STV Niederwil im «Gameshow»-Fieber

Mit seiner diesjährigen Turnshow bewies der STV Niederwil eindrücklich Kreativität, Witz und sportliches Können. Unter dem Motto «Gameshow – ohne Moos nix los» entführte der Verein das Publikum an drei restlos gut besuchten Vorstellungen in eine bunte Fernsehspielwelt.

Stefan Hotz

Die Ausgangslage war klar: Der STV Niederwil kämpft mit finanziellen Schwierigkeiten. Die Vereinskasse ist leer, aufgezehrt durch Ausgaben für neue Trikots, Geräte und Feste. Die Lösung? Der Verein nimmt an einer Gameshow teil, um die Kasse wieder zu füllen.

Diese Geschichte zog sich wie ein roter Faden durch den gesamten Abend. Verantwortlich für die Umsetzung war ein neues Organisationskomitee unter der Leitung von OK-Präsidentin Ashani Atapattu, die gemeinsam mit ihrem 18-köpfigen Team erstmals die Gesamtverantwortung für die Turnshow trug – und dabei einen überzeugenden Einstand feierte.

Actionreicher Start und vielseitiges Programm

Den energiegeladenen Auftakt machte die Aktivriege mit einer actionreichen Recknummer unter dem Titel «The Floor is Lava». Mit viel Tempo und Dynamik war der Startschuss für einen mitreissenden Abend gefallen. Anschliessend präsentierte die Geräteturntruppe mit dem Klassiker «Am laufenden Band» eine gelungene Gerätekombination am Reck und am Boden.

In der dritten Nummer sorgte die Gymdance-Truppe mit mehreren synchronen Choreografien für beste Stimmung, das Thema hiess passenderweise «Escape-Room». Besonders beim Lady-Gaga-Hit «Abracadabra» ging das Publikum begeistert mit. Danach wurde es herzig: Die Kitu zeigte eine lustige Nummer, angelehnt an das Dschungel-Duell, und eroberte die Herzen der Zuschauer im Sturm.

Es folgte die Mädchenriege Mini, die mit «Tic-Tac-Toe» zu Hits wie «Shake It Up» und «Coco Jambo» eine schwungvolle Choreografie präsentierte. Den Abschluss vor der Pause bildete die Gymnastiktruppe, die ganz in Schwarz-Weiss gekleidet und mit ihren typischen «Geldkoffern» die bekannte Kilchsperger-Show «Deal or No Deal» auf die Bühne brachte – eine echte Augenweide. Bevor es in die wohlverdiente Pause ging, versammelten sich alle Mitwirkenden nochmals auf der Bühne und liessen sich feiern. Passend zum Gameshow-Thema wurden in der Pause sogar TV-Werbeblöcke mit Clips von Schokobons und Raffaello eingeblendet.

Spektakel nach der Pause

Nach der Pause ging es nahtlos weiter mit «Der heisse Draht», präsentiert von der Aktivriege. Eine gekonnte Choreografie, kombiniert mit waghalsigen Übungen am Barren, sorgte für Spannung. Danach zeigte die Mädchenriege Maxi mit «Montagsmaler» eine starke Nummer am Stufenbarren. Halsbrecherisch wurde es anschliessend bei den Geräteturnern mit «Einarmiger Bandit». Dafür wurde ins «Aussenstudio» geschaltet: Die zweite Turnhalle öffnete sich, und die Turner wagten sich mit viel Geschwindigkeit und perfektem Timing an die Schaukelringe – das Publikum zeigte sich sichtlich fasziniert.

Mit «4 gewinnt» sorgten die Turnerinnen und Turner von Frauenfitness und Männerriege für einen humorvollen Programmpunkt. In gelben und roten Latzhosen zeigten sie eine witzige Choreografie, die perfekt zum Motto passte. Es folgten Polysport und Jugi mit der Nummer «Mario Kart», einer spielerischen Mischung aus Bodenturnen und Tanzeinlagen. Die Gymnastikgruppe überzeugte anschliessend mit einer präzisen Choreografie, stilvoll in Schwarz und Weiss gekleidet, ganz gemäss dem Motto «Schach». Den spektakulären Schlusspunkt setzte erneut die Aktivriege mit «Looping Louie» an den Schaukelringen. Mit viel Tempo, Kraft und Können boten sie eine eindrückliche Finalnummer.

Insgesamt standen über 200 Turnerinnen und Turner auf der Bühne, wie die OK-Präsidentin Atapattu betonte. Für sie stand der Teamgedanke im Zentrum: «Unser grösstes Ziel und Highlight war es, Spass an der Sache zu haben und es als Team zusammen zu schaffen. Und das haben wir nach der ersten Hauptprobe geschafft!» Entsprechend stolz zeigte sie sich auch auf ihr Organisationskomitee: «Wir haben einen tollen Zusammenhalt und jeder kennt seinen Job.» Mit der Turnshow 2025 hat der TV Niederwil eindrücklich bewiesen, dass fehlendes «Moos» kein Hindernis ist. Mit Ideenreichtum, Humor, sportlicher Qualität und gelebtem Vereinsgeist begeisterte der Verein sein Publikum an allen drei Abenden. Der lang anhaltende Applaus war der verdiente Lohn – und der beste Beweis dafür, dass gilt: Ohne Moos nix los, aber mit Teamgeist ist alles möglich.