösst der FC Wohlen mit seinen begrenzten Infrastrukturmöglichkeiten an die Grenzen.» Dieser Hinweis wurde vom ebenfalls anwesenden Gemeindeammann Arsène Perroud entgegengenommen. «In Anwesenheit des Landammanns Jean-Pierre Gallati sowie weiterer Grossrätinnen und Grossräte war auch die gemeinsame Zeit nach dem Spiel eine Super-Sache, trotz Niederlage», fasste Roland Vogt den gesamten Anlass sehr passend zusammen.
Das Team des FC Grossrat
Die Mannschaft des FC Grossrat wird von Luigi Ponte (Coach) trainiert und geführt. Folgende Spieler kamen im Aargauer Team zum Einsatz: Stephan Campi (Generalsekretär DGS), Roland Basler (Alt-Grossrat BDP Bezirk Zofingen), Andre Rotzetter (Mitte Bezirk Aarau), Tobias Hottiger (FDP Bezirk Zofingen), Roland Vogt (SVP Bezirk Bremgarten), Gian von Planta (GLP Bezirk Baden), Daniel Pfyl (Alt-Grossrat SVP Bezirk Baden), Dominik Peter (GLP Bezirk Bremgarten), Marcel Gerny (SVP Bezirk Baden), Emanuel Suter (SVP Bezirk Laufenburg), Ignatius Ounde (GLP Bezirk Aarau), Adrian Bircher (GLP Bezirk Aarau), Jonas Fricker (Grüne Bezirk Baden), Patrick Frei (SVP Bezirk Baden), Pirmin Kaufmann (Ehem. Staatskanzlei).