Nicht nur ein Hobby, sondern Passion
21.10.2025 Region Bremgarten, ZufikonAm Samstag fand die Hauptübung der Feuerwehr statt
Ein Spektakel mit viel Publikum bot die Zufiker Feuerwehr am Samstag. Dabei wurde ein Brand im Gebäude von Elektro Budmiger simuliert.
Am Samstagnachmittag steigt aus dem Gebäude der ...
Am Samstag fand die Hauptübung der Feuerwehr statt
Ein Spektakel mit viel Publikum bot die Zufiker Feuerwehr am Samstag. Dabei wurde ein Brand im Gebäude von Elektro Budmiger simuliert.
Am Samstagnachmittag steigt aus dem Gebäude der Elektro Budmiger Rauch auf – glücklicherweise nur für eine Übung. Wie im Ernstfall treffen die Rettungskräfte gestaffelt am Einsatzort ein. Der Einsatzleiter verschafft sich zuerst einen Überblick und plant die weiteren Schritte. Immer mehr Feuerwehrleute treffen ein und scheinen sofort zu wissen, was zu tun ist. Schon dringt der Atemschutz in das vernebelte Gebäude ein, um die erste Person aus der Gefahrenzone zu bringen. Das kann gefährlich sein. «Die Sanitäter vor Ort haben meist mehr mit den Feuerwehrleuten zu tun als mit den Brandopfern», scherzt der Offizier Roger Schumacher, der die Übung kommentiert.
Ein ruhiges Jahr
Während des Informationsteils erfährt das zahlreiche Publikum, dass die Feuerwehr Zufikon derzeit 87 Mitglieder zählt – darunter 16 Frauen. Kommandant Marcel Hottinger erklärt, dass bei einem normalen Einsatz etwa die Hälfte der Mannschaft aufgeboten werden kann. «Bei einem Grossbrand an Silvester waren sogar 80 Prozent des Teams im Einsatz», betont Hottinger stolz. Auch die enge Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren Zufikon, Oberwil-Lieli und Arni-Islisberg ist ein Grund zur Freude: «In dieser Form sind wir im Kanton Vorreiter», heisst es im Jahresbericht. Insgesamt rückte die Feuerwehr im vergangenen Jahr zu 26 Einsätzen aus. «Ein ruhiges Jahr», so Hottinger.
Neben dem Einsatz zählt auch die Gemeinschaft. «Hier geht man wortwörtlich miteinander durchs Feuer», sagen Hottinger und Schumacher im Gespräch. Diese Kameradschaft beeindruckt und zieht auch junge Interessierte an – etwa Andri und Jan, 14 und 15 Jahre alt. Wenn sie 18 werden, möchten sie der Feuerwehr beitreten. Sie finden, es wirke «cool», und sie hätten die Motivation, im Dorf etwas zu bewirken. «Die Feuerwehr ist nicht nur ein Hobby, sondern eine Passion», fasst Hottinger zusammen.
Damit der Zusammenhalt auch nach der aktiven Zeit bleibt, gründete der ehemalige Kommandant Albert Karli den Verein der «Feuerwehrfreunde». Ehemalige Mitglieder treffen sich zwei- bis dreimal im Jahr und unterstützen die Feuerwehr bei Veranstaltungen – so bleibt die Verbindung bestehen.
Frauenmangel im Atemschutz
Doch es gibt auch Herausforderungen: Besonders im Atemschutz fehlen immer mehr Freiwillige. Dank der interkommunalen Zusammenarbeit kann das teilweise aufgefangen werden, dennoch sei der Rückgang bedauerlich. «Vor allem Frauen schrecken vor dem Atemschutz zurück», erzählt eine Feuerwehrfrau aus Oberwil-Lieli, die anonym bleiben möchte. «Viele denken, man müsse besonders schwer heben können – das stimmt aber nicht. Die Ausrüstung wird immer leichter, und man arbeitet stets im Team.»
Alle drei Jahre führen die drei Feuerwehren eine gemeinsame Spezialübung mit einem Brandcontainer durch. «Es ist essenziell, diese Hitze einmal erlebt zu haben, damit man im Ernstfall ruhig bleibt», erklären Manuel Hollerer und Christoph Oetiker aus Oberwil-Lieli.
Zum Abschluss der Hauptübung werden Beförderungen und Ehrungen bekannt gegeben: Corina Schwarz wird zur Fourierin ernannt, Pascal Käppeli und Christoph Fankhauser zu Gruppenführern befördert. Silvan Keller und Joel Juchli steigen zu Offizieren auf. Verabschiedet werden Dominique Neuenschwander und Nicolas Puster nach jeweils vier sowie Peter Kehrli nach acht Dienstjahren. Besonders geehrt werden Andreas van der Walt nach 16 und Janis Willuweit nach 15 Dienstjahren. «Mir werden die sinnstiftende Tätigkeit und die Kollegialität fehlen», sagte Willuweit, der künftig bei den Feuerwehrfreunden aktiv bleibt.
Mit den eindrucksvollen Ehrungen ging auch die diesjährige Feuerwehrhauptübung in Zufikon zu Ende. --gum

