Sabrina Salm, Redaktorin.

Die Idee, Sozialberatung direkt im Hausarztzentrum anzusiedeln, ist längst überfällig – und wird dennoch selten umgesetzt. Dabei liegt der Nutzen klar auf der Hand: Wer früh soziale Belastungen erkennt, verbessert nicht nur die Therapietreue, sondern verhindert auch teure Komplikationen wie unnötige Spezialistenbesuche oder sogar Hospitalisierungen. Das entlastet Hausärzte, die heute oft am Limit arbeiten, weil Gesundheit und soziale Probleme untrennbar miteinander verbunden sind.

Genau deshalb beeindruckt der Ansatz des Doktorzentrums Mutschellen. Er zeigt Mut zur interprofessionellen Zusammenarbeit – auf eigene Kosten – und könnte ein Vorbild für andere werden. Natürlich bleibt die Finanzierung ein Stolperstein – wie so oft im Gesundheitswesen. Doch angesichts steigender Kosten, die Gemeinden und Bevölkerung zunehmend frustrieren, könnte sich diese Investition langfristig wirklich lohnen. Es wäre klug, diesen Weg weiterzuverfolgen und nicht gleich wegen der Finanzen abzuschreiben.