Möglichst alle Leute abholen
28.03.2024 Kelleramt, ArniGemeinde führt die Einwohner-App «Digitaler Dorfplatz» ein
Seit Anfang Januar testet die Gemeinde die Kommunikations-App «Digitaler Dorfplatz» von Crossiety. Hinter dieser Idee steckt Gemeinderat André Huber. «Es ist wichtig, die ...
Gemeinde führt die Einwohner-App «Digitaler Dorfplatz» ein
Seit Anfang Januar testet die Gemeinde die Kommunikations-App «Digitaler Dorfplatz» von Crossiety. Hinter dieser Idee steckt Gemeinderat André Huber. «Es ist wichtig, die Kommunikation der Zeit anzupassen», erklärt er. Ab Montag, 1. April, können sich die Einwohnerinnen und Einwohner dafür anmelden.
Celeste Blanc
Ein effizienterer Austausch zwischen der Gemeinde und der Bevölkerung, eine Kommunikationsplattform für Vereine und ihre Mitglieder sowie ein «Dorfplatz» für die Bewohnerinnen und Bewohner – das alles bietet der neue Kanal, den die Gemeinde Arni aktuell noch testet. Seit Anfang Jahr sind Gemeinderat und die Gemeindeverwaltung daran, die verschiedenen Funktionen der Einwohner-App zu erproben. «Wir sind sehr zufrieden, sie erfüllt viele Anforderungen», erklärt Gemeinderat André Huber, der die treibende Kraft hinter der Einführung der Einwohner-App ist. Huber ist überzeugt, dass man im Zeitalter der Digitalisierung die Kommunikation anpassen muss. «Die alten Kanäle, Informationen seitens der Gemeinde an die Bevölkerung zu bringen, haben sich bewährt. Nun wollen wir einen Versuch wagen, auch jene abzuholen, die ‹online› statt ‹offline› unterwegs sind.» Ab Montag kann der «Digitale Dorfplatz» von der Bevölkerung kostenlos genutzt werden.
Plattform für viele unterschiedliche Gruppen
Neu ist die Idee einer Gemeinde-App wahrlich nicht. Bereits viele Gemeinden in der Schweiz und auch vereinzelt in der hiesigen Region setzen auf Apps als digitale Kommunikationsmittel. Dass ein Bedürfnis in vielen Gemeinden und Städten da ist und rasant steigt, zeigt auch das vielfältige Angebot ebensolcher Apps, das mittlerweile auf dem Markt besteht.
Was André Huber und die Projektgruppe am Produkt von Crossiety überzeugt hat, sind nebst dem Preis-Leistungs-Verhältnis die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten. So dient sie einerseits als Informationsmedium der Gemeinde an die Bevölkerung. Mittels Push-Benachrichtigungen kann die Gemeindeverwaltung alle angemeldeten Einwohnerinnen und Einwohner direkt erreichen, um lokale Informationen wie Warnungen, Strassensperrungen und Abstimmungsergebnisse zu vermitteln. Eine Vernetzung ist auch unter den Einwohnerinnen und Einwohnern möglich.
Weiter ermöglicht es die Funktion eines Marktplatzes, Angebote und Gegenstände innerhalb der Gemeinde auszuschreiben. Zudem dient die App den Vereinen, dem Gewerbe oder auch Interessengemeinschaften, um innerhalb der Organisation zu kommunizieren oder um sich nach aussen zu präsentieren. «Auch ist es möglich, dass man sich als Quartier oder Nachbarschaft zu einer Gruppe zusammenschliesst, um Informationen zu teilen», erklärt Huber. Denn die Vernetzung innerhalb der Gemeinschaft sei sehr wichtig. Auch hier leistet Crossiety Abhilfe – über sie lassen sich Nachbarschaftshilfen oder freiwillige Fahrdienste organisieren. «Bereits in der Testphase konnte jemand von der App profitieren», erzählt Gemeinderat Huber. «Jemand hat seinen Schlüssel verloren und über den Austausch auf der App wurde er innerhalb weniger Tage wiedergefunden.»
Deplatzierte Kommentare werden gelöscht
Whatsapp, Riccardo und Facebook – André Huber erachtet ebendiese Vereinbarung von verschiedenen Funktionen in Crossiety als sinnvoll. Ein grosser Unterschied zu den Sozialen Medien ist aber, dass man in der Einwohner-App nicht anonym kommunizieren kann. Wer sich anmeldet, muss dies mit Vor- und Nachnamen tun. Auch herrscht auf der Plattform ein anständiger Umgangston – Kommentare, die diffamierend oder unangemessen sind, werden vom Anbieter gelöscht und der Gemeinderat wird informiert. «So wie auf einem richtigen Dorfplatz gibt es auch auf dem digitalen keine Anonymität.»
Aus einem Anliegen der Bevölkerung entstanden
Seit geraumer Zeit setzt der Gemeinderat Arni den Fokus auf die bessere Kommunikation nach aussen. Bereits seit einem Jahr veröffentlicht der Gemeinderat mittels der Gemeindenachrichten Entscheidungen und Überlegungen, die an Sitzungen jeweils getroffen und diskutiert wurden. Auslöser dafür waren verschiedene Rückmeldungen aus der Bevölkerung – unter anderem auch an den Einwohnergemeindeversammlungen –, welche die Kommunikation der Gemeinde kritisiert haben. «Es wurde bemängelt, dass man nicht wisse, was genau im Dorf läuft. Und das darf natürlich auf keinen Fall sein», so Huber.
Zudem hat der Gemeinderat mit weiteren Events nachgezogen, zuletzt über die Aufgaben in der Gemeinde, die online durchgeführt wurde. Die Bemühungen wurden mittlerweile auch registriert. So gab es schon gewisse Rückmeldungen von Einwohnerinnen und Einwohnern.
Ob die Gemeinde künftig nur noch «digital» auftreten wird, das steht aktuell noch in den Sternen. «Unser Ziel ist es, möglichst viele Einwohnerinnen und Einwohner zu erreichen. Und dazu gehören heute nach wie vor auch noch die analogen Wege.»
Die App mit dem Namen «Crossiety» kann im App Store oder im Google Play Store heruntergeladen werden. Eine kostenlose Registrierung erfolgt einfach mit dem Wohnort.