Latentes Führungsversagen an der KSM
09.09.2025 Mutschellen, LeserbriefeSeit nunmehr Jahren rumort es an der Kreisschule Mutschellen. Die politische Führung hat versagt. Einer der Hauptverantwortlichen für diese Zustände ist Patrick Stangl, Gemeinderat in Berikon. Als einstiger Schulpflegepräsident wäre es seine Aufgabe gewesen, die ...
Seit nunmehr Jahren rumort es an der Kreisschule Mutschellen. Die politische Führung hat versagt. Einer der Hauptverantwortlichen für diese Zustände ist Patrick Stangl, Gemeinderat in Berikon. Als einstiger Schulpflegepräsident wäre es seine Aufgabe gewesen, die Schulleitung zu begleiten, Tätigkeiten, Arbeitszeiten und Arbeitsrapporte zu kontrollieren und zu visieren. Nichts von alledem. Das Resultat: Die Steuerzahlenden mussten 250 000 Franken an Überzeitentschädigungen zahlen. An der Gemeindeversammlung vom 14. November 2024 fragte ich, ob nun eine Vereinbarung mit der Schulleitung bezüglich Überzeit vorliege, damit das nicht mehr vorkommt. Patrick Stangl bejahte und erklärte: «Auch mit weiteren Mitgliedern der Schulleitung wird eine solche Vereinbarung gemacht.»
Auf meine diesbezüglichen Fragen wurde mir sehr ausweichend geantwortet. Ende August wurde mir dann vom Vorstand mitgeteilt, dass zu «keinem Zeitpunkt eine Vereinbarung mit allen Schulleitungen vorgelegen habe». Der Gesamtschulleiter ist seit Monaten krankgeschrieben. Er wird es wohl bis zu seiner baldigen Pensionierung auch bleiben und danach wiederum «seine» Überzeiten geltend machen. Es dürfte wiederum viel Geld kosten. Anstatt dass Mittel in die Bildung fliessen, bezahlen wir offensichtlich unfähige «Führungskräfte» vom Vorstand und der Schulleitung. Laut Insidern aus dem Schulhaus der KSM gibt es Tage, an denen keine einzige Person der Schulleitung im Haus anwesend ist. Homeoffice. Wer kontrolliert, wer führt? Es wurde weder im Jahr 2024 noch in früheren Jahren ein Rechenschaftsbericht erstellt, obwohl dies die Satzungen zwingend verlangen. Der Vorstand teilt mir dazu mit, dass aus «erheblicher operativer und strategischer Aufgabenstellung im vergangenen Jahr darauf verzichtet wurde». Mit anderen Worten: Man hätte wohl die unhaltbaren Zustände offenlegen müssen. Peinlich. Man befinde sich halt in einem «Transformationsprozess». Seit Monaten bemühen sich auch kantonale Stellen um eine Verbesserung der Situation. Der Aargauische Lehrerinnen- und Lehrerverband «Bildung Aargau» gelangte vor zwei Monaten mit einem Schreiben (eingeschrieben) an alle Gemeinderäte der Verbandsgemeinden und zeigte auf, was wirklich im Interesse der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte wäre. Offenbar wurde das Schreiben von keinem der Gemeinderäte beantwortet. Mir scheint, «es isch jetzt gnueg Heu dune». Es braucht dringend personelle Wechsel an der Spitze der KSM, sowohl im Vorstand als auch in der Schulleitung. Wir wollen wieder eine KSM von hoher Qualität, gute Lehrkräfte, die den Kindern Wissen und Bildung vermitteln, eine transparente und ehrliche Information der Öffentlichkeit und kein «Schönreden» mehr über diese unhaltbaren Zustände.
Lieni Füglistaller, Berikon