Stefan Sprenger, Redaktor.
Nun wissen wir, wer schuld ist am Klimawandel. Es sind nicht wir Menschen, sondern die Tiere. In Dänemark gibt es seit Kurzem eine Steuer auf Kuh-Fürze (wegen dem Methan-Ausstoss). Doch es gibt ein anderes ...
Stefan Sprenger, Redaktor.
Nun wissen wir, wer schuld ist am Klimawandel. Es sind nicht wir Menschen, sondern die Tiere. In Dänemark gibt es seit Kurzem eine Steuer auf Kuh-Fürze (wegen dem Methan-Ausstoss). Doch es gibt ein anderes Tier, das mehr schaden anrichtet. Der Ornithologe Peter Berthold beschreibt die Spezies als «den grossen Feind der Artenvielfalt». Und dieser Jäger treibt weltweit sein Unwesen. Er tötet meist aus Spass, um seinen Jagdtrieb zu befriedigen. In Ozeanien hat er schon 30 Vogel-, Reptilien- und Säugetierarten ausgelöscht. Der Killer stellt eine Gefahr dar für über 300 bedrohte Arten – und er steht auf der Liste der 100 weltweit gefährlichsten invasiven Arten.
Nachdem er seine Beute erlegt hat, frisst er sie oft in Sicherheit, in der warmen Stube. Dort, wo das Tier von uns Menschen gepflegt und gefüttert wird. Diese Killer leben mitten unter uns. Sie ahnen es vielleicht: Es geht um die Katze. Ein Kumpel erzählte mir neulich, sein Büsi schaue ihn komisch an, wenn er durch die Haustür in seine Wohnung kommt. «Ich glaube, sie wundert sich, dass ich einen Schlüssel für ihre Wohnung habe», meinte er.
Vor wenigen Tagen begegnete mir ein Büsi in unserem Garten. Ein rot-weisser Kater. Aus dem Gebüsch blickt er mich regungslos an. In seinem Maul steckt ein toter Vogel. Ich will nicht, dass wehrlose Vögel abgemurkst werden, schon gar nicht in meinem Garten. Ich greife nach einer Zitronenhälfte aus dem Kompost und werfe sie angesäuert dem Vieh entgegen. Es nützt nichts. Am nächsten Tag jagt er wieder unter dem Vogelhäuschen in unserem Garten – und mir gehen die Zitronen aus.
Immer mehr Tierschützer wollen der Hauskatze an den Kragen – um die Artenvielfalt zu schützen. Vor wenigen Jahren wurde diskutiert, ob man der Katze ein Ausgehverbot per Gesetz auferlegen kann. In manchen Ländern schiesst man verwilderte Büsi ab. Die beinahe zwei Millionen Katzen in der Schweiz können aber beruhigt sein. Man ist hierzulande sehr zurückhaltend. Besonders, weil die Katzen kriminologisch kaum zu überführen sind. Heisst: Ihre Morde können zwar geschätzt, aber nur schwer bewiesen werden. Der Killer ist also nicht nur erbarmungslos (herzig), – sondern auch clever. Und dieser Mix ist weitaus gefährlicher als jeder Kuh-Furz.