Mit nationaler Strahlkraft
06.06.2023 WohlenGelungenes Jubiläumsfest 10 Jahre Strohmuseum im Park – neuer Name «Schweizer Strohmuseum» gefeiert
Das Anwesen ist wohl der schönste Platz in Wohlen. Dieser Standort soll nun dank dem Strohmuseum auch nationale Bedeutung erlangen. Mit Dorffest ...
Gelungenes Jubiläumsfest 10 Jahre Strohmuseum im Park – neuer Name «Schweizer Strohmuseum» gefeiert
Das Anwesen ist wohl der schönste Platz in Wohlen. Dieser Standort soll nun dank dem Strohmuseum auch nationale Bedeutung erlangen. Mit Dorffest und neuer Namensgebung ist der Start diesem Ziel gerecht geworden.
Daniel Marti
«Das gibt ein Fest mit und für Wohlen.» Dies versprach Museumsleiterin Petra Giezendanner bei der Eröffnung des Jubiläumsfestes. Und sie sollte richtig liegen. Sie hatte nicht zu viel versprochen. Zehn Jahre Strohmuseum im Park wurden zum gelungenen Anlass. Mitten in Wohlen. Mitten in der Idylle des Isler-Parks. Mitten im Herzen von Wohlen.
Es wurde nicht nur ein Stück Historie von Wohlen gefeiert. Sondern es wurde eine ganze Epoche in Erinnerung gerufen. Mittendrin das Strohmuseum, «das in einer so schönen Villa seine Heimat gefunden hat», ergänzte Ruth Portmann, Präsidentin der Stiftung Freiämter Strohmuseum in Wohlen. Eingebettet in den prächtigen Park. «Gibt es etwas Schöneres, als ein gelungenes Werk miteinander zu teilen?», fragte Ruth Portmann noch.
Ein Zeichen setzen – gleich im doppelten Sinn
Die Antwort gaben die vielen Besucherinnen und Besucher mit ihrem Kommen. Sie machten das Jubiläumsfest – so wie vom OK gewünscht – zum Dorffest. Kulturelle Vielfalt rund ums Museum und ein grosses Stück Geschichte bildeten den idealen Rahmen. «Heute setzen wir ein Zeichen. Ein Zeichen für die Entwicklung des Museums und ein Zeichen für die Zukunft», sagte Portmann bei der Eröffnung.
Spätestens beim offiziellen Apéro am frühen Abend wurde das Areal zum Treffpunkt von ganz Wohlen umgewandelt. Der gesamte Gemeinderat gab sich die Ehre, wie auch die Führungsspitze des Einwohnerrates. Die Liste der Ehrengäste war ellenlang. Sie reichte von den drei Architektinnen, die den Umbau der Isler-Villa vor über zehn Jahren leiteten, bis zu Veronica Main. Die Britin wurde für ihre Kenntnisse rund um das alte Strohhandwerk in England zur Ritterin geschlagen und hat ihre eindrücklichen Spuren auch im Wohler Strohmuseum hinterlassen.
«Wir wollen unsere Freude einfach teilen», betonte Stiftungsratspräsidentin Portmann. Und diese Freude wurde einst vor allem dank der Ortsbürgergemeinde ermöglicht. Die Ortsbürger kauften nicht nur das Anwesen, sie ermöglichten den Umbau und unterstützen den Betrieb des Museums massgeblich. Eine ähnlich wichtige Stellung nimmt der Verein Freunde des Strohmuseums ein.
«Ein goldrichtiger Entscheid»
«Mit dem Umzug in dieses Anwesen», so Portmann weiter, «ist es gelungen, den Inhalt herauszuschälen und die Historie richtig darzustellen. Hier kann sich das Museum weiterentwickeln.»
Museumsleiterin Petra Giezendanner blickte gerne auf die Vergangenheit zurück. Bis ins Jahr 2009 wohnte die Familie Isler am jetzigen Strohmuseums-Standort. Danach wurde das Anwesen von der Ortsbürgergemeinde gekauft. «Das war ein goldrichtiger Entscheid», betonte Giezendanner. Am 3. Mai 2013 konnte die Eröffnung gefeiert werden. Nun das Zehn-Jahr-Jubiläum. In diesem Park und in diesem Haus seien einst wichtige Gespräche geführt worden, so Giezendanner weiter. Sie kenne die Inhalte der Gespräche nicht, «aber sie waren entscheidend für die ganze Strohindustrie».
Apropos Gespräche: Ab September wird im Strohmuseum eine Serie mit Gesprächen von Zeitzeugen zu bestaunen sein. Man darf gespannt sein.
Der richtige neue Name
Gemäss Gemeindeammann Arsène Perroud ist das gesamte Anwesen mit der prächtigen Villa ein «wichtiger Zeitzeuge». Auch der Gemeindeammann betonte, wie bedeutungsvoll die Strohindustrie einst war. «Zahlreiche Fabriken prägen das Dorf noch heute, nun als Wohnraum.» Zudem sei die Strohindustrie ein wichtiger Einnahmezweig gewesen. Aber er erinnerte auch an «prekäre Arbeitsbedingungen», die ebenfalls im Museum festgehalten sind. Letztlich nimmt die Strohindustrie einen «wichtigen Teil in der Geschichte von Wohlen ein». Und diese Geschichte soll vermittelt werden, so Perroud, «in Wohlen und in der gesamten Schweiz».
Mit dieser Feststellung leitete er zu einem weiteren Höhepunkt des Jubiläumsfestes über. Denn mit einer neuen Namensgebung wollen die Verantwortlichen dem Strohmuseum im Park eine noch grössere Strahlkraft verleihen. Schweizer Strohmuseum heisst ab sofort Wohlens Schmuckstück. Die Entwicklung des Museums hat schon längst nationalen Standard und nationale Strahlkraft erreicht. «Wir Freiämter dürfen auf die Vergangenheit stolz sein. Stroh wurde auch in anderen Landesteilen geflochten, aber das Zentrum war hier in Wohlen», erklärte Museumsleiterin Petra Giezendanner. Darum ist der Name Schweizer Strohmuseum schon richtig gewichtet. Das neue Logo wurde übrigens von Dennis Lück und seiner Frau Sandra kreiert. Der Werber des Jahres – man weiss es – fühlt sich in «seinem» Wohlen pudelwohl.
Kaum war das neue und bunte Logo präsentiert, war die Bühne frei fürs eigentliche Dorffest. Und dieses dauerte bis weit nach Mitternacht.