Perspektiven zu Solarstrom
28.10.2025 MuriInfos durch die Energie Freiamt AG, Muri
Das Interesse an Solaranlagen mit deren Vergütungsmodellen und Vermarktungsmöglichkeiten scheint ungebrochen zu sein. Wie sonst ist es zu erklären, dass ein entsprechender Infoanlass der Energie Freiamt AG (EF) in ...
Infos durch die Energie Freiamt AG, Muri
Das Interesse an Solaranlagen mit deren Vergütungsmodellen und Vermarktungsmöglichkeiten scheint ungebrochen zu sein. Wie sonst ist es zu erklären, dass ein entsprechender Infoanlass der Energie Freiamt AG (EF) in einem voll besetzen Dachsaal im Kloster Muri durchgeführt werden konnte?
Richard Gähwiler
Über 100 Betreiber und «Solar-Interessierte» hatten sich für den EF-Anlass «Neue Vergütungen, FlexPV und Perspektiven zum Thema Solarstrom 2026» angemeldet. Zahlreiche weitere Interessierte mussten auf einen zweiten, analogen Anlass vertröstet werden, welcher inzwischen auch bereits wieder ausgebucht ist.
Ausgangslage im Stromnetz
Die Energiestrategie 2050 weist der Schweiz den Weg in eine nachhaltige Energiezukunft. Die Umsetzung erfordert einen Ausbau der erneuerbaren Energien und mehr Energieeffizienz. Schon jetzt stossen die Lasten und Spitzen im Stromnetz der EF (und auch anderer Netzbetreiber) an Grenzen, die nach einem Ausbau verlangen. Um dies zu vermeiden oder zumindest aufzuschieben, erlaubt eine neue gesetzliche Grundlage ab 2026 den Energieversorgungsunternehmen, die Einspeiseleistung von Solaranlagen auf 70 Prozent der installierten Leistung zu begrenzen – und dies ohne Entschädigung. Daher vielleicht das grosse Interesse am Thema – gibt es Alternativen hierzu?
Einspeisevergütung
Mit einer Übersicht zu den einzelnen Info-Blöcken des Abends begrüsste EF-Geschäftsführer Christian Strebel die Hundertschaft an Solar-Interessierten im komfortablen «Kinosaal». Ab dem 1. Januar 2026 erfolge die Vergütung für eingespeisten Solarstrom auf Basis des vierteljährlich gemittelten Marktpreises (BFE-Referenz), begann Strebel seine Ausführungen. Strom mit ökologischem Mehrwert, mit Herkunftsnachweis, vergüte die EF zusätzlich mit bis zu 1,5 Rp./kWh.
Neues Zusatzprodukt: FlexPV50
Es war dann Stefan Bühlmann, Projektierung und Betrieb Netze, der mit FlexPV eine weiter gehende, attraktive Alternative präsentieren konnte: Wer sich freiwillig für die maximale Einspeisung von 50% der installierten Modulleistung entscheidet und so das Stromnetz entlaste, erhalte mit dem Produkt FlexPV eine fixe Zusatzvergütung von bis zu 2 Rp./kWh, erklärte Bühlmann. «Wie Sie das umsetzen, entscheiden Sie selbst – zum Beispiel über den Wechselrichter, durch optimierten Eigenverbrauch (z. B. Auto-Ladestation) oder mit einer Batteriespeicherlösung», so Bühlmann weiter.
Warum nicht grosse Batterie-Energiespeichersysteme
«Batteriespeicherlösungen sind grundsätzlich eine gute Sache, aber gibt es nicht weiter gehende, wirtschaftlichere Speicherlösungen?», war eine Frage aus dem Publikum. «Warum ist es nicht die EF, welche Batteriespeicher im grossen Rahmen installiert – im Sommer speichern, im Winter brauchen?» Es gebe in der Schweiz mehrere Grossbatteriespeicher auf unterschiedlicher technologischer Basis. Sie sind technologiebedingt auf die kurzfristige Speicherung ausgelegt. Die wirtschaftliche Speicherung von Energie vom Sommer in den Winter ist eine der grossen Herausforderungen der Energiewende.
Vermarktung von Solarstrom
Die fachlichen Erläuterungen gaben immer wieder zu Fragen aus dem Publikum Anlass, die Stefan Bühlmann und auch Christian Strebel kompetent beantworten konnten. Anschaulich auch immer die Rechnungs- und Vergütungsbeispiele der «4-köpfigen Familie Müller», an deren Situation die verschiedenen Preis- und Vergütungsmodelle aufgezeigt wurden. So auch durch Corinne Hilfiker, Leiterin Kundendienst: Sie erläuterte die verschiedenen Varianten, wie der eigene überschüssige Solarstrom mit benachbarten Personen geteilt werden kann – in einem ZEV, vZEV, EV+ oder ab 2026 auch in einer lokalen Elektrizitätsgemeinschaft könne dieser vermarktet werden –, alles präsentiert in Darstellungen der «Familie Müller». Es war dann Geschäftsführer Strebel, der die Betreiberinnen und Betreiber von Solaranlagen über die nächsten Schritte aufklärte, was auch bereits mit einem persönlichen Brief erfolgt ist. Fazit: Für die Betreibenden von PV-Anlagen ein spannend-informativer Anlass.


