Oberstes Ziel: Mehr Sicherheit
07.03.2025 Berikon, MutschellenVerkehr der Zukunft
Berikon stellt sein Planwerk KGV vor
Weniger Schleichverkehr, mehr Sicherheit sowie neue Velound Fusswege sind gemäss Kommunalem Gesamtplan Verkehr von Berikon vorgesehen.
Der Beriker Gemeinderat hat ein ...
Verkehr der Zukunft
Berikon stellt sein Planwerk KGV vor
Weniger Schleichverkehr, mehr Sicherheit sowie neue Velound Fusswege sind gemäss Kommunalem Gesamtplan Verkehr von Berikon vorgesehen.
Der Beriker Gemeinderat hat ein Mobilitätskonzept für die ganze Gemeinde erarbeitet. Im Kommunalen Gesamtplan Verkehr (KGV) sind die verkehrlichen Grundlagen für die Siedlungsentwicklung der Gemeinde definiert sowie die Zielsetzungen und Massnahmen, um den verkehrlichen Herausforderungen zu begegnen. Am kommenden Montag wird er der Bevölkerung vorgestellt. --sab
Start Mitwirkungsverfahren zum Kommunalen Gesamtplan Verkehr (KGV)
Wie den verkehrlichen Herausforderungen in Zukunft begegnen? Diese Frage stellte sich auch der Beriker Gemeinderat. Im Kommunalen Gesamtplan Verkehr sind nun die verkehrlichen Grundlagen für die Siedlungsentwicklung der Gemeinde definiert sowie die Zielsetzungen und Massnahmen. Am Montag, 10. März, wird der Entwurf der Bevölkerung vorgestellt.
Sabrina Salm
Es ist ein Thema, das wohl allen Berikerinnen und Berikern bekannt ist und sie beschäftigt: der Verkehr. Und ja, es rollt viel Verkehr durch die Gemeinde. Mit der Verkehrssituation im Dorf sind viele nicht zufrieden. Nicht zuletzt hat sich das durch eine Petition «Sicherer Schulweg für Beriker Kinder» gezeigt. Die Petition fordert vom Gemeinderat Berikon, dass er konkrete Massnahmen zur Förderung der Sicherheit der Schülerinnen und Schüler entlang des Boulevards an der Bahnhofstrasse und der Oberwilerstrasse, der K411, ergreift. Die Ideen der Petitions-Initianten: flächendeckende Einführung von Tempo 30, ein Halteverbot vor den Schulhäusern oder auch ein Durchfahrtsverbot für Lastwagen.
Schon bei der Übergabe der Petition im Februar 2023 machte Vizeammann Petra Oggenfuss Feldgrill klar, dass sich der Gemeinderat intensiv mit dem Thema Verkehr im Dorf beschäftigt. Die Petition liegt schon seit geraumer Zeit beim Kanton, eine Antwort hat die Gemeinde noch nicht erhalten. «Wir haben entsprechende Eingaben gemacht und die Forderungen der Petition zum Teil in unseren Entwurf des Kommunalen Gesamtplans Verkehr aufgenommen», sagt Oggenfuss. So etwa eine temporäre Tempo-30-Zone zwischen den beiden Schulhäusern. Ein Lastwagendurchfahrtsverbot sei wohl eher nicht machbar.
Wichtiges Planungsinstrument
Die Verkehrsplanung und die Siedlungsentwicklung sind untrennbar miteinander verbunden und müssen von den Gemeinden aufeinander abgestimmt angegangen werden. «Denn wenn Berikon wächst, muss zwingend der Verkehr berücksichtigt werden», weiss Daniel Roos, Leiter Abteilung Planung und Bau der Gemeinde. Für diese Aufgabe steht das Instrument des Kommunalen Gesamtplans Verkehr (KGV) zur Verfügung. Der KGV besteht aus einem Bericht, der Teilpläne zu den Themen motorisierter Individualverkehr, Veloverkehr, Fussverkehr und öffentlicher Verkehr enthält. Beim Erarbeiten des KGV wurden in einem ersten Schritt die Schwachstellen der einzelnen Verkehrsbereiche analysiert und in einem zweiten Schritt Ziele festgelegt, die auch Massnahmen beinhalten. «Diese einzelnen Massnahmen sind aber noch nicht konkret. Sie definieren lediglich die verkehrsplanerischen Ziele der Gemeinde für die kommenden 15 bis 20 Jahre», erklärt Roos weiter.
Attraktivität für Velofahrer und Fussgänger steigern
In dem 89-seitigen Bericht sind 16 sogenannte Konfliktstellen festgehalten. Einige davon wie erwartet entlang des Boulevards. Aber auch in den Quartieren gäbe es Optimierungspotenzial. «Insbesondere wenn es darum geht, Schleichverkehr zu verhindern», so Oggenfuss Feldgrill. Eine der obersten Prioritäten habe die Sicherheit. «Die Sicherheit in den Quartierstrassen und beim Boulevard sowieso.»
Besondere Beachtung wurde dem Fussgänger- und Radverkehr geschenkt. «Hier sind es unter anderem Lücken in den bestehenden Wegnetzen, die geschlossen werden sollen», sagt Berikons Gemeindeammann Rosmarie Groux. So müsse beispielsweise der Radweg ohne Unterbruch bis zum Mattenkreisel realisiert werden. Und auch beim Mutschellenknoten soll die Überquerung für Radfahrer einfacher gemacht werden. Den Fussgängern möchten sie das Leben leichter machen, indem ihnen kurze Wege geboten und die Fussgängerübergänge sicherer gemacht werden. Man könne sich beispielsweise vorstellen, beim Überqueren des Fussgängerstreifens vom Doppelpunkt zum Coop ein Ampelsystem für Fussgänger einzuführen. Auch der öffentliche Verkehr soll noch attraktiver werden, damit das Umsteigen auf den Bus oder die Bahn leichter fällt.
Jeder kann noch mitreden
Der Gemeinderat hat den Bericht erstellt, diesen dem Kanton zugeschickt und dann wieder überarbeitet. Petra Oggenfuss Feldgrill: «Nun ist es Zeit, die Bevölkerung mit ins Boot zu holen.» Ab Montag, 10. März, bis 8. April läuft die öffentliche Mitwirkung. Dabei können sich alle Interessierten zum Inhalt im KGV äussern und einbringen. Als Pilotprojekt wird neu das Mitwirkungsverfahren elektronisch durchgeführt. «Selbstverständlich geht der klassische Weg mittels Brief auch noch», versichert Daniel Roos. Die Unterlagen zum KGV sind auf der Homepage der Gemeinde zu finden. Ebenfalls am 10. März findet um 19 Uhr ein Informationsanlass im Bürgisserhus statt.
Teilnahme an der E-Mitwirkung unter: www.mitwirken-berikon.ch