Männer ertrinken viel öfter
04.07.2025 Region Bremgarten, Region Wohlen, Region Unterfreiamt, Region OberfreiamtStatistik: Fast alle tödlichen Ertrinkungsunfälle ereigneten sich 2024 in offenen Gewässern
Sommerzeit ist Badezeit. Erst recht bei solchen Temperaturen, die aktuell herrschen. Beim Schwimmen und Abkühlen ist jedoch stets Vorsicht geboten, wie aus ...
Statistik: Fast alle tödlichen Ertrinkungsunfälle ereigneten sich 2024 in offenen Gewässern
Sommerzeit ist Badezeit. Erst recht bei solchen Temperaturen, die aktuell herrschen. Beim Schwimmen und Abkühlen ist jedoch stets Vorsicht geboten, wie aus einer Medienmitteilung hervorgeht, die im letzten Jahr 52 tödliche Ertrinkungsunfälle meldet. Die meisten davon in offenen Gewässern.
Die Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) und die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) registrierten im Jahr 2024 total 52 tödliche Ertrinkungsunfälle. Damit fällt die Anzahl der tödlichen Ertrinkungsunfälle etwas tiefer aus als im Vorjahr, jedoch höher als der langjährige Durchschnitt von 50 Todesfällen. Wiederum war die Altersgruppe von 17 bis 32 Jahren am stärksten betroffen.
Weniger Todesfälle bei Kindern
Von den 52 Personen waren 8 weiblich und 44 männlich – das sind rund 85 Prozent. Die Anzahl Opfer liegt damit knapp über dem aktuellen Mittel der letzten 10 Jahre von 50 tödlichen Ertrinkungsopfern pro Jahr (Durchschnitt 2015 bis 2024).
Während noch im Vorjahr sieben Kinder bis 16 Jahre im Wasser den Tod fanden, wurden im Jahr 2024 zwei tödliche Ertrinkungsunfälle in dieser Altersgruppe registriert. Ein zweijähriger Knabe stürzte mit seinem Vater in die Giessbachfälle und konnte nur noch tot geborgen werden. Beim zweiten Fall handelt es sich um einen 15-jährigen Jungen, der in der Limmat verstorben ist.
Es muss hier jedoch angemerkt werden, dass verlässliche Zahlen von Wasserunfällen mit verletzten Kindern fehlen, geschweige denn solche von kritischen Situationen mit leichten oder keinen Verletzungsfolgen. Es ist von einer nennenswerten Dunkelziffer auszugehen – auch bei den Erwachsenen. Allgemein und vor allem bei Kindern können durch nicht tödliche Wasserunfälle schwere oder sogar bleibende gesundheitliche Schäden verursacht werden. Entsprechend arbeitet die SLRG im Rahmen ihrer Mission «Ertrinken verhindern!» täglich daran, auch die nicht tödlichen Ertrinkungsunfälle durch gezielte Prävention möglichst klein zu halten.
In Frei- und Hallenbädern gab es keine tödlichen Unfälle
Die meisten tödlichen Ertrinkungsunfälle ereigneten sich mit 50 Fällen in offenen Gewässern, davon 22 in Seen und 28 in Fliessgewässern. Darin eingeschlossen ist ein Tauchunfall, der sich in einer Höhle einer Flussquelle ereignete. In Frei- und Hallenbädern wurden letztes Jahr keine tödlichen Ertrinkungsunfälle registriert. Jedoch kamen in zwei Fällen Personen in der heimischen Umgebung im Wasser ums Leben. Dabei handelte es sich um einen 67-jährigen Mann, der während eines Unwetters im Untergeschoss eines Hotels von den Wassermassen überrascht wurde und ertrank. Weiter wurde ein 75-jähriger Mann von seinen Angehörigen auf dem Grund des hauseigenen Pools entdeckt. Nach der erfolgreichen Reanimation vor Ort verstarb er später im Spital.
Trend: Mehr ältere Menschen sterben durch Ertrinken
Ein langjähriger Trend bezüglich der Opferzahlen bei jungen Erwachsenen wird bestätigt. Total 12 Personen zwischen 17 und 32 Jahren verloren 2024 ihr Leben im Wasser, was rund 20 Prozent aller tödlichen Ertrinkungsunfälle ausmacht. Hierbei handelte es sich ausschliesslich um junge Männer. In der Altersgruppe zwischen 33 und 48 Jahren waren ebenfalls 90 Prozent (9 von 10 Fällen) der Verstorbenen Männer. Allgemein kann vermutet werden, dass Männer grundsätzlich mehr Risiken eingehen und sich häufiger überschätzen als Frauen.
Auch Menschen im Pensionsalter machen mit rund 20 Prozent aller tödlichen Ertrinkungsunfälle einen wesentlichen Anteil aus. Damit setzt sich der Trend fort, dass im Verhältnis immer mehr ältere Menschen durch Ertrinken sterben. Dies ist wohl darauf zurückzuführen, dass es einerseits immer mehr ältere Menschen gibt und andererseits immer mehr Pensionärinnen und Pensionäre Sport treiben.
Wer vor dem Ins-Wasser-Gehen sich und die Gefahren des Wassers richtig einschätzt sowie sich die Bade- und Flussregeln der SLRG zu Herzen nimmt, senkt das Risiko, zu ertrinken. Die Bade- und Flussregeln sind auf der Website der SLRG (www.slrg.ch) in 14 Sprachen zu finden. --pd