Ort, der Erinnerungen schafft
21.10.2025 Mutschellen, RudolfstettenBegegnungen erwünscht
Einweihung des Mutschellenplatzes
Nach rund zweieinhalb Jahren Bauzeit wurde der neue Mutschellenplatz in Rudolfstetten-Friedlisberg feierlich eingeweiht. Das Projekt «Zauberwürfel» vereint Wohnen, Arbeiten und ...
Begegnungen erwünscht
Einweihung des Mutschellenplatzes
Nach rund zweieinhalb Jahren Bauzeit wurde der neue Mutschellenplatz in Rudolfstetten-Friedlisberg feierlich eingeweiht. Das Projekt «Zauberwürfel» vereint Wohnen, Arbeiten und Begegnung.
Es soll ein Ort sein, der Menschen verbindet, Erinnerungen schafft und dem Mutschellen ein neues Gesicht gibt.
Nach rund zweieinhalb Jahren Bauzeit wurde die Überbauung Mutschellenplatz in Rudolfstetten-Friedlisberg eingeweiht
Wo einst das Elternhaus der Gebrüder Fröhli stand, lädt heute ein moderner Begegnungsort zum Verweilen ein. Mit Musik, Reden und vielen neugierigen Besuchern wurde das Projekt «Zauberwürfel» im Zentrum vom Mutschellen feierlich eingeweiht.
Sabrina Salm
Seit dem Jahr 2010 sind die Gemeinden Widen, Berikon und Rudolfstetten-Friedlisberg in Gesprächen zur Vision Zentrumsentwicklung Mutschellen. Mit der Realisierung des Projekts «Zauberwürfel» auf dem Bolleri-Areal wurde nun der erste Schritt für diese Entwicklung auf Rudolfstetter Boden gemacht. Die zwei markanten, modernen Gebäude ragen mitten im Zentrum des Mutschellen hervor und bringen urbanen Charakter auf den Pass. Herzstück dieser Überbauung ist der Mutschellenplatz – der Raum für Begegnungen und zum Verweilen bietet.
Von der Vision zum Bauwerk
Hinter dem Projekt steht ein Baukonsortium, bestehend aus Hauptinvestor Antonio Cerra und den Gebrüdern Thomas und Roland Fröhli von der Elektro Fröhli AG. Cerra, der in Dietikon aufgewachsen ist und als Jugendlicher viel Zeit auf dem Mutschellen verbrachte, war sofort begeistert, als sich die Möglichkeit bot, hier zu bauen. «Der nun entstandene Mutschellenplatz hat eine Ausstrahlung weit über die Region hinaus», sagte er. «Das Projekt schweisst die Gemeinden Rudolfstetten-Friedlisberg, Berikon und Widen näher zusammen – zu einer gemeinsamen Wirtschaftsregion.» Das Investitionsvolumen beträgt rund 22 Millionen Franken. Entstanden sind auf dem 3300 Quadratmeter moderne Wohnungen, Gewerberäume, Sitzgelegenheiten, ein Brunnen und Spielflächen. Von den 50 Wohnungen ist nur noch gut eine Handvoll frei.
Neues Zentrum für den Alltag
Die Niederlassung der Aargauischen Kantonalbank Mutschellen hat in einem der Gebäude, genauso wie das Geschäft Elektro Fröhli mit Miele Competence Center, ihre neue Heimat gefunden. Bald wird auch ein Café Leben auf den Platz bringen. Adriano Balla, bisher Betreiber des Restaurants Testarossa in Widen, eröffnet hier ein neues Bistro. Frischer Espresso, Pizza, Takeaway – kleine Genüsse, die den Platz beleben und Begegnungen fördern sollen. Für die Brüder Roland und Thomas Fröhli ist dieser Wandel emotional. Ihr Elternhaus musste für den Neubau weichen. «Es flossen schon ein paar Tränen», gestehen sie. «Aber wir waren überzeugt, dass hier etwas Schönes entsteht.» Heute überwiegt die Freude: «In ein, zwei Jahren spenden die Bäume Schatten, vielleicht wird hier Boccia gespielt – wir sind für alles offen.» Sie hoffen, dass die Leidenschaft, mit der gebaut wurde, auch für die Menschen spürbar bleibt.
Architekt Christian Frei aus Aarau lobt die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Rudolfstetten-Friedlisberg und allen anderen Beteiligten. «Ich habe täglich mit Bewilligungsverfahren zu tun – oft sind sie wie Gruselgeschichten. Hier war es anders: kooperativ, lösungsorientiert, menschlich.» Er spricht von einem Bauprojekt, das von Anfang an unter einem «guten Geist» gestanden habe – und von neuen Freundschaften, die dabei entstanden sind. Als Zeichen der Verbundenheit schenkte sein Büro der Gemeinde zwei grosse Eichen – Sinnbilder für Kraft, Beständigkeit und Leben.
Mehr als ein Bauwerk
Die offizielle Einweihung kann als gelungen bezeichnet werden. Die Sonne strahlt mit den glücklichen Gesichtern der Macher um die Wette. Kinder rennen über den Platz, holen sich ein Ballontier, und die Klänge der «Harmonie» Berikon erfüllen die Luft – die Stimmung ist gelöst, beinahe feierlich. Die Besucherinnen und Besucher zeigten sich begeistert. «Es ist sehr schön geworden», war oft zu hören. Auch für Rudolfstettens Gemeindepräsident Reto Bissig bedeutet dieser Tag mehr als die Eröffnung eines Bauprojekts. Es ist ein Stück Heimatgeschichte. In seiner Rede sprach er über seine persönliche Verbundenheit zum Mutschellen, wo er aufgewachsen ist. «Der Mutschellen ist kein Reiseziel, kein Geheimtipp. Er ist einfach da – ein Ort, mit dem ich gute Erinnerungen verbinde.» Bissig wünscht sich, dass auch der neue Platz bald solche Erinnerungen weckt. «Ich hoffe, dass auch der Mutschellenplatz ein Ort wird, an den man sich gerne erinnert, weil er so schöne Geschichten erzählt.»



