Mehrwert schaffen
05.09.2025 Region Bremgarten, Künten, WahlenFür fünf Gemeinderatssitze gibt es sechs Kandidaten
Vier bisherige Gemeinderäte und zwei neue Kandidaten treten bei den Gesamterneuerungswahlen am 28. September in Künten an. Auf eine weitere Amtsperiode verzichtet Seraina van Baar. Alle Kandidaten ...
Für fünf Gemeinderatssitze gibt es sechs Kandidaten
Vier bisherige Gemeinderäte und zwei neue Kandidaten treten bei den Gesamterneuerungswahlen am 28. September in Künten an. Auf eine weitere Amtsperiode verzichtet Seraina van Baar. Alle Kandidaten befürworten den Bau eines Reussstegs.
Roger Wetli
Vor sechs Jahren wurde Daniel Schüepp in den Künter Gemeinderat gewählt. Anfang 2022 übernahm er das Amt des Gemeindeammanns seines Vorgängers Werner Fischer. Schüepp möchte in diesem Amt bleiben: «Ich arbeite gerne mit dem bestehenden Team zusammen, wie auch mit der gesamten Verwaltung, die alle bereits langjährig bei uns Freude haben, mitzutun», begründet er. «Zudem habe ich allen versprochen, insgesamt zehn Jahre im Amt zu bleiben, wenn das erwünscht ist.» Die grössten Herausforderungen für die Gemeinde sieht er in den künftigen Investitionen: «Wichtig ist mir aber auch das Vertrauen der Einwohner in uns, damit wir weiterhin unsere Aufgaben mit Freude durchführen können.» Der Reusssteg stellt für Daniel Schüepp ein absolutes Herzensprojekt dar. «Eine Brücke über die Reuss hat so viele Vorteile für ganz viele Menschen von jung bis alt», schwärmt er. Für ihn gibt es kein Thema, für das er sich weiterhin besonders einbringen möchte: «Ich will in erster Linie für die Gemeinde, den Gemeinderat, die Verwaltung und für das ganze Team da sein und unseren Kitt verbessern.»
Steg tut niemandem weh
«Das Amt bereitet mir Freude und ist eine interessante Abwechslung. Zudem sind spannende Projekte am Laufen, wie die Schulraumplanung und die Revision der Bau- und Nutzungsordnung», schwärmt Vizeammann Yves Moser. Seit zehn Jahren wirkt er im Künter Gemeinderat. Seit vier Jahren ist er Vizeammann. Er möchte sein Amt behalten. Eine der grössten Herausforderungen sieht Moser ganz klar beim Projekt Reusssteg. «Und da beim Graben zwischen Referendum und dieser tollen Idee», erklärt er. «Ich bin davon überzeugt, dass dieser Steg niemandem wehtut – auch nicht der Natur. In ein paar Jahren wird man sich fragen, wieso man sich überhaupt dagegen wehren konnte.» In den nächsten vier Jahren möchte er sich besonders in der räumlichen Entwicklung von Künten einbringen.
Das Dorf nachhaltig gestalten
Eine Kehrtwende machte Gemeinderat Jens Malek, der seit Anfang 2022 die Geschicke von Künten mitbestimmt.
Anfang Sommer hiess es, dass er aus persönlichen Gründen nicht mehr kandidiert. Die neue Lust auf weitere vier Jahre erklärt er so: «Da sich meine private Situation entspannt hat, freue ich mich, nochmals kandidieren zu können.» Die Arbeit im Gemeinderat habe ihn geprägt, und mit der Zeit sei er in die Aufgabe hineingewachsen. «Begonnene Projekte weiterzuführen und erfolgreich abzuschliessen, ist mir ein grosses Anliegen. Mein Ziel ist es, für Künten nachhaltige Spuren zu hinterlassen.» Besonders wichtig ist ihm die Sicherstellung der Wasserversorgung für kommende Generationen. «Mit dem Projekt «Wasser2035» schaffen wir eine zukunftsweisende Lösung. Ich bin überzeugt, dass dieser Schritt langfristig der richtige ist für Künten.» Einen Fussgängersteg über die Reuss befürwortet er: «Ein Steg würde nicht nur zwei Ufer verbinden, sondern auch Fischbach-Göslikon mit Künten näher zusammenbringen. Aus ‹Fernbarn› würden echte Nachbarn – das ist längst überfällig.» Die schlanke Bauform solle sich harmonisch in die Landschaft einfügen und einen Mehrwert für das Naherholungsgebiet bieten. Jens Malek möchte sich weiterhin in Sachen Nachhaltigkeit in den Gemeinderat einbringen: «Die Arbeit in der Umweltkommission hat mir gezeigt, wie viel auch im Kleinen möglich ist. Ich möchte mich hier weiter vertiefen und mit der Gruppe konkrete Projekte umsetzen.» Bereits sei einiges geplant, und weitere Themen stünden vor der Tür. «Schritt für Schritt können wir so Künten nachhaltiger gestalten.»
