Ort der Begegnung
19.08.2025 Region Oberfreiamt, Waltenschwil, Kultur, SportTag der offenen Tür mit Kultur und Sport im sanierten und erweiterten Gemeindehaus Waltenschwil
Es erfüllt nun wieder die Anforderungen an eine ebenso moderne wie bürgernahe Verwaltung, das Gemeindehaus Waltenschwil. Die Wiedereröffnung wurde mit ...
Tag der offenen Tür mit Kultur und Sport im sanierten und erweiterten Gemeindehaus Waltenschwil
Es erfüllt nun wieder die Anforderungen an eine ebenso moderne wie bürgernahe Verwaltung, das Gemeindehaus Waltenschwil. Die Wiedereröffnung wurde mit kulturellen Häppchen gefeiert – und in der Festwirtschaft der Seilzieher.
Thomas Stöckli
«Weit mehr als ein Verwaltungsgebäude» sei es, das frisch renovierte und erweiterte Gemeindehaus Waltenschwil, so Gemeindeammann Simon Zubler: «Es ist ein Ort der Begegnung, des Austauschs, ein Symbol für Nähe und Dialog zwischen Bevölkerung und Behörde.» Entsprechend bedeutend sei es, diesem Ort nun neues Leben einhauchen zu dürfen. Die markanteste Änderung ist sicher der neue Hauptzugang von der Schulhausstrasse her. Wo früher die Feuerwehr und schon viel länger her die Militärküche waren, ist zusätzlicher Büro- und Besprechungsraum entstanden. Zusätzlicher Raum, der auch Termine beim Friedensrichter möglich macht. «Wir hoffen natürlich, dass dies möglichst wenig genutzt wird», spricht sich der Gemeindeammann für ein harmonisches Miteinander im Dorf aus. Weitere Schwerpunkte lagen auf der barrierefreien Erschliessung und der energetischen Optimierung. «Das senkt den Energiebedarf deutlich», so Zubler.
Bespielte Räume
Rund 150 Interessierte nutzen die Gelegenheit, die neuen Räumlichkeiten zu besichtigen. «Die Rückmeldungen sind durchweg positiv», darf Gemeindeschreiber Frank Koch strahlend festhalten. Dem kann auch Pascal Vontobel, der im Gemeinderat den Lead hatte bezüglich Sanierung und Erweiterung, nur zustimmen. Gelobt werden die hellen Räume, die neuen Schalterbereiche, die Diskretion ermöglichen, die blauen Fensterläden und die kulturellen Elemente, die mit der musikalischen Eröffnung durch die Brassgang lanciert wurden.
Die Kulturkommission hat den Auftrag gefasst, den Tag der offenen Tür zu gestalten. Sie entschied sich für ein Konzept mit bespielten Räumen. Wobei jeder einen anderen Bezug zur angestrebten Kultur herstellt. Für die Kultur des Zuhörens steht Märchenerzählerin Daniela Mettler, für die Kultur des guten Tons das Trio Trello um Guido Arnet und fürs Debattieren und Lösungen finden lesen Schülerinnen und Schüler der 6. Klasse von Pius Strickler eigene Texte vor.
Fantasie, Musik und Karma
In diesen Texten spielt natürlich auch das Gemeindehaus eine Rolle. Mal als warmer Rückzugsort, dann als Sehenswürdigkeit für Weltraum-Touristen und schliesslich als Tatort einer Entführung. Die Jugendlichen haben am hinteren Ende des grossen Tischs im Gemeinderatszimmer Platz genommen. Sie verstehen es, jede und jeden mit Fantasie und Spannung in ihren Bann zu ziehen, auch wenn sie gerade mal eine Woche Vorlauf hatten.
Auf der anderen Seite im Obergeschoss hat sich das Trio Trello – Klarinette, Violine und Akkordeon – im Kommissionszimmer eingerichtet. Es setzt auf ein interaktives Erlebnis. Die Zuhörer dürfen am «Glücksrad» drehen und so mitbestimmen, welches Stück aus ihrem breiten Weltmusik-Repertoire die Musiker anstimmen. Mit viel Drive interpretieren sie gerade die «Frau von ungefähr». In der «Publikumslotterie» schwamm ein anderes Stück obenauf: «Der ‹Renvyle Waltz› wurde dreimal getroffen», verrät Guido Arnet. «Etwas fürs Gemüt», charakterisiert er den Walzer. Ein gutes Omen für die Gemeinde?
Im neuen Sitzungszimmer neben dem Archiv im Erdgeschoss erzählt derweil Daniela Mettler das Märchen vom «Garten der 1000 Vögel». Eine Geschichte von selbstlosen Freunden, von Mitgefühl und der aufbauenden Botschaft, dass belohnt wird, wer Gutes tut. «Das Märchen stammt aus Kasachstan», verrät die Waltenschwilerin, und sei eines ihrer Lieblingsmärchen.
Synergien nutzen
«Es ist toll, dass das Gemeindehaus, sonst ja eher ein Ort der trockenen Materie, mit Kultur gefüllt wird», findet Gabriela Arnet von der Kulturkommission. Und nebst der Kultur durfte auch der Sport den Anlass mitprägen. Anstelle einer eigenen Festwirtschaft nutzt die Gemeinde jene der lokalen Seilzieher mit, die an diesem Wochenende auch ihr Turnier durchführen und für die Gemeinde etwas früher mit dem Bewirten loslegen.