Neuer Dorfmittelpunkt
06.06.2023 Jonen, KelleramtNeuer Ort der Begegnung
Fortan gibt es nun im Dorf einen Platz, an dem sich die Bevölkerung treffen kann: In Jonen konnte der neue Brunnen eingeweiht werden. Zahlreich erschien die Bevölkerung zum grossen Fest. Für sie ist der Platz gedacht, der ...
Neuer Ort der Begegnung
Fortan gibt es nun im Dorf einen Platz, an dem sich die Bevölkerung treffen kann: In Jonen konnte der neue Brunnen eingeweiht werden. Zahlreich erschien die Bevölkerung zum grossen Fest. Für sie ist der Platz gedacht, der künftig nicht nur «Treffpunkt, sondern auch Ort der Begegnung aller Generationen» sein soll, erklärt Gemeindeammann Philipp Ackermann feierlich. --red
Die Gemeinde feiert ihren ersten Dorf brunnen mit einem Fest
Am Wochenende wurde der neue Brunnen auf dem neu gestalteten Dorfplatz in Jonen eingeweiht. Grosse und kleine Joner folgten der Einladung der Gemeinde und genossen bei herrlichem Wetter nicht nur den Festakt, sondern auch das Wiedersehen untereinander.
Die Gemeindefahnen sind festlich gehisst und Schilder mit dem Brunnenmotiv weisen den Weg. Nur der Brunnen, um den es geht, ist noch unter einem weissen Tuch und mit roter Schleife eingehüllt. Neugierige Kinder schleichen um ihn herum, schauen, ob sie nicht schon etwas entdecken können. Schnell füllt sich der neue Dorfplatz, denn jeder möchte ganz nah dabei sein, wenn der Brunnen sich zum ersten Mal zeigt.
Festlich läuten die Kirchenglocken, der Musikverein Jonen spielt und Gemeindeammann Philipp Ackermann positioniert sich am Rednerpult. Er steigt kurz in die allgemeine Geschichte vom Dorfbrunnen ein. «Was früher für die Männer das Wirtshaus war, war der Brunnen für die Frauen, der Platz, wo sie Kluges und manchmal auch weniger Kluges erfuhren.» Der Brunnen stand zentral im Dorf und war nicht nur lebenswichtige Wasserversorgung und diente zum Wäschewaschen, sondern von grosser Bedeutung für den Austausch von Informationen.
Gelegenheit ergriffen
Heute steht jederzeit Wasser zur Verfügung und der Jonenbach und seine Quelle sind auch noch heute für Jonen wichtig. Aber der Bach war nicht nur wasserspendend und idyllisch, er bereitete durch Hochwasser und Überschwemmungen – zuletzt 1994 und 2007 – dem Dorf Sorgen. Mit den darauffolgenden Massnahmen zum Hochwasserschutz ist Jonen für die Zukunft geschützt. Mit Wasser war und ist Jonen also gut versorgt, wozu benötigt es einen Dorfbrunnen? «Der Privatgrundbesitzer des Dorfplatzes kam mit dem Vorschlag auf die Gemeinde zu, diesen Platz für die Bevölkerung attraktiv und vor allem öffentlich zugänglich zu machen», erzählt Gemeindeammann Ackermann. Also warum sollte man nicht die nahe liegende, über 100-jährige Quelle für einen Dorfbrunnen nutzen und eine Verbindung zum traditionellen Haus «zum Kreuz» und zu den modernen Liegenschaften schaffen? Es wurden Pläne geschmiedet, ein Bau-Wettbewerb ausgeschrieben und Rafael Häfliger, ein Bildhauer und Plastiker aus Wohlen, hat den Zuschlag erhalten.
Die Bevölkerung ist begeistert
Gemeinsam mit der Gemeinde zählt der Gemeindeammann die öffentliche Enthüllung ab. Der Bildhauer Häfliger und OK-Präsidentin sowie Gemeinderätin Julia Huber helfen ihm, das rote Band durchzuschneiden und das weisse Tuch abzuziehen. Die Spannung steigt. Und dann steht der Brunnen da: schlicht, elegant und ragt ein Stück weit mit Stolz empor. Der Brunnen wurde aus einem sechs Tonnen schweren, graugemusterten Tessiner Lodrino-Gneis geschaffen. «Wir mussten ein paar Steinbruchbesitzer anrufen, bis wir den passenden Stein gefunden haben», erklärt Häfliger. «Der Stein sollte dazu aus einem Stück, robust und widerstandsfähig sein.» Nach der Enthüllung ist bereits Wasser im Becken sowie rote und weisse Gerberaköpfe schaukeln festlich und fröhlich anmutend im Wasser. Die Bewertung der Gemeinde lässt nicht lange auf sich warten. «Mega schön», sagt eine junge Jonerin. Die Kinder inspizieren, ob es sich darin baden lässt, und flugs schnappt sich ein Mädchen einen Becher, probiert das Quellwasser und meint verschmitzt: «Es schmeckt fein.» Die Joner und Jonerinnen rücken näher an den neuen Dorfplatz-Mittelpunkt heran, und man sieht viele zufriedene Gesichter. «Er gefällt mir», «stylish» oder «sehr elegant» kann man aus der Menge heraushören.
Einweihung geglückt
Die Einweihung ist geglückt, nicht nur Gemeindeammann Ackermann, sondern der ganze Gemeinderat, die Fachkommission Jonen, Bildhauer Rafael Häfliger und der Privatgrundbesitzer, die Koch AG aus Büttikon, freuen sich mit der Gemeinde über den neuen Brunnen. Nun wird gefeiert. Der Musikverein, die Jugendmusik Jonen und Oberlunkhofen, sowie das Trio «Echo vom Horben» und die Band «Wolkenbruch» sorgen für die musikalische Umrahmung. Das OK-Team um Julia Huber hat neben einer Festwirtschaft auch viele Spiele für die Kinder bereitgestellt. Zur Dekoration im Festzelt hängen alle Bilder der Kinder, die im Vorfeld den Brunnen aus ihrer Fantasie gemalt haben – auf sie wartet noch eine Siegerehrung.
Heute kann der Brunnen in Jonen also wieder ein Mittelpunkt des Dorfes sein. Am Ende der Festrede lädt Gemeindeammann Ackermann mit den Worten dazu ein: «Unser Dorfplatz soll ein Treffpunkt auch zum Informationsaustausch sein, aber vor allem ein Ort der Begegnung für Ruhe und Freude aller Generationen.» --mub