Das Potenzial nutzen
«Als Gemeinderätin in Künten darf ich das Dorfleben des Ortes, in dem ich aufgewachsen bin und jetzt meine Kinder gross werden, aktiv mitgestalten», ist Seraina Siragna begeistert. Sie bestimmt die Geschicke von Künten seit 2022 mit. «Das ist nebst den spannenden und vielseitigen Aufgaben ein grosses Privileg. Deshalb möchte ich das Amt behalten.» Die Schulraumplanung sei ein Thema, das das Dorf stark beschäftigte. «Wir sind aber auf einem sehr guten Weg», so Siragna. «Eine sehr grosse Herausforderung sehe ich zurzeit in der Alterspolitik: Hier haben wir als Gemeinde noch sehr viel Potenzial, um unseren Senioren ein attraktives Dorfleben sowie Vernetzungsmöglichkeiten zu bieten.» Sie befürwortet einen Reusssteg, weil das Generationenprojekt eine Verbindung schafft und zwei Dörfer näher zusammenbringt. «Und es wertet das Naherholungsgebiet auf.» Als Gemeinderätin würde sie sich gerne weiterhin für eine gesunde und attraktive Schule sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie auf Gemeindeebene stark machen. «Zudem liegt es mir sehr am Herzen, in Zusammenarbeit mit den Vereinen ein aktives Dorfleben zu ermöglichen und zu fördern.»
Öffentlichen Raum aufwerten
Neu als Gemeinderätin kandidiert Maja Vonow. Die doktorierte Biologin ETH wuchs ins Rapperswil-Jona auf und lebt seit über acht Jahren mit ihrem Mann und den drei Kindern im Oberdorf. Seit über zwölf Jahren leitet sie das immunologische Diagnostiklabor des Universitätsspitals Zürich. In Künten fühlt sie sich sehr wohl. «Gerade weil wir unser Dorf so schätzen, möchte ich mich aktiv an seiner Weiterentwicklung beteiligen. Als Gemeinderätin sehe ich die Chance, Verantwortung zu übernehmen, wichtige Themen wie Infrastruktur und Zusammenleben konstruktiv mitzugestalten und dabei die Anliegen der Bevölkerung wahrzunehmen.» Eine der grössten Herausforderungen für die Gemeinde sehe sie derzeit in der Schulraumplanung. «Der Umbau des Schulhauses sowie die mögliche Erweiterung mit einer Doppelturnhalle werden finanziell eine erhebliche Belastung darstellen. Gleichzeitig bin ich überzeugt, dass zusätzlicher Schulraum notwendig ist und Investitionen unumgänglich sind.» Bezüglich eines Reussstegs möchte sie, dass Anliegen wie Kosten, Naturschutz oder eine mögliche Mehrbelastung der Anwohnerschaft sorgfältig geprüft und, wo nötig, auch ausgeglichen werden. «Gleichzeitig sehe ich im Steg eine grosse Chance: Er kann Künten nachhaltig aufwerten und schafft Raum für Begegnungen.» Als eine der Initianten und Mitwirkenden des Schulwegsicherheitskonzeptes möchte Maja Vonow sich weiterhin für dieses Thema einsetzen und eine bestmögliche Umsetzung sicherstellen. «Zudem sehe ich grosses Potenzial, den öffentlichen Raum in Künten weiter aufzuwerten – sei es durch attraktive Begegnungsorte oder sichere Fusswege und Strassen im Alltag.»
Balance finden
Ebenfalls neu in den Gemeinderat möchte der Berater für Cloudtechnologie Michael Steinhauer. Der verheiratete Vater von zwei Kindern gibt als Hobbys Sport, Segeln und Wirtschaft an. Als Gemeinderat möchte er dazu beitragen, dass Künten auch in Zukunft eine hohe Lebensqualität bietet. «Ich bin überzeugt, dass mein beruflicher Hintergrund, insbesondere meine Erfahrung in der Organisation und Umsetzung von Projekten, dem Gemeinderat einen Mehrwert bringt. Die weitsichtige Führung der Gemeinde liegt mir sehr am Herzen.» Die grösste Herausforderung sieht Michael Steinhauer darin, die Gemeinde für ihre Bewohner und kleine Unternehmen weiterhin attraktiv zu halten. «Wir müssen eine moderne Infrastruktur bieten und verantwortungsvolle Investitionen tätigen, ohne den einzigartigen Charakter unserer Gemeinde zu verlieren. Es gilt, diese Balance zu finden.» Steinhauer befürwortet den Bau eines Fussgängerstegs über die Reuss, da dieser die Attraktivität des Naherholungsgebietes steigern würde. «Dabei ist es aber unerlässlich, den Natur- und Umweltschutz im sensiblen Naturschutzgebiet zu respektieren.» Er sei grundsätzlich offen, welches Ressort er bei einer Wahl übernehmen würde. «In diesem Fall richte ich mich nach den Bedürfnissen des Gemeinderats. Persönlich bringe ich grosses Interesse und Fachwissen in den Bereichen IT, Finanzen/ Projektcontrolling und Infrastrukturprojekte mit.»