Planung breiter abstützen
08.12.2023 Region Bremgarten, ZufikonZurück auf Feld 1
In Zufikon werden Unterschriften für ein Referendum gegen einen Planungskredit von 500 000 Franken gesammelt. Mit diesem Betrag sollen die Grundlagen für die Erweiterung der Schule und eine neue Doppelturnhalle geschaffen werden. Das ...
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In Zufikon werden Unterschriften für ein Referendum gegen einen Planungskredit von 500 000 Franken gesammelt. Mit diesem Betrag sollen die Grundlagen für die Erweiterung der Schule und eine neue Doppelturnhalle geschaffen werden. Das Referendumskomitee bemängelt, dass zuvor die Bevölkerung zu wenig in die Planung einbezogen wurde. --rwi
Gegen den Planungskredit zur Erweiterung der Schule und eine Doppelturnhalle werden Unterschriften gesammelt
Mitte November genehmigten die Stimmberechtigten an der «Gmeind» in Zufikon ein Planungskredit von 500 000 Franken für die Schulraumplanung, die Erweiterung des Schulhauses C und eine neue Doppelturnhalle mit 176 Ja- zu 10 Nein-Stimmen. Jetzt werden Unterschriften gegen diesen Entscheid gesammelt.
Roger Wetli
«Wir möchten diese Planung in der Bevölkerung breiter abstützen, als das bisher geschehen ist», erklärt Maurus Gamper. Er ist Teil eines dreiköpfigen Kernteams, das zusammen mit vier bis fünf zusätzlichen Personen und vielen weiteren Helfern Unterschriften gegen den Planungskredit für die Schulraumplanung, die Erweiterung des Schulhauses C und den Neubau einer Doppelturnhalle sammelt. Gamper betont: «Für uns ist der Bedarf an zusätzlichem Schulraum und einer Turnhalle unbestritten. Die Bedürfnisse der Schule stimmen. Die Frage ist aber, wie viel und wie genau. Wir möchten konstruktiv und konkret mit der Gemeinde zusammenarbeiten.»
Referendum nicht durch den Turn- und Sportverein
Gamper stört es, dass die Vereine über die Vorplanung weder informiert noch einbezogen worden sind. «Sie erfuhren erst mit der Einladung zur Infoveranstaltung über dieses Traktandum davon, welche Ende Oktober stattgefunden hat», erklärt er. Maurus Gamper ist Mitglied des Turn- und Sportvereins Zufikon. «Das Referendum wird nicht offiziell von diesem Verein ergriffen. Im Komitee machen aber unter anderem Mitglieder dieses Vereins mit», stellt er klar. Aus seiner Sicht sei der jetzt vorgesehene Bau einer Zweifachturnhalle weder Fisch noch Vogel. «Entweder baut man eine Einfach- oder eine Dreifachturnhalle», ist er überzeugt.
Das Referendumskomitee stört sich daran, dass bei der Vorbereitung des Planungskredites weder das Schulraumkonzept von 1974 noch das Vorgehen der Schulraumerweiterung von 1986 betrachtet worden sei. «Im Konzept von 1974 gibt es Aussagen über die Erweiterung der Schulbauten, Pausenflächen und Sport- und Spielflächen», weiss er. «Das Schulhaus wurde so gebaut, dass es aufgestockt und direkt anschliessend erweitert werden kann. Darum sind die alten Pläne auch heute noch wichtig.» Er und das Komitee wünschen sich, dass es eine Trennung zwischen Schulraumerweiterung und Turnhallenneubau geben wird. Das Referendum möchten sie bewusst jetzt bereits beim Planungskredit ergreifen. «Damit verhindern wir, dass mit den 500 000 Franken nicht an den Vereinen, Parteien und Eltern vorbeigeplant wird», ist er überzeugt. «Wenn sich nach deren Einbezug die aktuell angestrebte Lösung aus Sicht der Bedürfnisse und Finanzen als sinnvoll herausstellt, ist das für mich auch in Ordnung. Natürlich soll man zwischen Wünschbarem und Notwendigem unterscheiden. Vielleicht kristallisiert sich aber auch eine andere Lösung heraus, die dann breit abgestützt wird.»
Alle Unterschriften bis vor Weihnachten einreichen
Maurus Gamper und sein Team haben jetzt Zeit, bis 27. Dezember knapp 320 gültige Unterschriften zusammenzubringen. Das entspricht rund 10 Prozent der Zufiker Stimmberechtigten. «Unser Ziel ist es, diese noch vor Weihnachten einzureichen.» Er betont: «Wir sind uns der Dringlichkeit des Schulraumbedarfs durchaus bewusst.»
Erste Informationen bereits vor einem Jahr
Gemeinderat Reto Knecht nimmt zu Vorwürfen Stellung
«Wir hatten bereits an der Gemeindeversammlung im Juni 2022 unter ‹Verschiedenes› darüber informiert, dass wir an der Schulraumplanung arbeiten», erklärt Gemeinderat Reto Knecht. Der Ressortverantwortliche für Hochbauten und Liegenschaften wundert sich: «Damals hat sich niemand bei uns gemeldet.» Er betont: «Der bewilligte Planungskredit ermöglicht uns jetzt, die Planung zu konkretisieren und mit ihr in die Details zu gehen.» Würde das Referendum nicht zustande kommen, werde eine Arbeitsgruppe ihre Arbeit im Januar aufnehmen. «Darin sitzen neben dem Gemeinderat Fachleute der Schule und auch Vereinsvertreter.»
Die Bevölkerung bereits vor der Defizitanalyse einzubeziehen, wäre laut Knecht der falsche Zeitpunkt gewesen. «Die Vorplanung basiert auf den Mitgliederzahlen der Vereine und dem gemeldeten Hallenbenutzungsbedarf. Zudem betrifft diese die Planung der Turnhalle. Der Schulraum hat mit diesen nichts zu tun.» Eine Aufsplittung der Projektierung auf Schulraumerweiterung und Neubau Turnhalle hätte Mehrkosten von zirka 320 000 Franken zur Folge, rechnet Knecht vor. «Auf die Baukosten sind die Mehrkosten bei einer Aufsplittung jedoch noch nicht bekannt und absehbar.» --rwi



