An drei Tagen zog das Chlaushüsli im Maiholz-Wald viele kleine und grosse Besucher an
In seiner Stube sitzen, von seinem Lebkuchen kosten, sein Eseli streicheln. So nah beim Samichlaus sein, in seinen Alltag eintauchen, seiner Geschichte lauschen – das ...
An drei Tagen zog das Chlaushüsli im Maiholz-Wald viele kleine und grosse Besucher an
In seiner Stube sitzen, von seinem Lebkuchen kosten, sein Eseli streicheln. So nah beim Samichlaus sein, in seinen Alltag eintauchen, seiner Geschichte lauschen – das Chlaushüsli ist ungebrochen beliebt. Das einzig Negative daraus: die teilweise langen Wartezeiten.
Annemarie Keusch
Ganz genau muss es sein. Nicht dass ein Kind den grösseren Lebkuchen erhält als das andere. Schliesslich wollen die Murianer Samichläuse nicht Streit auslösen. Also legt einer der Back-Chläuse immer wieder das Holzstück auf den Lebkuchen, schneidet entlang dessen. «Wenn ihr brav seid, erhält jedes Kind ein Lebkuchenstück», sagt derweil der Samichlaus, auf den sich im Chlaushüsli alle Blicke richten. Der Samichlaus, der die Bischofs-Mitra auf dem Kopf trägt, dessen roter Umhang mit Gold geschmückt ist, dessen Locken im Bart besonders schön sind und der auf dem grossen Sessel sitzt und die Geschichte erzählt. Der Mund bleibt den Kindern offen stehen. Der Samichlaus so nah, da schlägt ihr Herz gleich schneller.
Zumal sie sich für dieses Erlebnis durchaus gedulden mussten. Die Beliebtheit des Chlaushüsli bringt es mit sich, dass die Wartezeiten für ins Hüsli teilweise doch etwas lang werden. Dass beim Anstehen zwei Samichläuse für Unterhaltung sorgen und mit den Kindern plaudern, verkürzt die Wartezeit immerhin etwas. Und dann ist er da, der Moment. Wenn die Tür aufgeht, die Back-Chläuse die Kinder empfangen, wenn es im ganzen Raum nach frischem Lebkuchen riecht. Und erst recht, wenn der Samichlaus sein Buch öffnet und beginnt zu erzählen. Vom kranken Eseli handelt die Geschichte dieses Jahr. Dem Eseli, dessen Nase tropfte, das Fieber hatte und das alles genau an dem Tag, an dem der Samichlaus die Kinder besuchen sollte.
Den Schmutzli helfen – beim Sägen und beim Ruten binden
Aber die Kinder – die kleinen und die grossen – konnten am Chlaushüsli wie immer ganz viel mehr machen als nur zuhören. Auch ihre Mithilfe war gefragt. Schliesslich sollte das Eseli Bico nicht auf Streicheleinheiten verzichten müssen. Und auch Heu braucht es regelmässig. Zudem müssen vor den Chlausbesuchen noch ganz viele Ruten gebunden werden. Damit das Feuer nicht ausgeht, braucht es immer wieder Holz, das nachgelegt werden kann. Dass die Schmutzli all diese Arbeit nicht alleine verrichten mussten, auch dafür sorgten die vielen Kinder.
Die lange Lichterkette vom Parkplatz bei der reformierten Kirche zum Hüsli, die Lichter um die Bäume, die Weihnachtsmusik aus den Boxen. Das Chlaushüsli ist für die Kinder, aber auch die Mitglieder der St.-Nikolaus-Gruppe Kolping Muri der Start in eine spezielle Zeit. Am Sonntag, 3. Dezember, findet um 17 Uhr der Auszug in der Pfarrkirche statt. Am 4. und 5. Dezember werden die Schulen und Kindergärten besucht und vom 4. bis 7. Dezember die Familien in den verschiedenen Quartieren. Am 7. Dezember folgt um 18 Uhr der Besuch im Alterswohnheim St. Martin und am 8. Dezember ab 16 Uhr die Altersbesuche.