«Mit Würde und Weitsicht»
20.01.2023 WohlenLandammann-Feier: Jean-Pierre Gallati wurde von seiner Wohngemeinde gefeiert
bildete den perfekten Rahmen der Landammann-Feier. Die Küche der Integra vom Restaurant «Hans und Heidi» sorgte für ein feines Dinner. Auch Wohlens Politvertreter, ...
Landammann-Feier: Jean-Pierre Gallati wurde von seiner Wohngemeinde gefeiert
bildete den perfekten Rahmen der Landammann-Feier. Die Küche der Integra vom Restaurant «Hans und Heidi» sorgte für ein feines Dinner. Auch Wohlens Politvertreter, Gemeindeammann und SVP-Präsident, liessen Jean-Pierre Gallati hochleben.
Daniel Marti
Für Gemeindeammann Arsène Perroud war die Landammann-Feier ein «spezieller Anlass für die Gemeinde Wohlen». Mit dieser Feststellung lag er natürlich genau richtig. Denn Landammänner werden ja nicht oft gefeiert. Nur dann, wenn sie das hohe Amt zum ersten Mal antreten. Eine Landammann-Feier um Jean-Pierre Gallati ist logischerweise etwas Einmaliges.
Premiere im Einwohnerrat: 19 Mal zu Wort gemeldet
Und der gefeierte Regierungsrat habe auch einen «speziellen Bezug, eine besondere Geschichte in Wohlen», sagte Perroud. Eine lange Zeit haben sich die Wege der beiden bei der politischen Zusammenarbeit auch gekreuzt. Und es gab manche Auseinandersetzung, so Perroud weiter. Als Parlamentarier im Einwohnerrat und später im Grossen Rat.
Der Gemeindeammann kramte deshalb ein wenig in den Protokollen des Einwohnerrates. Erstmals trat Jean-Pierre Gallati am 8. Mai 2006 im Dorfparlament in Erscheinung. 19Mal meldete er sich zu Wort, stets zum gleichen Traktandum. Die Sitzung dauerte vier Stunden und zehn Minuten. Es ging um die Bau- und Nutzungsordnung der Gemeinde – und Gallati war in seinem Element und ein Experte. Im Oktober 2015 erfolgte dann ein letztes Votum des jetzigen Regierungsrates im Wohler Einwohnerrat.
Ob als Einwohnerrat oder als Grossrat, Jean-Pierre Gallati hat laut Arsène Perroud immer «kritisch und gradlinig politisiert». Und nicht alle Bürgerinnen und Bürger haben «es lässig gefunden, dass er auch mal gegenüber seiner Wohngemeinde eine kritische Haltung eingenommen hat».
Der Gemeindeammann schätzt es jedoch, dass Gallati immer «klare Entscheide getroffen hat. Er verfügt über die Fähigkeit, Lösungen zu finden, und über viel Fingerspitzengefühl. Und er pflegt einen fairen Umgang mit andersdenkenden Menschen. «Auch wenn wir nicht immer gleicher Meinung waren», so Perroud abschliessend, «darf die Bevölkerung zuversichtlich sein, dass der neue Landammann seine Aufgaben souverän erledigen wird. Mit Würde, Zuversicht und Weitsicht.»
Einst Barone, jetzt ein Landammann
Und Arsène Perroud, der SP-Politiker, schmiedete am Mittwochabend sogar eine Art Pakt mit der SVP-Ortspartei. Er sprach extra kürzer, damit Roland Büchi, Präsident der SVP Wohlen-Anglikon, noch ein paar Minuten (nicht eingeplante) Redezeit bekam. «Wir hatten hier in Wohlen schon Barone, aber noch keinen Landammann», so Büchi, «darum sind wir stolz auf den neuen Landammann.»
Obwohl Gallati jetzt eine Art Beamter sei, der ab und zu sogar abends arbeiten müsse, «gibt es nur viel ‹Gfreuts› rund um den Landammann. Und wir freuen uns, dass er zuerst als Nationalrat nach Bern ging und danach als Regierungsrat zurückgekommen ist», betonte Roland Büchi weiter.
Und Jean-Pierre Gallati wird immer der Politiker sein und bleiben, der seine erfolgreiche Laufbahn bei der SVP Wohlen-Anglikon gestartet hat. Und darauf dürfen die Wohler SVPler wahrlich stolz sein – und mit ihnen auch die Wohler Bevölkerung.